Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
Vom Netzwerk:
Richtung Ulm/München zu
nehmen. Inzwischen waren seine Verfolger zweimal ausgetauscht worden.
    Kurz
nachdem er auf der Beschleunigungsspur bergaufwärts verschwunden war, bog ein
neues Fahrzeug in die Autobahn ein, um an ihm dranzubleiben. »Der fährt wieder
zurück«, kommentierte der junge Kollege im Kastenwagen in Geislingen die
Richtungsänderung. »Offenbar hat er bemerkt, dass was schief gelaufen ist. Ich
wette, der fährt ins Tannheimer Tal zurück.«
    Feine
Nebelschwaden lagen in den Senken der Hochfläche. Dennoch war die Sicht gut
genug, sodass die Spezialisten des MEK ausreichend Abstand halten konnten und
kein weiteres Fahrzeug brauchten. Bei Nacht konnte man eine Zielperson relativ
unauffällig observieren, sich mal zurückfallen lassen und dann wieder aufholen.
    Vorsorglich
beorderte der Einsatzleiter ein weiteres Fahrzeug zur Autobahnanschlussstelle
Ulm-West. Diese Aufgabe übernahmen Kollegen, die in Geislingen bereits an ihm
dran waren. Auch die Ulmer Polizei war inzwischen eingeschaltet. Denn falls der
Mercedes tatsächlich ins Allgäu zurückfuhr, musste damit gerechnet werden, dass
er die Abkürzung über die B10 durch Ulm nahm, anstatt auf der Autobahn bis zum
Elchinger Dreieck weiterzufahren und auf diese Weise die Verknüpfung zur A7 zu
nehmen. Wer sich auskannte, mied diesen Umweg und fuhr auf der vierspurigen B10
durch Ulm hindurch, um erst im Illertal, beim Hittistetter Dreieck, die
Autobahn ins Gebirge zu benutzen.
    Sehr
schnell sollte sich zeigen, dass der Mercedes-Fahrer genau nach diesem Muster
handelte. »Er verlässt die Autobahn«, meldete der Verfolger. Gleich hinter der
Abfahrt übernahm ein anderes Fahrzeug die Verfolgung. Es war unweit der
Anschlussstelle, bei der Dornstadter Jet-Tankstelle entlang der B10 in
Warteposition gewesen.
    In der
Leitzentrale im Kastenwagen war inzwischen auch die Meldung eingegangen, dass
in einer halben Stunde mit dem Eintreffen von Kommissar August Häberle zu
rechnen sei. Er nähere sich, von Bad Waldsee kommend, Ulm. Seine gegenwärtige
Position sei Laupheim.
    Häberle hatte sich per Handy von der aktuellen Situation
unterrichten lassen und gleich darauf mit Specki telefoniert, der seit Stunden
in der Göppinger Direktion ausharrte und gemeinsam mit Kripo-Chef Thomas Kurz
die Einsätze von SEK und MEK koordinierte und inzwischen Kontakt mit dem
zuständigen Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten aufnahm. »Ich schlage
einen Zugriff vor«, sagte Häberle, dessen Jeanshemd schweißnass geworden war.
Er hielt entgegen aller Bestimmungen sein Handy ans Ohr gepresst und steuerte
sein Wohnmobil konzentriert auf der vierspurigen Straße auf Ulm zu. Im
Rückspiegel sah er, dass ihm Linkohrs Polo stets mit gleichbleibendem Abstand
folgte.
    »Wir
können davon ausgehen, dass der Kerl über Neu-Ulm und Senden zur A7 fährt«,
stellte Häberle fest und sah auf die Uhr im Armaturenbrett. Es war inzwischen
3.45 Uhr und bald würde der Morgen grauen. »Was haltet ihr von der Ausfahrt
Senden? Beim Möbelhaus Inhofer? Er braucht schätzungsweise knapp 15 Minuten von
Dornstadt bis dorthin. Schaffen wir das?«
    »Ein
Teil unserer Kräfte ist im Raum Ulm«, meldete Specki und ergänzte gleich: »Wir
ziehen dort weitere zusammen und versuchen, Ulm und Neu-Ulm einzubeziehen.«
    »Dann
werd ich auch dort sein. Ausfahrt Senden in Richtung Süden«, erklärte er und
beendete das Gespräch. Während er überlegte, wie er von der B 30 möglichst
schnell in Richtung Kempten-Füssen abbiegen konnte, fingerte er zwischen den
Speichen des Lenkrads an seinem Handy, um Linkohr anzurufen.
    Noch
bevor sich der junge Kriminalist im Polo hinter ihm meldete, musste Häberle den
Blinker setzen, um der auftauchenden Beschilderung zur A7 zu folgen.
Schließlich hörte er eine weibliche Stimme. Es ist wohl Nena, dachte er und
meldete sich. »Passen Sie auf«, begann er ohne Begrüßungsfloskeln. »Sagen Sie
Ihrem Freund Mike, er soll an mir dranbleiben. Unser Ziel ist die
Anschlussstelle Senden. Senden, ja – Senden«, wiederholte er, weil die junge Frau es nicht aufs erste Mal verstand.
»Schon mal was von dem Möbelhaus gehört? Ja – genau
dort. Einfach mir nachfahren.«
    »Und
dann?«, fragte Nena aufgeregt zurück.
    »Nichts
und dann«, gab Häberle zurück. »Dann ist Schluss. Ende. Letzter Akt.« Er
drückte die rote Aus-Taste.

108
     
    Birgit Landau war noch immer
nicht fähig, das Geschehen um sie herum zu realisieren. Die Männer hatten sich
katzenähnlich zu dem

Weitere Kostenlose Bücher