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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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alten VW-Bus unterwegs.
Ja – und gestern früh im Bad hab ich ihn dann sofort erkannt und ihm
ein bisschen Angst eingejagt.«
    »Sie
haben ihm Angst eingejagt? Wieso das denn?«
    »Nur so
zum Spaß, wirklich. Nur so«, wiegelte Fischer ab und grinste verlegen. »Ich hab
ihm halt gesagt, er solle auf sich aufpassen – und
so.«
    »Was
heißt ›und so‹?«
    »Naja, ich hab an das anknüpfen wollen, was in unseren
E-Mails und Internet Chats so alles besprochen wurde.«
    Wieder
fühlte sich Renate bemüßigt, etwas deutlicher zu werden: »Wir machen uns halt
Gedanken, weshalb drei aus unserer Gruppe jeweils bei der Rückfahrt von solchen
Treffen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen sind.«
    Grantner
fiel sofort die Bemerkung Jensens ein, der diese Unfälle auf der A7 angesprochen
hatte. »Gab’s bei diesen Unfällen irgendwelche Zweifel über den Hergang?«
    Fischer
schüttelte schnell den Kopf. »Ich glaube nicht. Aber wenn man sich mit Dingen
beschäftigt, die sich im Grauzonenbereich zwischen Realität und Unerklärlichem
bewegen, neigt man gelegentlich dazu, nicht mehr an Zufälle zu glauben.
Zumindest tun dies einige von uns.«
    Grantner
seufzte unhörbar in sich hinein. Vermutlich wurden seine Geduld und sein
logisches Denkvermögen in diesem Fall noch arg strapaziert. Er entschied sich
deshalb, einen Angriff zu starten: »Sie sind Apotheker«, stellte er ruhig fest.
»Sagt Ihnen Remifentanil etwas?«
    »Remifentanil?«
Es hörte sich an, als habe er davon nie etwas gehört, was für einen Apotheker
höchst ungewöhnlich gewesen wäre. Er schien sich dessen bewusst zu sein,
weshalb er sofort den vollständigen Namen aussprach: »Remifentanil. Ja,
natürlich sagt mir das was. Warum fragen Sie?«
    Grantner
ging nicht darauf ein.
    »Hatte
Karin – ich meine: Frau Waghäusl – etwas
mit Drogen zu tun?«, fragte Fischer vorsichtig nach. »Möglich«, der
Chefinspektor wiegte seinen Kopf. »Aber … «, er
konzentrierte sich jetzt auf die Reaktion seines Gegenübers, »… vielleicht
haben auch Sie eine Erklärung dafür, weshalb unter Ihrem Wohnwagen eine
Einwegspritze liegt.« Grantner wartete eine Sekunde und bemerkte, wie aus den
Gesichtern des Ehepaars Fischer die Farbe entwich. »So’n Ding, mit dem in
gewissen Kreisen das Teufelszeug gespritzt wird.«

39
     
    Falkenstein war zum Funknetz am
Hang hochgestiegen, um Josefina anrufen zu können. Er erfuhr, dass sie, Jensen
und Aleen im Hochsteinhof bei Larissa gewesen waren und sich inzwischen wieder
auf der Rückfahrt befanden.
    Leicht
verstimmt beendete Falkenstein das Handygespräch. Er ärgerte sich, dass er über
diesen Besuch nicht informiert worden war. Denn dann hätte er vom Campingplatz
direkt zum Hotel fahren können.
    »Und du
hast gar nicht mitgekriegt, dass die alle weggefahren sind?«, wandte er sich,
zurück in der Hütte, noch einmal ungläubig an Mullinger, der ihm am Hüttentisch
gegenüber saß.
    »Ich
bin zwar irgendwann mal kurz wach gewesen, aber frag’ mich nicht, wann das war.
Wir haben am späten Abend, als die Kripoleute weg waren, noch ziemlich viel
Wein getrunken. Dann muss ich tief und fest eingeschlafen sein. Und als ich
heut früh allein aufgewacht bin, hab ich mir gedacht, dass sie mich wegen der
Differenzen, die’s noch gegeben hat, nicht mitnehmen wollten«, erwiderte der
junge Mann. »Aber ich wusste ja, dass du irgendwann hier auftauchst.«
    Falkenstein
ging in die kleine Küche, um nach etwas Trinkbarem zu sehen. Er sah drei leere
Weinflaschen und mehrere ungespülte Gläser, entdeckte dann aber auch eine
Flasche Apfelsaft und kam mit zwei gefüllten Gläsern zurück.
    »Es tut
mir leid, dass du gerade an diesem Wochenende zu uns gestoßen bist«, sagte der
Theologe bedächtig und trank einen Schluck. »Du wirst nicht gerade den besten
Eindruck mit nach Hause nehmen.«
    »Ihr
könnt doch nichts dafür, wenn Karin tot ist«, sagte Mullinger emotionslos.
    »Nein,
das können wir sicher nicht«, bekräftigte Falkenstein, um hinzuzufügen: »Ich
hoffe es jedenfalls.« Er räusperte sich. »Du hast vorhin gesagt, es habe
Differenzen gegeben, weil man diesem Kommissar nicht alles gesagt hat. Du weißt
nicht, worum es genau gegangen ist?«
    »Glaubst
du jetzt auch, dass einer von uns … ?«
    »Quatsch,
mein Junge. Aber wir sollten durchaus eine gemeinsame Linie vertreten.«
    Mullinger
nickte. »Das finde ich auch. Deshalb hab ich mich gewundert, dass Aleen
gegenüber diesem Inspektor keinen Ton davon gesagt hat, wie sehr

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