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Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition)

Titel: Grauzone: Der 13. Fall für August Häberle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Bomm
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in seiner Geislinger Wohnung aufhielt.
    »Es is
natürlich a bisserl schwierig zu sag’n, was bei einem Unfall passiert ist, wenn
man keinerlei Spuren hat.« Nach allem, was ihm Häberle von den drei
Autobahntoten berichtet hatte, fanden sich in den gemailten Akten der
jeweiligen Polizeireviere keinerlei Untersuchungsberichte zu den Autowracks.
Außer dem Hinweis, dass es in allen Fällen Totalschaden gegeben hatte, war den
Dokumenten nur das Übliche zu entnehmen: Bremsen, Lenkung und Reifen seien in
Ordnung gewesen.
    Häberle
hatte sogar die Fahrgestellnummern überprüfen lassen – jedoch
ohne Ergebnis, weil die Autos längst als verschrottet registriert waren.
    »Sie
stell’n mich vor ein schier unlösbares Rätsel«, sagte der jugendlich wirkende
Beier, nachdem Häberle sein Anliegen vorgebracht hatte. In allen Fällen waren
zwar Sachverständige eingeschaltet worden, deren Protokolle vorlagen, doch war
entweder von Fahrfehlern die Rede oder von einer möglichen Nötigung durch einen
unbekannten Verkehrsteilnehmer, wodurch die Opfer zu verhängnisvollen
Ausweichmanövern gezwungen wurden. Einen technischen Defekt hatten alle
Sachverständigen ausgeschlossen.
    »Wissen
Sie«, sagte Häberle, »mir geht es nicht darum, einen Ihrer Kollegen in
Misskredit zu bringen, weil er vielleicht was übersehen hat. Es ist sicher
niemandem ein Vorwurf zu machen, weil keinerlei Verdacht für Sabotage bestand.
Mir geht es jetzt nur darum, zu erfahren, inwieweit es möglich ist, gewisse
Systeme eines Fahrzeugs elektronisch außer Kraft zu setzen – und
zwar von außerhalb.«
    Häberle
jedenfalls hatte von derlei Dingen schon gelesen. Immerhin konnten ja bereits
eingeschaltete Handys an Bord von Flugzeugen die Elektronik stören. Selbst die
Bordtechnik von modernen Reiseomnibussen war angeblich anfällig dafür. »Das ist
für jemanden, der sich auskennt, kein Problem«, erwiderte Beier so schnell, wie
es Häberle nicht erwartet hätte. »Natürlich brauchen S’ dazu kluge Köpfe, aber
um Gas, Lenkung und Bremsen zu beeinfluss’n, bedarf’s nur einer elektronischen
Einrichtung, die kaum größer ist als eine Zigarettenschachtel.«
    Häberle
hatte Berichte darüber bisher ins Reich der Science-Fiction verbannt. »Und
damit lässt sich die ganze Bordelektronik beeinflussen?«
    »Ganz genau. Überall san doch elektrische und
elektronische Bauteile drin. Servolenkung, Bremsen und Gas – alles wird praktisch mit elektrischen Motoren
gesteuert. Die Pedale und das Lenkrad san nur noch ›Stellpotis‹ – also Potenziometer, mit denen diese Elektromotoren
gesteuert werden.«
    »Das Ganze muss aber an die Bordtechnik angeschlossen
werden«, konstatierte Häberle. »Wie lang braucht man dazu?«
    »Geschickte
Bastler schaffen das in einer Stunde. Und sie montieren das Ding irgendwo im
Motorraum so unauffällig, dass auch gewiefte Sachverständige nicht dahinter
kommen.« Beier grinste. »Außer uns natürlich. Und wissen S’ was? Um ganz sicher
zu geh’n, wird das Kastl noch mit dem Firmenemblem des jeweiligen Fahrzeugherstellers
verseh’n. Wenn Sie dann beispielsweise einen Volkswagen nach einem Totalschaden
begutachten soll’n, wird so ein Bauteil mit dem VW-Zeichen drauf keinen Argwohn
erwecken – falls es bei dem Crash nicht ohnehin vollständig zerstört worden
ist.«
    »Und
mit so was lässt sich ein Auto fernsteuern? Über Funk – oder
wie muss ich mir das vorstellen?«
    »Klar«,
sagte Beier, dem es sichtlich Freude bereitete, zu solchen Themen befragt zu
werden. Die Antworten sprudelten geradezu aus ihm heraus. »Theoretisch können
S’ per Handy von jedem Punkt der Welt aus ein Auto auf deutschen Autobahnen aus
der Spur bringen. Besser wäre allerdings, Sichtkontakt zu dem Fahrzeug zu
haben, weil Sie sonst nicht wissen, wann das Auto zum Beispiel von einem
Viadukt stürzen soll.« Er sprach so lässig, als gehe es um das Drehbuch für
einen Krimi.
    »Das
heißt, der Täter müsste dem Opfer hinterher fahren oder am geplanten Unfallort
versteckt warten«, resümierte Häberle.
    »Exakt.
Und sobald die ferngesteuerte Beeinflussung der Bordelektronik eingeschaltet
ist, hat der Fahrer keine Chance mehr, sich sinnvoll dagegen zu wehren, weil
Pedale und Lenkung nicht mehr reagieren.«
    »Wie?
Alles reagiert nicht mehr? Auch die Lenkung?«
    Beiers Gesicht verzog sich zu einem breiten Grinsen.
»Mit gewissen Einschränkungen. Derzeit ist es noch nicht zulässig, dass
Lenkungen nur auf Potis und Stellmotoren reagieren, wie

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