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Gray Kiss (German Edition)

Gray Kiss (German Edition)

Titel: Gray Kiss (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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stimmt.“
    Er kam wieder näher. „Doch nicht für dich. Du wirst ein sehr langes und sehr glückliches Leben führen. Das schwöre ich dir.“
    Die Art und Weise, wie er das sagte, brachte mich schon fast wieder zum Lächeln. „Mit Geld-zurück-Garantie?“
    „Absolut.“ Er musterte mein Gesicht. „Heute Abend allerdings beschäftigt dich noch was etwas anderes. Was ist es?“
    Ich war ein offenes Buch für ihn. Und ich würde den Deckel noch nicht schließen. Ich schaute ihn an und spürte seine überwältigende Anwesenheit. Fasziniert und misstrauisch zugleich wartete er auf meine Antwort.
    „Du hast mir nicht gesagt, dass du ein Todesengel bist“, flüsterte ich mit heiserer Stimme.
    Seine Miene verfinsterte sich. „Cassandra hat es dir verraten.“
    Ich nickte. „Ich hätte es aber auch wissen können. Ich meine, so, wie du mit dem Dolch umgehst …“
    „Sie hätte dir keine Angst machen dürfen.“
    „Angst? Ich? Nur weil du ein Mordgesandter des Himmels bist?“ Ich drehte mich zu meiner Kommode um. Im Dunkeln hinter mir spürte ich, wie er mich beobachtete. „Ich habe letzte Nacht geträumt, dass du mich tötest.“
    „Ein dummer Traum.“
    Ich zuckte die Achseln und betrachtete mein Spiegelbild. Wenn ich mein Haar offen trug, reichte es bis zu meiner Hüfte. „Vielleicht war es eine Zukunftsvision. So was hab ich manchmal, weißt du.“
    „Das war nur ein Albtraum, nichts weiter.“
    „Also ist es wahr! Du leugnest es nicht einmal! Du bist ein Todesengel!“
    Eine kurze Pause entstand. „Ja, das bin ich.“
    Mein Herz setzte einen Moment lang aus. „Und wenn sie dich zurück in den Himmel holen und deinen Status als gefallenen Engel rückgängig machen, wirst du trotzdem ein Todesengel bleiben. Ein Engel, der die Aufgabe hat, Bedrohungen gegen die Menschheit und gegen den Himmel selbst auszulöschen - Bedrohungen wie meine Tante.“
    Er nickte. „Das ist richtig.“
    „Oder wie einen Gray, nach dem du unpraktischerweise süchtig bist.“
    Auf diesen Satz folgte eine so lange Stille, dass ich schon damit rechnete, er würde gar nicht mehr antworten. Doch dann antwortete er: „Du sagst, was du denkst, doch manchmal musst du mit mehr hören als nur mit den Ohren. Auf Worte kann man sich nicht immer verlassen.“
    Einmal mehr verwirrte er mich. „Was soll das heißen?“
    Bishop schaute mich im Spiegel einen Moment lang an, ohne etwas zu erwidern. „Ich bin heute Nacht hergekommen, weil ich dir etwas geben will. Ein Geschenk.“
    Ich blinzelte. Dieser Themenwechsel kam abrupt. Mein Herz hämmerte. Ich drehte mich zu ihm um. „Und was ist es?“
    Er fasste unter sein T-Shirt und zog etwas hervor, das in Leder eingeschlagen war. Langsam wickelte er es aus.
    Zögernd ging ich näher heran, damit ich erkennen konnte, was er da hatte. Es war ein goldener Dolch, kleiner als der, den er besaß. Inklusive Schaft war seiner ungefähr so lang war wie ein Fuß. Dieser hier war höchstens so groß wie ein Steakmesser, allerdings mit einer geschwungenen Klinge und einer sehr scharfen Spitze. In den kunstvoll geschnitzten Schaft war ein Rubin eingearbeitet.
    „Der ist total schön“, stieß ich hervor.
    Er nickte. „Ich habe ihn aus dem Museum von Trinity. Dort hat man keine Ahnung, wozu dieser Dolch wirklich dient und wie selten er ist. Das Metall - Gold mit Stahl gemischt. Doch es ist mit einem Zauber versehen.“
    Ich starrte ihn an. „Magie?“
    „Ja.“ Er musste lächeln, weil ich so erstaunt war. „Es gibt Magie auf der Welt, Samantha. Das müsstest du inzwischen wissen.“
    „Meine Weigerung, das zu akzeptieren, hat mir eigentlich Spaß gemacht.“
    Er hielt den kleinen Dolch in der Hand, und ich konnte nicht widerstehen und strich mit meinem Zeigefinger über den Schaft. Die Schnitzerei fühlte sich rau an. Als ich Bishops Hand berührte, sprühten sofort die bekannten Funken zwischen uns. Ich atmete schwer.
    „Dieser Dolch kann einem übernatürlichen Wesen etwas anhaben. Damit kannst du keinen Engel oder Dämon töten, doch du kannst sie damit schlimmer verletzen als mit jedem normalen Messer.“
    Beunruhigt zog ich die Hand weg und setzte mich auf die Bettkante. „Wozu sollte ich den brauchen?“
    „Zu deinem Schutz.“
    „Aber … Aber ich kann meinen Gegner jedoch einen Stromstoß verpassen.“
    „Allerdings musst du sie dafür berühren, und sie dürfen dich nicht aktiv blockieren. Da sind zu viele Faktoren im Spiel. Ein guter scharfer Dolch braucht nichts als die richtige

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