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Grazie

Grazie

Titel: Grazie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chelsea Cain
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aus dem Aufzug steigen und zu ihm gehen. Ihr Gesicht war von
Gram zerfurcht. »Ich habe gehört, was passiert ist«, sagte sie. »Großer
Gott, Henry.«
    »Archie geht es gut«, sagte Henry. »Wir können gleich zu ihm
hineingehen.«
    Debbies Augen füllten sich mit Tränen. »Ich gehe nicht
hinein«, sagte sie. »Ich kann ihn nicht mehr sehen. Du weißt das, oder?
Ich liebe ihn, ich liebe ihn wirklich. Aber ich kann das nicht mehr. Er
will mich nicht haben. Er ist mit mir fertig.«
    »Er braucht dich«, sagte Henry.
    Sie lächelte und berührte Henrys Gesicht. Ihre Augen waren
nass. »Er braucht dich«, sagte sie.
    Er sah ihr nach, als sie zum Aufzug zurückging. Während sich
die Türen schlossen, winkte sie kurz.
    Fergus hatte die Hände in den Taschen und
die Augen auf den Boden gerichtet, als er aus Archies Zimmer kam. Und
direkt in Henry lief.
    »Entschuldigung«, sagte Fergus.
    »Wie geht es ihm?«, fragte Henry.
    »Er ist noch nicht über den Berg«, sagte Fergus. Er zupfte an
einem seiner dicken, krausen Ohrläppchen. »Sie müssen dafür sorgen,
dass er clean wird und clean bleibt.«
    »Er ist bereit«, sagte Henry.
    Fergus legte Henry die Hand auf die Schulter. Es war eine
unbeholfene Geste. »Sie können niemanden dazu bringen, am Leben zu
bleiben, der es nicht will.«
    Henry beobachtete den schlafenden Archie.
    Er war schon einmal so bei ihm gesessen, nach Archies erstem
Aufenthalt bei Gretchen. Damals hatte Archie drei Wochen im künstlichen
Koma verbracht. Sie hatten geglaubt, ihn befreit zu haben. Aber jetzt
begriff Henry, dass er immer ihr Gefangener geblieben war.
    »Willst du nicht ans Telefon gehen?«, sagte Archie, ohne die
Augen zu öffnen.
    Henry holte sein läutendes Handy aus der Tasche, schaute
darauf. »Ein unbekannter Anrufer.«
    Archie öffnete die Augen. »Nimm es an«, sagte er.
    Henry drückte die Sprechtaste und hielt das Gerät ans Ohr.
»Ja?«, sagte er.
    »Hallo, mein Lieber«, meldete sich Gretchen.
    Henry dachte daran aufzulegen. Einfach auflegen. Falsche
Nummer. Schluss damit. Irgendeine Erklärung für Archie. Aber er konnte
es nicht. Denn so sehr Archie Gretchen erwischen wollte, Henry wollte
es noch mehr. »Woher haben Sie diese Nummer?«, fragte er.
    Archie stützte sich in seinem Bett auf die Ellenbogen.
    »Geben Sie ihn mir«, sagte Gretchen.
    Henry hasste sie. Er hasste sich selbst, weil er sie nicht
erschossen hatte, als Gelegenheit dazu war. Er hasste Archie, weil er
ihr nachgegeben hatte. Er hasste den Staat, weil er ihr nicht eine
Nadel in den Arm gerammt hatte. »Leck mich, du Miststück«, sagte Henry.
    »Er wird sich umbringen, Henry«, sagte Gretchen. Ihre Stimme
war ruhig und vernünftig. »Er wird es langsam mit den Pillen tun. Oder
er steckt sich eine Pistole in den Mund. Ich bin die Einzige, die ihn
davon abhalten kann. Sie wissen, dass ich recht habe.«
    Er wusste tatsächlich, dass sie recht hatte. Er sah Archie an.
Archie streckte die Hand nach dem Telefon aus. Seine Gesichtsfarbe sah
besser aus. Er sah besser aus als irgendwann zuvor seit seiner
Einlieferung. Er sah aus, als könnte er überleben.
    Henry reichte ihm das Handy.

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    T ut mir leid wegen deines Halses,
Liebling«, sagte Gretchen.
    Archie berührte den Verband an seiner Kehle. »Was bedeutet
schon eine Narbe mehr?«, sagte er.
    Sie machte eine Pause. »Ich mache mir Sorgen um dich.«
    »Ja«, sagte Archie, »du hast immer großes Interesse an meinem
Wohlergehen gezeigt.«
    »Hat Debbie dich verlassen?«, fragte Gretchen.
    »Ja«, sagte Archie.
    »Ich will nicht, dass du stirbst.«
    Archie rieb sich das Gesicht und seufzte. »Das ist
möglicherweise nichts, was du beeinflussen kannst.« Der Plan sah vor,
dass sie ihn langsam von den Schmerzmitteln entwöhnten. Dann würden sie
schauen, ob sich sein Gesundheitszustand verbesserte. Wenn nicht, würde
er eine Lebertransplantation brauchen.
    »Wenn ich höre, dass du stirbst, werde ich die erste Person
töten, die ich sehe. Die erste Person, die mich an dich erinnert. Und
dann das erste Kind, das mich an deine Kinder erinnert.«
    Sie wusste genau, wie sie ihn manipulieren konnte, was sie zu
ihm sagen musste. Er bewunderte das. Sie kannte ihn besser als
irgendwer sonst. »Interessante Art zu trauern«, sagte er.
    »Ich meine es ernst, Archie.«
    Die Sache war aber die, dass er sie ebenso gut kannte. »Es
funktioniert in beide Richtungen, Schätzchen«, sagte er. »Wenn ich
etwas von einem Mord höre, der nur entfernt deine Handschrift trägt,
ist

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