Grazie
der
besten, die ich je gemacht habe. Es ist nicht so einfach, glatt in
einen Brustmuskel zu schneiden.« Sie brachte ihr Gesicht nahe an sein
Schlüsselbein. Er dachte, sie wolle ihr Werk von noch näher betrachten,
aber stattdessen berührte sie die Narbe mit der Zunge.
Der plötzliche warme, feuchte Druck auf dem zarten Gewebe ließ
ihn zusammenfahren.
Sie nahm den Kopf zurück und sah ihn an, und er schob seine
Hand in das blonde Haar über ihrem Nacken, zog sie wieder an sich, und
sie legte die Zunge erneut auf die Narbe. Ihr Haar war weich und seidig
in seiner Hand; er spürte die Wärme ihrer Zunge durch seinen Körper
strömen. Er legte sich auf das Bett zurück, und sie setzte sich
rittlings auf ihn und fuhr wunderbar langsam die Narbe mit ihrem Mund
nach.
Dann bewegte sie ihre Zunge an der senkrechten Narbe von der
Milzentnahme hinab, über seinen angespannten unteren Bauch bis zum
Gürtel, den sie zu lösen begann.
Seine Erektion pochte, wollte Befreiung. Sein Kopf schmerzte.
Sein Körper tat weh. Aber seine Gefühle waren nicht so stark im
Widerstreit, wie er gedacht hatte. Er hatte sich jedes Mal schuldig
gefühlt, wenn er von ihr fantasiert hatte, schuldiger als während ihrer
Affäre. Er hatte emotional für jedes fantasierte Ficken bezahlt. Aber
nicht jetzt.
»Ich will, dass du oben bist«, sagte er. »Damit ich dich sehen
kann.«
Sie hatte den Gürtel geöffnet und zog ihm nun in einer
schnellen, geübten Bewegung Hose und Unterhose aus.
»Ich werde die letzte Frau sein, die du liebst«, sagte sie,
als sie ihn in sich schob. Es raubte ihm den Atem, und er schloss für
einen Moment die Augen, verlor sich im Gefühl ihres Körpers,
konzentrierte sich darauf, nicht sofort zu kommen wie ein Teenager.
Dann erlaubte er sich einen Blick auf sie, ihre vorgeschobene Hüfte,
den leicht in den Nacken gelegten Kopf, das vor Lust entspannte
Gesicht. Sie war die schönste Frau, die er je gesehen hatte. Er legte
die Hände auf ihre schlanke Hüfte und zog sie an sich, damit er tiefer
in sie eindringen konnte.
»Das hat nichts mit Liebe zu tun«, sagte er.
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S usan war während der gesamten
Pressekonferenz zappelig. Es war ein Tollhaus. Sie hatten ein Podium
auf dem Parkplatz vor der Bank aufgebaut. Henry und Claire sprachen.
Claire hatte die ganze Zeit Puderzucker auf dem Kinn. Sie hatten alles
aufgezählt, was sie unternahmen, um Archie zu finden. Baten um Hinweise
aus der Bevölkerung. Sie behandelten es als Entführung. Niemand
erwähnte, dass Archie selbst in den Wagen gestiegen war. Oder dass er
seine Munition und die Handy-Batterien aus dem Fenster geworfen hatte.
Man merkte an den Fragen, dass die Hälfte der anwesenden Reporter ihn
bereits für tot hielt. Es war eine einzige Farce, und alle wussten es.
Sie konnten Gretchen nicht finden. Es sei denn, sie wollte es.
Susan war zu spät gekommen, deshalb bekam sie keinen der
Klappstühle, die man vor dem Podium aufgestellt hatte. Stattdessen
stand sie weiter hinten, trat von einem Fuß auf den anderen und wartete
auf den richtigen Augenblick.
Als die Pressekonferenz zu Ende war, lief sie hinter Henry
her, der auf dem Weg zurück in die Bank war.
Sie holte ihn an der Eingangstür ein. »Sie müssen mit mir zur
Cleveland High-School kommen, damit wir die Schule davon überzeugen
können, uns mit Justin Johnson sprechen zu lassen.«
»Wer zum Teufel ist Justin Johnson?« fragte Henry.
»Den Jungen kenn ich von meinen Recherchen über den Senator«,
antwortete Susan. »Er war mit einem von Lodges Söhnen befreundet. Er
weiß etwas über die Beziehung zwischen dem Senator und Molly. Aber
jemand hat ihn vor mir aufgespürt. Er sagte, sie hätten ihm gesagt,
nicht mit mir zu reden. Vielleicht hatte derjenige, der ihm das Reden
verboten hat, auch Molly zum Schweigen gebracht.«
Henry blieb stehen und drehte sich zu ihr um. »Sie wollen,
dass ich mit meiner Dienstmarke ein paar Lehrer einschüchtere, damit
Sie einen Minderjährigen ohne elterliche Zustimmung oder gesetzlichen
Beistand schikanieren können.«
»Ja«, sagte sie.
»Sie wissen, dass die Schule aus ist?«, sagte er.
»Er ist in der Sommerschule«, sagte sie.
Henry rieb sich die blutunterlaufenen Augen. »Inwiefern hilft
mir das, Archie zu finden?«
»Es hat mit diesem Fall zu tun«, sagte Susan und bemühte sich,
überzeugend zu klingen. »Mit den Morden im Park. Er wollte, dass ich
ihn zu Ende führe.«
»Ich bin im Moment sehr beschäftigt, Susan. Diese Sache mit
einer entflohenen
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