Green Franchising
Tools entwickelt, die uns Dr. Thomas Henn im Rahmen eines Greenfranchise-Interviews im April 2012 mitgeteilt hat:
Dr. Thomas Henn
Updates zur stetigen Belebung des Konzeptes und zur Weiterentwicklung gehören zu den Aufgaben der Franchise-Geber-Zentrale, um die ökonomische Nachhaltigkeit zu sichern. Wie sieht Ihre Innovationskultur aus?
(...) Der Austausch mit unseren Partnern und Partnerinnen wie Mitarbeitenden ist uns sehr wichtig. Daraus entstehen wieder neue Impulse und ein gemeinschaftliches Verständnis. Natürlich braucht es dafür eine Struktur. Wir haben z. B. sogenannte Ideenblätter, die an die Zentrale gesandt werden. Ein Kreativteam aus Partnern sowie Mitarbeitenden der Zentrale überprüft und beurteilt die Ideen auf Machbarkeit, Einsatzmöglichkeit und Markenkompatibilität. Für den Einsatz von Produkttests und Prototypen haben wir ein Sensorik-Tool entwickelt, mit dem wir die Kundenakzeptanz überprüfen können.
Über unsere Betreuungsmaßnahmen und Beiräte haben wir ergänzende Möglichkeiten, Neuerungen einfließen zu lassen.
www.teegschwendner.de
Die Updateentwicklung zur stetigen Belebung des Konzeptes und zur nachhaltigen Weiterentwicklung gehört zu den Aufgaben von Franchise-Gebenden. Dabei sollten Sie auch darüber hinausgehen und mit Außenstehenden, Kunden und Kundinnen Potenzial für Neues entdecken, denn viel zu oft werden Entwicklungen zu produkt- und fachspezifisch angegangen. Das ist ein großes Manko, denn gerade durch eine Öffnung nach außen und innen können wertvolle Impulse für wirklich relevante Verbesserungen und Innovationen generiert werden. So hat z. B. Tchibo für das Non-Food-Sortiment eine Community namens Tchibo ideas ( www.tchibo-ideas.de ) realisiert, eine Ideenwerkstatt von und für Konsumierende, Designer/innen und Tüftler/innen. Die registrierten Benutzer/innen (derzeit ca. 10.556 Mitglieder/Stand Juli 2012) stellen Aufgaben ein; typische Alltagsprobleme, für die eine entsprechende Produktlösung entwickelt werden soll. Über die Abstimmung »Hot or not« wählen die Besucher/innen pro Monat die drei besten Aufgaben. Geldprämien für die Gewählten und für gute Lösungen sorgen für den entsprechenden Anreiz zum Mitmachen. Wird eine Produktidee in das Tchibo-Sortiment aufgenommen, dann winken den Erfindenden eine Provision und eine Einbindung in die Vermarktung mit Vorstellung der Person plus Foto. Tchibo hat damit neben pfiffigen Produktneuheiten im Sortiment auch einen guten Insiderblick – was die Menschen verschiedener Altersklassen bewegt, welche Bedürfnisse und Alltagsprobleme sie haben. 73
Umsetzungen von nachhaltigen guten Ideen muss man nicht allein realisieren. So sind komplementäre Partnerschaften sinnige Möglichkeiten, Know-how zu bündeln und den Wirkungskreis zu vergrößern. so vollzieht es beispielsweise MISTER MINIT mit I:CO, dem professionellen Recyclingunternehmen. Die Vorstellung von I:CO sehen Sie in unserem zweiten Farbseiten-Teil. Für Schuhe, die nicht in den Hausmüll wandern, sondern zum Recycling abgegeben werden, gibt MISTER MINIT jeweils einen 1-Euro-Gutschein aus. Andreas Berents, der damalige CEO von MISTER MINIT, gab uns in einem Greenfranchise-Interview (2010) auf die Frage nach der Motivation zur Zusammenarbeit folgende Antwort: »Wenn Sie so wollen, dann handeln wir bereits seit über 50 Jahren mit unserer Schuhreparatur nachhaltig – nur haben wir das ›nachhaltige Element‹ nie groß in den Vordergrund gerückt. Unser Anliegen war es jedoch, die Kunden zunehmend für das Thema Entsorgung zu sensibilisieren. Die Voraussetzung ist bei uns sehr gut gegeben. Wir beraten unsere Kunden ja bereits dahingehend, ob sich eine Schuhreparatur auch effektiv lohnt. In der Regel sind nur qualitativ hochwertigere Schuhe für eine entsprechende Aufarbeitung geeignet, da es sich ansonsten nicht zwingend rechnet. Werden die Schuhe nicht repariert, dann stellt sich jeweils die Frage nach der Entsorgung. Eine Frage, die in Deutschland leider nur wenig umweltgerecht beantwortet wird, denn jährlich wandern ca. 300 Mio. Paar Schuhe in den Hausmüll! Das I:CO-Konzept hat uns überzeugt, weil es durchdacht und entwicklungsfähig ist.« 74
Das Industrial Franchise-System Global Water Franchise Agency (GWAF) hat für die Implementierung ihrer dringend erforderlichen Wasserprojekte in den wasserarmen Gebieten auf der Welt einen komplementären Ansatz im Franchise-System selbst gewählt. Im Fokus sind hier örtliche Unternehmen,
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