Green Franchising
Hineinverkauf mit allen Mitteln. Es zählt die Kundenzufriedenheit. Und es zählt, dass Kunden und Kundinnen dem Unternehmen und seinen Produkten/Dienstleistungen lange treu bleiben. Langfristige Partnerschaften gilt es zu gewinnen, langfristige Kundenbeziehungen, die von Zufriedenheit und Wertekompatibilität gekennzeichnet sind. Deshalb sollten beim neuen, nachhaltigen Vertrieb, unter dem Einfluss unserer Vier-Facetten-Brille, die ökonomischen, ökologischen, kulturellen und sozialen Nachhaltigkeitsziele immer gleichermaßen und gleichberechtigt berücksichtigt werden. Sind alle ethischen Grundsätze der Marke ganzheitlich berücksichtigt und erfüllt, muss der Vertrieb deshalb nicht ein »Slow Sale« sein, sondern kann auch als »Fast Sustainable Sale« erfolgen.
Nachhaltige Kooperationen: Kooperatives Bearbeiten von größeren gesellschaftlich relevanten Bedürfnis-, Bedarfs- und Wertefeldern können nachhaltig wirtschaftliche und gesellschaftliche Erfolge für alle Beteiligten generieren. Kooperationen sind dann besonders nachhaltig, wenn die Visionen und Leitbilder der zusammenspannenden Franchise-Systeme und Unternehmen sich weitestgehend decken, also eine gemeinsame, fundierte und belastbare Werteebene vorhanden ist, die sich z. B. in einer Themenwelt zusammenfassen lässt. Mobilitätsanbieter (Elektro-Bikes, Elektro-Cars) können so beispielsweise mit Stromanbietern (Ladestationen), Architekten (Garagen, Multifunktionszentren) und Händlern (Shops, Stores) innerstädtisch neue und gesellschaftsrelevante Knotenpunkte für die barrierefreien nachhaltigen Städte von morgen entwickeln (siehe hierzu auch im dritten Kapitel die achte. Wahrheit mit den themenbezogenen Wertegemeinschaften).
Nachhaltigkeits-Training: Das Thema Nachhaltigkeit ist zwar bereits seit längerer Zeit im öffentlichen Bewusstsein, aber ohne eine persönliche Erfahrung und aktive Umsetzung kommt niemand diesem Thema wirklich dauerhaft näher. Verantwortungsübernahme beginnt bei jedem Menschen selbst, ganz persönlich, direkt und privat. Erst wenn die eigene Verantwortungsübernahme, in der eigenen Nahwelt, positiv erlebt und erfahren wird, ist eine dauerhafte Übertragung auch in die weitere Außenwelt möglich. Nachhaltigkeit, also Verantwortungsübernahme, muss gelernt werden. Die vier Kompetenzbereiche, die dabei wichtig sind, haben wir Ihnen in einem Franchise-Denkwerkzeug am Ende des Buches aufbereitet. Es geht neben der notwendigen Fachkompetenz, also dem fachspezifischen Wissen und Können Ihrer Franchise-Nehmenden und Mitarbeitenden, um die Sozialkompetenz, also um die Fähigkeit, die für das menschliche Miteinander, die Interaktion in immer wieder neuen und bereichsübergreifenden Teams notwendig ist. Und es geht um die Fähigkeit, eine Kommunikation zu führen, die zugleich informativ und sozial kompatibel ist. Die dritte Kompetenz in unserem Kompetenz-Quartett ist die Selbst-Kompetenz, also die Eigenwahrnehmung Ihrer Franchise-Nehmenden und Mitarbeitenden. Hier geht es um die so wichtige Frage, ob diese in der Lage sind, ihre eigenen Fähigkeiten und Leistungspotenziale wirklich selbst wahrzunehmen und auszuschöpfen oder ob sie diese eher verhindern, also ihrem Erfolg dabei quasi selbst im Wege stehen. Die vierte Kompetenz, die in Greenfranchise-Systemen unbedingt und notwendigerweise vorhanden sein sollte, ist die ethische Kompetenz. Menschen, die über eine starke ethische Kompetenz verfügen, stellen Fragen nach dem Sinn, nach dem Woher und dem Wohin. Als Franchise-Geber oder -Geberin sollten Sie diese Kompetenzen besonders bei der Auswahl Ihrer Franchise-Nehmenden berücksichtigen, denn es sind die Kompetenzen der Zukunft, die heute bereits notwendig sind. Damit Ihr ganzes System von diesen so wichtigen Kompetenzen ganzheitlich erfüllt ist, müssen diese ständig angewendet, gelernt und positiv bestätigt werden. Und lernen kann man sie ganz einfach. Im Statement von Pater und Zen-Meister Niklaus Brantschen in diesem Buch konnten Sie dazu eine Anleitung lesen: »Sie lernen also Gutes zu tun, indem Sie Gutes tun. Dieses Tun wird mit der Zeit zur zweiten Natur, zur Tugend, die die Basis für ethisches Handeln darstellt.« Für Greenfranchise-Systeme bedeutet das, dass es ein standardisiertes und wiederholendes Training von Nachhaltigkeits-Strategien und -Maßnahmen geben muss. Dieses Training sollte bei den Franchise-Gebenden und ihren Führungsteams beginnen und sich über die Mitarbeitenden in der Franchise-Zentrale
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