Green Franchising
verantwortungsvolles Handeln erhöhen.
So können Sie zusätzlich Gutes tun:
Gehen Sie eine klar verständliche und nachvollziehbare Marketingselbstverpflichtung ein, in der Sie klarlstellen, dass Sie in bestimmten ökologischen Bereichen besonders strikt Verantwortung übernehmen und kommunizieren Sie diese Marketingselbstverpflichtung. Beziehen Sie beispielsweise keine Kleidung für Ihr Sortiment, die unter umweltgefährdenden Produktionsbedingungen entstanden sind. Bestehen Sie gegenüber Ihren Lieferanten auf Öko-Zertifizierungen. Nehmen Sie Angebote aus Ihrem Sortiment, die in der Produktion unangebracht hohe Energiekosten verursachen. Lehnen Sie Produkte ab, die im Gebrauch besonders hohe Energiekosten erzeugen. Stellen Sie alternative Produkte mit einer besseren Energiebilanz ins Regal, auch wenn es sich noch um No-Names handeln sollte. Optimieren Sie beständig Ihre Wertschöpfungskette unter Ökologiebilanzgesichtspunkten. Errichten Sie Nachhaltigkeits-Flagship-Stores, wie REWE in Berlin oder Subway mit seinem Eco-Store in Florida. Organisieren Sie Ausstellungen zu Umweltthemen und veranstalten Sie Preisausschreiben und Wettbewerbe.
So können Sie das Erreichte absichern:
Zertifizierungen: Je nachdem, ob Sie ein Herstellungs-, Handels- oder Dienstleistungs-Franchise betreiben, können Sie ganz unterschiedliche Prozesse oder Bereiche Ihres Unternehmens zertifizieren lassen. Externe Überprüfungen und der Empfang von Qualitätssiegeln zeichnen Ihren Anspruch und Ihre Bemühungen im Bereich der nachhaltigen Ökologie auf jeden Fall aus. Sowohl Ihre Franchise-Nehmenden als auch Ihre Kunden und Kundinnen orientieren sich an derartigen Anspruchs- und Qualitätsbeweisen.
Lieferanten-CSR: Wirken Sie darauf hin, dass Ihre Lieferanten ebenfalls eine Corporate Social Responsibility-Verpflichtung eingehen und sich von anerkannten Zertifizierern begutachten und bewerten lassen. Das erhöht Ihre Glaubwürdigkeit und Akzeptanz.
Transparenz: Schaffen Sie durch einen klaren und dialogbereiten Kommunikationsauftritt Transparenz hinsichtlich Ihres Nachhaltigkeits-Anspruchs und bezogen auf Ihre gesamte Wertschöpfungskette. Stellen Sie für Ihre Stakeholder Informationen als Präsentationen abrufbereit zur Verfügung. Erstellen Sie eigene Nachhaltigkeits-Publikationen und einen jährlichen Nachhaltigkeits-Bericht.
Das sollten Sie verringern, vermeiden, unterlassen:
Vermeiden Sie Emissionen und Umweltbelastungen, die Erde, Luft, Wasser, Pflanzen, Menschen und Tieren schaden. Vermeiden Sie gesundheitliche Belastungen, z. B. im Essen, durch zu viel Kalorien, Fett, Zucker oder Salz. Reduzieren Sie den Rohstoffverbrauch fossiler Brennstoffe wie Erdöl. Gehen Sie mit natürlichen Energien wie Erdgas sorgsam um. Sparen Sie Ressourcen wie Seltene Erden und Wertstoffe ein.
5.2.3 Kulturelle Nachhaltigkeit
Die Kultur wird in den meisten uns bekannten Betrachtungen, Berichten und Untersuchungen zur Nachhaltigkeit konsequent ignoriert. Stattdessen wird der vereinfachende Dreiklang aus Ökonomie, Ökologie und Sozialem, unter Aussparung der Kultur, fokussiert und propagiert. Wir möchten Ihnen an dieser Stelle aufzeigen, warum wir das für einen großen Fehler halten. Wir möchten verdeutlichen, warum wir es, im Gegensatz zur allgemeinen Vereinfachung, für wichtig erachten, auch den Kulturbereich in die Nachhaltigkeitsbetrachtung mit aufzunehmen. Wir möchten Ihnen darlegen, was Sie mit Ihrem Greenfranchise-System zur Förderung der kulturellen Nachhaltigkeit tun können, um Ihrer gesellschaftlichen Verantwortung als Franchise-Geber oder -Geberin gegenüber Ihren Mitarbeitenden und Franchise-Nehmenden, Ihren Kunden und Kundinnen sowie der Gesellschaft gerecht zu werden. Andererseits möchten wir Ihnen zeigen, was Sie ganz konkret davon haben, nämlich dass Sie durch Verbesserung Ihrer kulturellen Nachhaltigkeit Ihr Gesamtsystem dauerhaft stärken und inspirierende Anregungen zur Weiterentwicklung Ihres Unternehmens erhalten.
Dazu erscheint es uns ratsam, zuerst kurz auf den Begriff »Kultur« einzugehen. Er ist lateinischen Ursprungs und wird mit »Bearbeitung des Ackers«, also Kultivierung des Ackers gleichgesetzt. Kultur umfasst dabei alles vom Menschen Er- und Geschaffene, im Gegensatz zu dem von der Natur Erschaffenen.
Der Begriff Kultur ist in der deutschen Sprache seit Ende des 17. Jahrhunderts belegt und bezeichnet hier von Anfang an sowohl die Bodenbewirtschaftung als auch die »Pflege der geistigen Güter«.
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