Green Franchising
jährliche nationale Budget des Kulturprozents von Migros für die Schweiz im Jahr 2011 auf 90 Millionen Euro. Alle Aktivitäten werden in Bezug auf Innovation, Partizipation und gesellschaftliche Relevanz gemessen und schaffen als Nebeneffekt Ansehen für die Migros . 96
Internationale Kulturen
Die dritte Ebene der Kultur wird durch deren Internationalität bestimmt. Kulturen bestehen und unterscheiden sich weltweit in jedem Land. Sie sind historisch gewachsene, komplexe Gebilde mit einer starken Kohäsionskraft. Das gilt für alle Kulturen, denn Kulturen erfüllen die menschlichen Bedürfnisse ihrer Mitglieder. Sie geben ihnen eine Heimat, Sicherheit, Zugehörigkeit, Ansehen sowie Entwicklungs- und Transformationsmöglichkeiten. Kurz gesagt, sie geben ihnen eine kulturspezifische Prägung und Identität. Sie grenzen sich allein dadurch von anderen Kulturen ab, ohne diese bewusst auszugrenzen. Das gilt sowohl für regionale Kulturen (beispielsweise in Deutschland in Bayern oder Nordfriesland sowie in der Schweiz im Welschland oder im Aargau), aber auch international (beispielsweise in China, Japan und Korea oder in den USA, Kuba und Brasilien). Schauen Sie sich hierzu unser Franchise-Denkwerkzeug Menschliche Grundkonflikte an. Es bezieht sich auf die menschlichen Grundängste, die der sächsische Psychologe Fritz Riemann 97 in seinen Publikationen ausgiebig beschrieben hat. Die Angst vor dem Alleinsein und Losgelöstsein motiviert Menschen, sich ihrer Kultur zu widmen. Die Angst vor zu großer Vereinnahmung lässt sie offen sein für andere, fremde Außenkontakte. Beides kann Stärke und Schwäche zugleich sein. Das Franchise-Denkwerkzeug zeigt den menschlichen Grundkonflikt zwischen diesen beiden Polen in jedem und jeder von uns. Die Energie des Zusammenhalts von Kulturen wird darum als Lebensenergie wahrgenommen und erscheint damit wesentlich größer als Auflösungs- und Integrationsenergien. In einer globalen und vernetzten Welt leben und arbeiten nun die unterschiedlichsten Kulturen zusammen. Das Verständnis und der tolerante Umgang mit diesen jeweils anderen Kulturen wird für ein friedliches und entwicklungsfähiges Zusammenleben immer wichtiger. Das gilt nicht nur global und theoretisch gesehen, denn andere Kulturen (gelebt von den Menschen, die diesen Kulturen angehören) leben ja bereits tatsächlich und ganz real mit uns Tür an Tür. Sie fahren mit uns in den gleichen Verkehrsmitteln zur Arbeit, teilen mit uns Arbeitsplätze, kaufen in den gleichen Geschäften ihre Möbel, Fahrräder und Lebensmittel ein. Und diese Kulturen nehmen die gleichen Dienstleistungen, beim Arzt, in der Apotheke, beim Friseur, in der Bank oder Versicherung in Anspruch. Umso erstaunlicher ist es, dass dieser internationale Aspekt der Kultur so wenig in der Nachhaltigkeits-Diskussion berücksichtigt wird. Die Vielfältigkeit, Breite und Tiefe der unterschiedlichen Kulturen kann ganz erheblich zur Belebung und Entwicklung der Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft beitragen.
Für uns stellen alle drei dargestellten Aspekte der Kultur Erfolgstreiber für die Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft dar. Sie sind somit Nachhaltigkeits-Erfolgsfaktoren für Ihr Greenfranchise-System.
Wie aufgeschlossen, stark und konsequent Sie aktuelle und sich verändernde kulturelle Unterschiede, Lebensweisen und Rituale wahrnehmen, verstehen, akzeptieren und in Ihr Franchise-System als Ganzes integrieren, entscheidet aus unserer Sicht maßgeblich darüber, wie dauerhaft Ihr wirtschaftlicher Erfolg und die gesamte Nachhaltigkeit Ihres Unternehmens sind. Kultur ist in der Nachhaltigkeit erfolgsbestimmend.
Wenn Sie die kulturellen Prägungen und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden kennen, liegt es in Ihrer Hand, die Zusammenarbeit in Ihrem System positiver zu gestalten und unternehmenseigene kulturelle Rituale passgenauer zu entwickeln und auszuüben. Wenn Sie die kulturellen Prägungen Ihrer potenziellen Franchise-Nehmenden in der Vorauswahl berücksichtigen, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sie langfristig erfolgreich zusammenarbeiten. Wenn Sie die kulturellen Prägungen, Zugehörigkeiten und Unterschiede Ihrer Märkte kennen, können Sie Ihre Kunden zielgerichtet ansprechen, gewinnen und langfristig an sich binden.
Wenn Sie sich hierzu einen ethischen Lebensmittelhändler vorstellen, der nach ethischen Gesichtspunkten seinen Laden betreibt und für unterschiedliche Kulturen Nahrungsmittel anbietet, tritt der erfolgsbestimmende
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