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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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den Bah
nen von Waffenbauern denken möchten wie einst.«
»Aber falls das hier keine Furie ist, was …«
»Es ist ein Hologramm, Sir Todtsteltzer. Ein Erin
nerungsstück an unsere schlimme Vergangenheit. Es
ist das Hologramm eines Mannes, den wir einst grau
sam missbraucht haben. Er war der erste lebende
Mensch, der je Zutritt auf unseren Planeten erhalten
hatte. Er kam zu uns auf der Suche nach Wahrheit
und Hoffnung, und wir lockten ihn mit falschen Ver
sprechungen, nur um ihn dann zu verraten. Wir nah
men ihn auseinander und schufen ihn neu, auf dass er
unsere Waffe auf den Welten der Menschen würde.
Wir füllten ihn mit Nanotechnik an, die er dann wie
eine Seuche verbreitete. Nachdem Diana unsere Au
gen geöffnet hatte und wir vernünftig und traurig
wurden, entließen wir ihn aus unseren steuernden
Händen. Wir waren jedoch nicht in der Lage, die an
ihm vorgenommenen Veränderungen ungeschehen
zu machen, ohne ihn zu töten. Und so lebte Daniel
Wolf weiter, effektiv unsterblich und unzerstörbar.
Verdammt zu erleben, wie jeder Mensch, den er einst
liebte und um den er sich sorgte, alt wurde und starb,
während ihm das verwehrt blieb. Wir bewahren sein
Ebenbild in unseren Gedanken, erweisen ihm Ehre
und erinnern uns daran, wozu wir einst fähig waren.«
»Davon hatte ich noch nie gehört«, sagte Lewis.
»Es wird in keiner Legende erwähnt.«
»Manche Geschichten passten nicht in die beque
men Mythen, die Robert und Konstanze etablieren
wollten«, sagte der Roboter. »Sie waren zu … beun
ruhigend.«
»Falls er unsterblich ist, wo steckt er dann jetzt?«
»Vor über hundert Jahren äußerte er den Wunsch,
nach Zero Zero zu reisen, dem Planeten der frei lau
fenden Nanotechnik. Er wollte diese Welt wieder in
Ordnung bringen. Soweit wir wissen, ist er immer
noch dort und versucht es.«
Lewis kam ein Gedanke, und er drehte sich zu
dem Roboter um. »Ihr sagtet, ich wäre der dritte le
bende Mensch, der hierherkam. Falls er der Erste
war, wer war dann …«
Der Roboter wandte sich ab und setzte seinen Weg
durch den Technodschungel fort. Lewis blieb nichts
anderes übrig, als ihm zu folgen.
Eine Zeit lang gingen sie schweigend einher. Sie
kamen an Maschinen vorbei, die teils groß wie Häu
ser waren, teils hoch wie Berge, allesamt für Lewis
gleichermaßen rätselhaft. Seltsame Objekte sprangen
aus dem Boden hervor oder huschten über den ver
zweigten Baldachin über ihnen oder schlängelten
sich langsam wie träumende Monster durch die me
tallischen Hängepflanzen. Dinge stiegen auf und
sanken herab, flammten auf und flackerten, zerlegten
sich selbst oder reparierten sich gegenseitig. Lewis
hatte immer gedacht, dass er über die neuesten tech
nischen Entwicklungen des Imperiums einigermaßen
auf dem Laufenden war, aber er erkannte nichts wie
der in dieser Welt, durch die er jetzt schritt.
Das war die Welt, die sich die KIs selbst bereite
ten, der Planet, der ihren Körper bildete, und nichts
daran war in Ausmaß oder Denkungsart für Men
schen ergründbar.
Schließlich erreichten die beiden eine simple freie
Fläche, wo ein beruhigend normal aussehender Ses
sel aufgestellt war. Der Roboter gab Lewis mit huld
voller Geste der blauen Stahlhand zu verstehen, er
möge sich setzen, und Lewis sank dankbar in den
Sessel. Es war ein langer Gang gewesen. Der Sessel
erwies sich als beinahe sündhaft bequem. Der Robo
ter blieb davor stehen und gewährte Lewis freundli
cherweise ein paar Augenblicke, um Atem und Fas
sung wieder zu finden.
»Wir haben nach wie vor die ursprüngliche War
nung vor der Ankunft des Schreckens«, stellte der
Roboter schließlich fest. »Nur sehr wenige Leute ha
ben sie je gehört. Sie war ursprünglich eine private
Funkmeldung von Kapitän Johan Schwejksam auf
der Unerschrocken an Kapitän Robert Feldglöck auf
der Elementar. Der frisch gekrönte König Robert
hatte wieder den Befehl über sein altes Schiff über
nommen, um in der letzten großen Schlacht zwischen
der Menschheit und den Neugeschaffenen zu kämp
fen. Die Nachricht, die Ihr jetzt vernehmen werdet …
unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht von der
akzeptierten Version. Wir haben diese Kopie sicher
verwahrt, nachdem man auf Befehl Roberts und
Konstanzes alle anderen Kopien und Versionen ver
nichtet hatte … denn sie baten uns damals darum. So
wichtig es ihnen war, diese Legenden zu stricken, so
blieben sie doch ausreichend klug und verantwor
tungsbewusst, um eine Zeit vorherzusehen,

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