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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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hergebracht. Ich möchte aber
nicht hier sein! Ich fühle mich nicht sicher. Ich muss
dort draußen sein … und darauf warten, dass er wie
der sein Gesicht zeigt. Ihr wisst doch, dass er aufs
Neue erscheinen wird, nicht wahr?«
»Ja«, bestätigte Douglas. »Falls der Schrecken auf
demselben Kurs bleibt, wird er eine Bahn über die
am dichtesten bevölkerten Planeten ziehen und
schließlich hier eintreffen. Auf Logres. Deshalb ließ
ich Euch herbringen, Donal. Aufgrund dessen, was
Ihr gesehen habt, was Ihr wisst. Ich muss es erfah
ren.«
»Das könnt Ihr nicht«, erwiderte Donal rundweg.
»Selbst ich weiß nicht alles, was ich weiß. Ich bin
nicht allein in meinem Kopf. Denkt Ihr, ich wüsste
nicht, wo ich hier bin? Ich weiß es! Ich kann die Git
terfenster hören und die Schusswaffen riechen. Die
schönste Gummizelle, die ich je gesehen habe.« Er
blickte sich scharf um und spannte sich, ging dabei
ansatzweise in die Hocke, als bereitete er sich vor,
die Flucht zu ergreifen. »Ich bin nie mehr allein. Die
Geister verfolgen mich. Ich höre die Stimme jedes
Mannes, jeder Frau, jedes Kindes – aller Menschen,
die auf den Randplaneten umgekommen sind. Sie
reden mit mir in der Stille zwischen den Worten an
derer Menschen. Sie sagen mir, wie es ist, tot zu sein.
Es gefällt ihnen nicht. Es hat ihnen auch beim ersten
Mal nicht gefallen. Deshalb entwickelten sie sich
damals zu den Neugeschaffenen. Aber jetzt haben sie
nur noch mich. Was immer ich jetzt auch bin. Ich
werde das Instrument ihrer Rache sein, den Schre
cken jagen und vernichten. Ihm Leid zufügen, ihm
die Rechnung vorlegen für das, was er ihnen und mir
angetan hat. Und vielleicht kann ich dann wieder
schlafen.«
»Wir alle möchten den Schrecken aufhalten«, sag
te Douglas vorsichtig. »Wisst Ihr, wie wir das zuwe
ge bringen können, Donal?«
Corcoran blickte ihn mit einem schlauen Lächeln
von der Seite her an. »Lasst mich hier heraus, und
ich sage es Euch.«
Douglas seufzte und blickte Krähenhannie an, die
langsam den Kopf schüttelte. »Ich habe versucht, in
seine Gedanken einzudringen, und es nicht geschafft.
Es ist gruselig da drin. So etwas ist mir noch nie be
gegnet. Er ist kein Esper und hat keine echte telepa
thische Abschirmung; seine Gedanken bewegen sich
einfach … auf zu stark abweichenden Bahnen. Ich
habe schon Fremdwesen kennen gelernt, deren
Denkmuster leichter zu verstehen waren. Es ist … als
fehlte immer ein Teil seines Verstandes. Als wäre …
nicht alles von ihm vom Rand zurückgekehrt. Viel
leicht hat der Schrecken, als er ihm begegnete, einen
Teil von ihm genommen und behalten.«
»Da ist ein Ort, der gar kein Ort ist«, sagte Corco
ran leise. »Manchmal … spüre ich ihn direkt an mei
ner Schulter. Ich denke … vielleicht wurde der
Schrecken dort geboren. Blickt mir in die Augen,
kleine Esperin, und vielleicht erblickt Ihr ihn eben
falls.«
Krähenhannie wandte sich ab. »Das kann ich
nicht. Er macht mir Angst.«
Corcoran lachte. Es war ein dicker, hässlicher, be
unruhigender Laut, dem jede geistige Klarheit fremd
war. Douglas schauderte unwillkürlich. Corcoran
blickte sich bedächtig in dem Garten um, den man
für ihn geschaffen hatte, grinste höhnisch über die
Sicherheitsvorkehrungen, versagte sich jeden Trost,
den er ihm hätte spenden können. Plötzlich wandte er
sich erneut mit finsterer Miene Douglas zu.
»Lasst mich hinaus! Ich kann nicht bleiben. Ich
habe Dinge zu erledigen. Ihr habt kein Recht, mich
hier festzuhalten!«
»Was Ihr wisst, woran Ihr Euch vielleicht noch er
innert, das könnte sich als sehr wertvoll erweisen«,
sagte Douglas. »Alle möglichen Leute möchten Euch
gern in die Finger bekommen, um das zu erfahren,
was Ihr deren Meinung nach wisst. Hier seid Ihr si
cherer. Sprecht mit den Ärzten, Donal. Helft Ihnen
dabei, Euch zu helfen. Und arbeitet dann mit uns zu
sammen, um den Schrecken aufzuhalten. Ehe er er
neut Menschen tötet.«
»Ihr wisst nichts! Ihr begreift nichts!« Corcoran
trat plötzlich vor und schrie seine Worte Douglas re
gelrecht ins Gesicht. Krähenhannie zog den Disrup
tor. Corcoran ignorierte sie. Douglas gab der Esper
frau mit einem Wink zu verstehen, sie möge sich
nicht einmischen, und blieb ganz still stehen, wäh
rend der Irre ihn anbrüllte. »Ihr könnt mich nicht hier
festhalten! Ich lasse mich nicht wie ein Tier einsper
ren!«
»Ich komme später wieder und rede mit Euch«,
sagte Douglas. »Wenn Ihr ruhiger geworden

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