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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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seid. Ich
lasse Euch nicht im Stich, Donal. Ich bin Euer König
und gebe Euch nicht auf. Falls Ihr schon an nichts
anderes mehr glaubt, dann wenigstens daran.«
Er verbeugte sich vor Corcoran, wandte sich ab
und entfernte sich ohne Eile. Krähenhannie warf dem
Patienten einen letzten argwöhnischen Blick zu und
lief Douglas nach, die Pistole noch in der Hand. Der
Irre blickte ihnen nach, und die starren Augen wirk
ten auf einmal ruhig und nachdenklich. Als der Kö
nig und seine Esperin außer Sicht waren, verborgen
hinter den tarnenden Hologrammen, ging Corcoran
in eine andere Richtung, zwischen Bäumen hindurch,
die, wie er wusste, nicht real waren, und folgte einem
Weg, der in seinen Gedanken wie Sirenengesang er
strahlte. Bald erreichte er etwas, was eine hohe Mau
er zu sein schien: die Grundstücksgrenze. Er streckte
langsam die Hände aus, legte sie flach an das getarn
te Kraftfeld und drückte zu. Und Hände und Arme
schoben sich glatt durch das Energiefeld, als wäre es
nicht vorhanden. Corcoran nahm die Hände zurück
und lachte lautlos.
    Frustriert vom vergeblichen Versuch, Donal Corco
ran für die Kirche zu gewinnen, und wütend über die
Behandlung durch König Douglas kochte Angelo
Bellini auf dem ganzen Weg zurück in die Kathedra
le und zeigte eine dazu passende finstere Miene. Er
stürmte aus der Limousine, die ein Chauffeur lenkte,
und in die Büros an der Rückseite des Doms, und die
Leute blickten ihm ins Gesicht und beeilten sich, ihm
den Weg freizumachen. Er stolzierte achtlos an sei
ner Sekretärin vorbei, obwohl sie hinter ihrem
Schreibtisch aufstand und ihm zuzwitscherte, dass in
seinem Büro Besuch auf ihn wartete. Er trat die Tür
auf, marschierte hinein und knallte sie mit erfreulich
lautem und giftigem Krach wieder zu. Es war ein gu
tes Gefühl, wieder im eigenen Büro zu sein, auf ei
genem Gebiet, an der Stätte der eigenen Macht. Ein
guter Platz, um Vergeltung und die Demütigung von
Königen zu planen. Er schritt zu seinem Schreibtisch
hinüber und genoss dabei, wie die Füße tief im di
cken Teppich versanken. Er fiel in seinen Sessel,
schaltete die Massagefunktion ein und entspannte
sich endlich ein wenig. Jemand räusperte sich höf
lich, und erst jetzt erinnerte sich Angelo daran, dass
seine Sekretärin von einem Besucher gesprochen hat
te. Er drehte sich um, und da stand Tel Markham, der
ehrenwerte Abgeordnete von Madraguda, geduldig
am Fenster und wirkte so ruhig und entspannt wie
stets.
    »Hallo Angelo«, sagte Markham lässig. »Du siehst
so gut aus wie immer. Das neue Büro gefällt mir. So
typisch. Ist das getrocknetes Blut in deinem Bart?«
    »Verschwinde, Tel«, erwiderte Angelo müde. »Ich
habe weder Zeit noch Geduld dafür. Ich bin heute
wirklich sehr beschäftigt. Du wirst mit meiner Sekre
tärin einfach einen Termin vereinbaren müssen, wie
alle anderen auch.«
    »Einen Termin?«, fragte Markham und zog eine
elegante Braue hoch. »Seit wann benötigen die bei
den Lieblingssöhne Madragudas einen Termin, um
miteinander zu reden?«
    »Erspare mir diesen Mist!«, knurrte Angelo. »Ich
bin nicht in Stimmung dafür. Was möchtest du, Tel?
Du weißt selbst, dass du immer nur dann hier er
scheinst, wenn du etwas möchtest.«
    »Ich möchte, dass wir Partner werden«, sagte
Markham lässig. »Wir haben heutzutage so viele Zie
le gemein. Denk nur, wie viel wir erreichen könnten,
wenn wir im Parlament und in der Kirche zusam
menarbeiteten!«
    »Ich habe schon einen Partner, und er ist wahrhaft
lästig genug.«
»Aber ich kann dir so viel bieten, Angelo.«
»Das bezweifle ich sehr.« Angelo lächelte seinen
Besucher sardonisch an. »Das Parlament verliert an
Bedeutung. Die neue Kirche ist es, wo die Zukunft
liegt. Du wolltest nie mein Partner sein, als ich nur
der Engel von Madraguda war. Wie oft hatte ich dich
damals um Hilfe gebeten, als ich noch Geld für gute
Anliegen sammelte? Du wolltest nie etwas davon
hören, hast dir nie die Mühe gemacht, dich überhaupt
zu mucksen, es sei denn, es bot sich eine Chance aufs
Rampenlicht der Öffentlichkeit, um es für dich selbst
zu nutzen. Na ja, das Glück hat sich gewendet, Tel,
und weißt du was? Du hast rein gar nichts in der
Hand, was ich möchte oder brauche. Oder zumindest
nichts, was ich mir nicht einfach nehmen könnte,
wenn ich es wollte.«
»Ich habe dich schon immer für einen argen Ver
lierer gehalten, Angelo.« Markham dachte einen Au
genblick lang nach. »Ich

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