Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
Vom Netzwerk:
Und da dies Lewis Todtsteltzer war … machte ihn
das wirklich sehr gefährlich. Sie blickte von ihm auf
die Sicherheitsleute und wieder zurück, und Lewis
lächelte bedächtig. Dieses Lächeln erstreckte sich
nicht auf die Augen, und als er sich erneut zu Wort
meldete, klang er noch kälter und hässlicher, als sein
Gesicht je aussehen konnte.
»Was hast du vor, Anne? Eine Beschwerde gegen
mich einreichen? Die Wachen anweisen, mich zu
verhaften? Vielleicht denkst du, ich würde still mit
gehen … aber an deiner Stelle würde ich kein Geld
darauf verwetten. Wirklich nicht! Ich werde mit dir
reden, auf die eine oder andere Art. Schick diese
Wachleute weg, Anne. Alte Freundin. Ehe ich mich
gezwungen sehe, etwas zu tun, was ich später bedau
re oder auch nicht.«
Zwei der Sicherheitsleute drehten sich um und
nahmen Reißaus, und die anderen erweckten ganz
den Anschein, als täten sie es auch gern. Sie alle wa
ren hier nur Sekunden von Handlungen getrennt, die
nie ungeschehen oder wieder gutzumachen waren,
und alle waren sich darüber im Klaren. Lewis’ Lä
cheln wurde breiter. Anne trat rasch vor und bezog
Stellung zwischen ihm und den Wachleuten.
»Ist schon in Ordnung«, sagte sie rasch zum
Truppführer. »Alles okay. Hier liegt nur ein Missver
ständnis vor. Ihr braucht Euch nicht zu sorgen. Der
Todtsteltzer und ich werden … die Sache klären. Ihr
könnt auf Eure Stationen zurückkehren. Sehr gut re
agiert! Ich sorge dafür, dass Ihr alle eine Belobigung
ausgesprochen erhaltet. Ihr könnt jetzt gehen. Oh,
und schickt jemanden, der die Tür repariert, ja? Vie
len Dank!«
Die Sicherheitsleute blickten einander an, zuckten
fast gleichzeitig die Achseln und nahmen die Hände
demonstrativ von den Waffengurten. Sie wussten,
dass man ihnen hier nicht alles verriet und wohl nie
verraten würde, aber sie alle waren erfahren und ver
nünftig genug, um es auf sich beruhen zu lassen.
Manche Dinge wusste man lieber nicht, besonders
wenn es um die tatsächlichen Machthaber des Impe
riums ging. Vom Truppführer musste lobend erwähnt
werden, dass er zumindest zögerte und Anne muster
te, aber sie schüttelte entschieden den Kopf, und er
trieb seine Leute zusammen und führte sie weg. Das
war einer von diesen Tagen, kein Vertun! Obwohl
jeder Tag per Definition ein guter Tag war, an dem
man nicht persönlich gegen den Todtsteltzer antreten
musste!
Lewis blickte ihnen nach und wartete, bis sie um
die Ecke verschwunden waren, ehe er schließlich den
Disruptor ins Halfter steckte. Er war fast überzeugt,
dass er ihn nicht benutzt hätte. Fast! Anne entspannte
sich ein wenig und stellte den schweren Feuerlöscher
weg. Lewis drehte sich um und betrachtete nach
denklich die verformte Stahltür auf dem Boden. Er
hob sie auf, wozu er die Muskeln nicht besonders
anspannen musste, und lehnte sie an den Türrahmen,
sodass sie die Lücke wieder mehr oder weniger aus
füllte. Er blickte sich um, hob seinen gewohnten
Stuhl auf, der bei der ganzen Aufregung irgendwie
umgestoßen worden war, stellte ihn so hin, dass er zu
Anne wies, und setzte sich darauf.
»Also, wie geht das Leben mit dir um, Anne? Ir
gendeine Chance auf eine Tasse Kaffee? Ich könnte
jetzt eine gute Tasse Kaffee gebrauchen.«
Anne ging langsam zur Kaffeemaschine hinüber,
die wie eh und je in ihrer Ecke vor sich hindampfte.
»Ich vermute, du möchtest auch ein paar Schokola
denkekse?«
»Falls es nicht zu viele Umstände macht.«
Anne bedachte ihn mit einem finsteren Blick, wäh
rend sie Kaffee in einen Becher füllte. »Sieh nur, was
du aus meiner Tür gemacht hast … Warum hast du
nicht einfach deinen Paragon-Schlüssel benutzt, du
Idiot? Ich weiß sehr gut, dass du nie Gelegenheit ge
funden hast, ihn abzugeben. Dazu haben die Parago
ne diese verdammten Dinger ja erhalten – damit sie
nicht solchen Mist anrichten!«
»Ah«, sagte Lewis und nahm den dampfenden Be
cher entgegen, den sie ihm ganz unwirsch reichte.
»Der Gedanke ist mir gar nicht gekommen. Ich habe
in jüngster Zeit so viel im Kopf. Da konnte ich nicht
immer allzu klar nachdenken.«
Anne schnaubte laut und plumpste ihm gegenüber
auf den eigenen Stuhl. »Vertraue mir, Lewis, das ist
mir aufgefallen!«
Und dann betrachteten sie sich einander für lange
Zeit nur, fast wie zwei Fremde, sie sich gegenseitig
einzuschätzen versuchten. Der letzte durch die Luft
treibende Rauch verschwand, als die Belüftung
schließlich damit fertig wurde, aber Anne hatte

Weitere Kostenlose Bücher