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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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resse war. Nach dem, was Owen und später David
widerfahren war, zeichnete sich die Familie Todt
steltzer verständlicherweise durch eine leichte Para
noia aus. In Anbetracht seines Kreditrahmens musste
Lewis ein R-Gespräch führen, was die Sache ein
bisschen komplizierter gestaltete, aber trotzdem war
er bald mit seinem Vater Roland verbunden.
    »Hast ja recht lange gebraucht, um dich mal zu
melden«, sagte sein Vater barsch. »Deine Mutter
macht sich fürchterliche Sorgen! Sie liegt derzeit mit
einem ihrer Migräneanfälle darnieder. Wir wissen,
was im Parlament passiert ist. Die Bastarde von den
Medien werden nicht müde, davon zu berichten. Un
sere Verbindung kann für etwa zwanzig Minuten als
abhörsicher gelten, und falls du dann noch etwas zu
sagen hast, musst du sie trennen und es neu probie
ren. Wie geht es dir, Lewis? Bist du verletzt?
Brauchst du Geld? Ich kann in weniger als einer Wo
che auf Logres sein, falls du mich brauchst.«
    »Nein, Dad!«, entgegnete Lewis nachdrücklich.
»Du bist zu Hause sicherer. Hier sind alle verrückt
geworden. Ich bin nicht verletzt und brauche keine
direkte Hilfe. Falls du herkommst, kassieren sie dich
ein, kaum dass du gelandet bist. Das hier ist Logres,
erinnerst du dich? Die besten Sicherheitsmaßnahmen
des Imperiums. Ich muss das wissen. Ich habe mit
dafür gesorgt.«
    »Was ist passiert, Junge? Die Kommentatoren be
haupten alle möglichen verrückten Sachen. Sie nen
nen dich einen Verräter. Sag mir, dass das nicht
stimmt!«
    »Es ist … kompliziert, Vater. Ich tue mein Bestes,
um es aufzuklären … aber es könnte einige Zeit dau
ern.«
    »Du kannst nicht nach Hause kommen, Lewis«,
erklärte Roland kategorisch. »Die Familie könnte
dich nicht schützen. Freunde im Sicherheitsdienst
von Virimonde haben uns heimlich informiert, dass
sie Befehl erhalten haben, dich sofort zu erschießen,
wenn du dumm genug sein solltest, hier dein Gesicht
zu zeigen. Die Familie wird trotzdem ihr Möglichstes
tun, um dir zu helfen. Wir glauben weiter an dich.
Ich glaube an dich. Jetzt erkläre mir, wie ich helfen
kann!«
    »Ich habe dem Parlament gesagt, dass wir keiner
lei geheime Informationen über den gesegneten
Owen oder sein Schicksal haben«, sagte Lewis vor
sichtig. »Aber ich habe viel nachgedacht, und dabei
ist mir der Gedanke gekommen, dass ich vielleicht
nur meine persönliche Ansicht geäußert habe. Ent
halten die Familienarchive Dinge, von denen man
mir nie etwas gesagt hat? Dinge, die niemand außer
halb der Familie kennt?«
    »Vielleicht ein paar Kleinigkeiten«, antwortete
Roland. »Ich hätte dir davon erzählt, wenn du gefragt
hättest, aber du warst bislang nie interessiert. Wel
chen Wert hat es jetzt für dich?«
    »Ich muss es erfahren, Vater! Es könnte wichtig
sein.«
»Gestatte mir eine Minute Bedenkzeit.« Eine lan
ge, kostspielige Unterbrechung trat ein, durchbro
chen nur hin und wieder durch Rauschen. Es war ein
sehr altes Gerät. Lewis hielt ein Auge auf die Uhr
gerichtet und versuchte nicht zu besorgt zu reagieren,
als ein beträchtlicher Teil seiner sicheren zwanzig
Minuten verstrich. »In Ordnung«, meldete sich Ro
land schließlich wieder. »Wie wäre es damit: Wir
kennen die genauen Koordinaten der ursprünglichen
Todtsteltzerburg. Diana Vertue hat mit dem, was von
der alten Burg übrig war, eine Bruchlandung auf dem
Planeten Shandrakor hingelegt. Die Burg wurde au
genscheinlich in der letzten großen Schlacht gegen
Shub förmlich in Fetzen geschossen, und man hielt
sie einer Bergung nicht mehr für wert. Aber was den
Absturz überstanden hatte, das könnte immer noch
nützliche Informationen enthalten. Niemand sonst
weiß davon. Niemand ist ihr in zweihundert Jahren
nahe gekommen. Zum Teil, weil wir als Einzige ge
nau wissen, wo man die Burg findet, und vor allem
deshalb, weil Shandrakor heute noch gefährlicher ist
als zu Owens Zeit. Nur wenige Menschen erinnern
sich heute noch daran, aber man hat nach der Rebel
lion sämtliche Monster, die von Shub und der Mater
Mundi und den Hadenmännern oder in Löwensteins
Labors erschaffen wurden, zusammengetrieben und
auf Shandrakor ausgesetzt. Ich schätze, jemand hat
sich überlegt, das wäre immer noch netter, als sie
einfach alle zu erschießen.
Gott weiß, wie viele von ihnen womöglich immer
noch dort unten leben oder zu was sich ihre Nach
kommen entwickelt haben. Man weiß nur eins mit
Sicherheit: Shandrakor ist heute noch das, was

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