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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Geduld mit Gernegroßen aus
den Reihen der Friedenshüter, die hier verdeckt zu
ermitteln versuchten.
    Lewis setzte sich auf die Kante eines sehr harten
Bettes und starrte bedrückt auf die kahle, schmutzige
Wand. Von niemandem hier war irgendein Interesse
an einem weiteren harten Typ wie ihm zu erwarten –
wahrscheinlich einer, der Arbeit als bezahlter Gorilla
suchte. Und die Pension würde einen Dreck darauf
geben, solange er bezahlte. Lewis schaltete das ho
lografische Gesicht ab, um den Energiekristall des
Kragens zu schonen. Die Tür war abgeschlossen und
verriegelt und für alle Fälle noch mit einem Stuhl
verrammelt. Die gefälschte Karte enthielt keinen
großen Kreditrahmen mehr. Schon seit einiger Zeit
hatte er ihn frisch auffüllen wollen, war aber ange
sichts seiner knappen Mittel nicht dazu gekommen.
Als Douglas ihn zum Champion berief, glaubte er,
nie wieder zu einem solchen Ort zurückkehren zu
müssen … Somit blieb ihm jetzt noch Geld für zwei
Tage, vielleicht drei, falls er vorsichtig war und
Glück hatte, und dann …
    Oh verdammt, vielleicht raubte er einfach eine
Bank aus! Damit konnte er sich auch keine noch
größeren Schwierigkeiten einhandeln.
    Er legte sich auf die harte, unnachgiebige Matrat
ze, und die nackte Haut kribbelte dort, wo sie mit der
Bettwäsche in Berührung kam. Er starrte zu dem
langen Riss hinauf, der sich durch den grauen Ver
putz der Decke zog. Er hatte über vieles nachzuden
ken. Falls man in seinem Lektronenterminal Beweise
fand, die ihn verdammten (und er sah keinen Grund,
warum er an Finns Worten zweifeln sollte), dann war
das nur möglich, falls ein ausgesprochener Profi sie
dort eingeschmuggelt hatte. Was bedeutete … dass
eine Verschwörung gegen ihn lief. Ein beunruhigen
der Gedanke. Vielleicht der Schattenhof? Das war
ganz die Art Intrige, an der man sich in diesem Kreis
ergötzte. Warum jemanden umbringen, wenn es doch
so viel mehr Spaß machte, seinen Ruf zu ruinieren?
Oder vielleicht hatten die Elfen jemanden hier im
Slum angeworben, um es ihm heimzuzahlen … Hier
fand man jede Art von kriminellem Profi.
    Aber falls eine Verschwörung lief, dann konnte er
sich nicht nur mit eigener Kraft dagegen wehren.
Nicht, solange eine Todesdrohung über ihm hing.
Niemand würde seine Partei ergreifen, und niemand
würde ihm glauben. Er stand allein. Nicht zuletzt
deshalb, weil er ja schuldig war, soweit es Jesamine
anbetraf. Er kniff die Augen zu, als könnte er sich im
Dunkeln vor sich selbst verstecken. Derzeit durfte er
nicht über Jes nachdenken, sonst wurde er noch ver
rückt. Nein, die einzige Chance, sich reinzuwaschen
und die eigene Ehre wiederherzustellen, bestand in
einem Akt großen Heldentums, einer Tat, die des
Namens Todtsteltzer würdig war. Er musste offen
und auf herausragende Weise einen Sieg erringen.
Und da fiel ihm nur eins ein: die Wahrheit über
Owen und seine Gefährten herauszufinden. Das, was
wirklich mit ihnen geschehen war. War Owen tat
sächlich tot? Falls nicht, wo steckte er? Und falls
man ihn fand, war er fähig, den Schrecken aufzuhal
ten? Lewis hob die Hand, öffnete die Augen und be
trachtete forschend den klobigen Schwarzgoldring
am Finger. Owens alter Ring, Symbol und Siegel des
Clans Todtsteltzer. Alle schienen überzeugt, dass es
der wirkliche Ring war. Den ihm ein Toter überreicht
hatte … Dafür musste es einen Grund geben. Wo
möglich barg der Ring eine geheime, nützliche In
formation. Und falls jemand über die Mittel verfügte,
dann er, Lewis. Er war ein Todtsteltzer.
    Er setzte sich plötzlich auf, beugte sich zur Seite
und schaltete die Komm-Tafel neben dem Bett ein.
Es war ein ramponiertes altes Gerät, das nur Sprech
verbindungen herstellte, aber das reichte. Sogar in
einer solchen Absteige mussten die grundlegenden
Annehmlichkeiten bereitgestellt werden, oder nie
mand wäre hier eingekehrt. Lewis wählte eine Ver
bindung zu seinem alten Haus auf dem Planeten Vi
rimonde und benutzte dafür einen geheimen Kon
taktcode der Familie, den nur ein Todtsteltzer kennen
konnte. Die Lektronen der Friedenshüter überwach
ten sicher den kompletten Funkverkehr, aber Lewis’
Code würde keinerlei Alarm auslösen und kein
Stichwort aktivieren. Und sobald die Verbindung zur
Familie stand, schalteten sich am anderen Ende eine
ganze Reihe von Sicherheitsprotokollen ein und
verbargen das Gespräch hinter einer vorab aufge
zeichneten Unterhaltung, die für niemanden von

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