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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Orgasmus, hatte sie ge
sagt. Falls sie das noch einmal sagte, glaubte Brett,
dass er laut schreien würde.)
    Er hatte es noch mal in der Arena probiert, aber sie
war dort nicht aufgetaucht. Die Menschen, mit denen
er dort redete, klangen sehr erleichtert, als sie das
sagten. Die Wilde Rose machte sogar abgehärtete
Gladiatoren nervös. Brett fragte immer wieder die
amtlichen Komm Kanäle der Friedenshüter ab, aber
dort wurden kein neuer Serienmord und keine unge
wöhnlichen Hinweise auf Blutvergießen, unerwartete
Gräueltaten oder schwere Brandstiftung gemeldet;
was immer Rose also derzeit unternahm, es war bis
lang nicht bekannt geworden. Es sei denn, sie trieb
sich im Slum herum, wo man solche Dinge meist
nicht an Außenstehende weitergab …
    Er erstellte gerade widerstrebend eine Liste mit
Stellen im Slum, wo er Nachforschungen anstellen
wollte, als Rose Kontakt zu ihm aufnahm. Nur ganz
wenige Leute kannten den Zugangscode für sein
Komm-Implantat, und er setzte sich abrupt auf, als
Roses Stimme in seinem Kopf ertönte. Sie klang so
gelassen wie immer, aber es wurde sofort deutlich,
dass sie nicht an leichter Konversation interessiert
war. Sie übermittelte ihm einfach Namen und Stand
ort einer Kneipe im Slum und wies ihn an, dort un
verzüglich zu erscheinen. Brett kannte diese Kneipe,
zumindest ihren Ruf. Vornehm, zur Zeit in Mode,
überaus stilvoll und extrem teuer. Sicherlich nicht
der erste Platz, an dem er nach Rose gesucht hätte.
    »Was ist los?«, fragte er vorsichtig. »Habt Ihr
wieder mal Eure Kreditkarte vergessen?«
»Ich brauche Euch hier, Brett. Es gibt hier etwas,
was Ihr einfach sehen müsst.«
»Im Grunde nicht die richtige Kneipe für Euch.
Ich hätte gedacht …«
»Sofort! Haltet die Klappe und kommt her, Brett.
Ihr müsst das sehen.«
Und dann trennte sie die Verbindung. Brett biss
sich auf die Lippe und runzelte die Stirn. Er wusste
nicht recht, ob er erleichtert sein sollte, dass er sie
endlich gefunden hatte. Ihr müsst das sehen, das wies
einen eindeutig bedrohlichen Unterton auf. Brett war
nicht überzeugt, dass er wirklich Dinge der Art zu
sehen wünschte, die Rose für interessant hielt. Letzt
lich blieb ihm jedoch keine andere Wahl. Finn wollte
Rose zurückhaben. Also suchte Brett den Slum auf,
um sie zu holen, und der Magen tat ihm auf jedem
Schritt fürchterlich weh.
Als er am Ziel eintraf, blieb er zunächst mal draußen
stehen und sah sich vorsichtig um. Die Straße machte
einen ruhigen und friedlichen Eindruck. Keiner der
üblichen Hinweise auf eine Rose, die sich amüsierte,
wie zum Beispiel Menschen, die schreiend hin und
her liefen. Von außen zeigte die Kneipe nur eine ge
schlossene Tür und zwei undurchsichtige Fenster.
Der Wilde Wald legte großen Wert auf Privatsphäre,
war eine Tränke und ein Versammlungsort für Leute,
die nach oben strebten. Brett war offen gesagt über
rascht, dass Rose überhaupt von einem solchen Ort
wusste. Er hatte keinen Schimmer, was sie womög
lich hergeführt hatte. Er hoffte nur, dass niemand sie
angemacht hatte. Finn würde ungnädig darauf reagie
ren, ein weiteres Mal Schadenersatz bezahlen zu
müssen, nur damit nichts an die Öffentlichkeit drang.
Brett holte tief Luft und näherte sich der geschlosse
nen Tür.
Wie sich herausstellte, stand die Tür einen Spalt
weit offen; alle Schlösser waren geöffnet. Der erste
Hinweis darauf, dass etwas ernsthaft im Argen lag!
Zu einem solchen Lokal erhielt man nur Zutritt,
wenn man wusste, welche Worte man an das Mikro
der Sprechanlage zu richten hatte. Für Gesindel blieb
die Tür verschlossen, und stets hielten sich große und
stämmige Sicherheitsleute bereit, um die Entschei
dungen der Geschäftsführung durchzusetzen. Brett
schob die Tür langsam auf und riskierte einen Blick
ins Innere. Die Eingangshalle war verlassen. Eine
unheimliche Stille herrschte. Nirgendwo eine Spur
von Sicherheit- oder Empfangspersonal. Nicht mal
eine Garderobenfrau hielt sich hier auf. Wo zum
Teufel steckten die alle? Hatten sie womöglich nur
einen Blick auf Rose geworfen und schreiend das
Weite gesucht? Dafür hatte Brett Verständnis. Er
durchquerte die Eingangshalle langsam mit gespann
tem Rücken und hochgezogenen Schultern, und er
rechnete fast damit, dass ihn jeden Augenblick je
mand ansprang. Schließlich erreichte er die geschlos
sene Innentür, öffnete sie und betrat die eigentliche
Kneipe.
Und spazierte mitten in die Hölle.
Er stoppte

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