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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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mich die Leute anbeten!«
»Weißt du«, sagte Jesamine, »ich denke nicht,
dass ich schon jemals einem wie dir begegnet bin,
Douglas.«
»Oh. Ist das gut?«
»Ich denke, das ist es. Ich finde es … erfrischend. Ich
bewundere Leidenschaft bei einem Mann ja so sehr! Du
bist nicht annähernd so spießig, wie man mir erzählt hat.
Also: Sei du der moralische Hüter des Imperiums, und
ich kümmere mich darum, angebetet zu werden. Ich
denke … wir werden gut miteinander auskommen.«
Douglas sah sie an. »Wer behauptet, ich wäre
spießig?«
»Oh, halt die Klappe und küss mich.«
»Ich dachte schon, du würdest mich nie auffor
dern …«
    In Annes Büro plauderten sie und Lewis kamerad
schaftlich über dem, was von Tee und Keksen übrig
war. Sie waren schon die meiste Zeit ihres Lebens
befreundet, seit sie gemeinsam auf Virimonde auf
gewachsen waren. Sie standen einander schon so
lange so nahe, dass praktisch alle Welt glaubte, sie
würden schließlich heiraten. Sobald beide mal Zeit
dafür fanden. Alle Welt … außer den beiden selbst.
Als Teenager hatten die Hormone sie mal kurz über
die Grenzen der Freundschaft hinaus ins Bett getrie
ben, aber sie brauchten nicht lange, um sich klar zu
werden, dass sie viel bessere Freunde abgaben als
Liebende. Jeder ging glücklich eigene Wege und hielt
dabei stets Kontakt zum anderen, bis sie beide auf
Logres ankamen, woraufhin sie rasch die alte Freund
schaft wieder aufleben ließen, sicher in dem Wissen,
dass jeder von ihnen letztlich doch jemanden gefun
den hatte, der, wie er wusste, nichts von ihm wollte.
    Lewis verrührte einen zusätzlichen Würfel Zucker
in seinem Tee und durchstöberte die Keksdose. »Heh
– sie hat alle mit Schokolade aufgegessen!«
    »Sie ist ein Star«, versetzte Anne gelassen. »Die
dürfen immer zuerst ihre Wahl treffen. Wahrschein
lich steht es sogar in ihrem Vertrag. Wühle etwas
tiefer; wahrscheinlich findest du noch ein paar Scho
koladenchips.«
    »Das ist nicht das Gleiche.« Lewis nahm die Fin
ger von der Keksdose und warf einen bedeutungsvol
len Blick auf einen leeren Monitor neben ihnen.
»Wie, denkst du, kommen sie miteinander klar?«
    »Sie werden prima klarkommen«, erklärte Anne
streng. »Wir werden nicht spionieren, Lewis! Sie
sind vollkommen fähig, die Lage selbst zu klären.
Sie haben viel gemeinsam.«
    Lewis zog eine Braue hoch. »Der Prinz und das
Showgirl? Komm schon, Anne; das funktioniert im
mer nur in schlechten Videodramen!«
    »Sie sind beide Stars aus eigenem Recht; beide
sind starke Persönlichkeiten, und beide sind erstaun
lich gute Menschen.«
    »Erstaunlich?«
»Oh ja! In Anbetracht ihrer Herkunft und ihrer fast
universellen Popularität nimmt Wunder, dass sie sich
nicht zu Monstern entwickelt haben. Gott weiß, dass
ich zu meiner Zeit mit genug monströsen Egos zu tun
hatte, sowohl in der Politik wie im Showgeschäft.
Große persönliche Autorität bringt gern das
Schlimmste in Menschen zum Vorschein. Ich schätze
– wenn einem alle Welt alles verzeiht, kann man ein
fach nicht umhin, seine Grenzen auszuweiten und
damit zu erproben, womit man noch durchkommt.
Wenn man bedenkt, wie Jesamine angebetet und ver
ehrt wird, erstaunt mich ein ums andere Mal, wie
vernünftig und ausbalanciert sie ist.«
»Manche Leute verstecken ihre inneren Monster
sehr sorgfältig«, stellte Lewis leise fest.
Anne musterte ihn. »Du sprichst doch nicht von
Jes oder Douglas, oder?«
»Ich könnte mich irren«, sagte Lewis. »Ich möchte
mich irren. Wir können uns ein Monster als Champi
on nicht leisten.«
»Es ist noch nicht offiziell.«
»Komm schon; wer sonst könnte es werden?«
»Traust du Douglas’ Urteilsvermögen nicht?«
»Douglas ist ein guter Mann«, sagte Lewis. »Ich
würde ihm mein Leben und meine heilige Ehre an
vertrauen. Ein Paragon zu sein, das hat ihn zum
Mann gemacht.«
»Eine Menge von dem, wer und was er ist, geht
auf dich zurück«, fand Anne. »Du übst von jeher ei
nen heilsamen Einfluss auf ihn aus. Du hältst ihn am
Boden fest. Menschen, die zu viel über Ethik und
Moral nachdenken, vergessen häufig, dass sie mit
echten Menschen umgehen müssen.«
»Was für eine schreckliche Darstellung«, fand
Lewis. »Heilsamer Einfluss? Ich? Dadurch klinge
ich so … achtbar. Langweilig. Spießig.«
Anne kicherte und musterte ihn schelmisch über
den Rand der Teetasse hinweg. »Tut mir Leid, Le
wis, aber so bist du nun mal. Immer der Zuverlässi
ge.«
»Ich wünschte, ich

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