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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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nicht die freie Entscheidung ermöglicht. Oh, macht
nicht so ein bedrücktes Gesicht, Brett. Bleibt bei mir,
und ich verspreche Euch Schutz vor dem Gesetz,
mehr Reichtum, als Ihr Euch je erträumt habt, und
die Befriedigung zu sehen, wie alle möglichen Ges
talten, die heute Autorität ausüben, gedemütigt und
gestürzt werden. Was könntet Ihr Euch mehr wün
schen?«
Zehn Minuten Vorsprung, dachte Brett, war aber
vernünftig genug, das nicht laut auszusprechen. »Ich
kenne Euch«, sagte er vorsichtig. »Verdammt, jeder
auf Logres kennt Euch! Warum sollte der große und
legendäre Held Finn Durandal plötzlich beschließen,
zu den Schurken zu wechseln?«
Finn zuckte lässig die Achseln. »Vielleicht, weil es
das Einzige ist, was ich noch nicht ausprobiert habe.«
»Aber wieso ich?«, fragte Brett wehleidig.
»Zunächst reiner Zufall«, antwortete Finn. »Ihr
habt Euch bei Hofe verraten, wisst Ihr? Ihr wart bei
weitem zu gut bei Eurer Arbeit. Die meisten Kellner
strahlen eine mürrische und ausweichende Haltung
aus; nie da, wenn man sie braucht. Und sobald ich
genau hinsah, habe ich das Kamera-Auge gleich ent
deckt. Ich hatte vor, Euch nach der Zeremonie dem
Sicherheitsdienst zu übergeben, statt schon während
dessen die Atmosphäre zu verderben, aber später …
Sobald ich Euren bisherigen Werdegang in den Lek
tronen überprüft hatte, wurde mir klar, dass Ihr der
perfekte Kandidat für meinen Bedarf seid. Ihr kennt
Leute, Brett. Ihr verfügt über Verbindungen an allen
möglichen düsteren und zwielichtigen Stellen. Men
schen, die mit mir nicht reden würden, werden mit
Euch reden. Es war vorherbestimmt, dass wir uns
trafen. Ihr seid Teil meines Schicksals.«
Verrückt!, dachte Brett resigniert. Das ganze Gut
sein und die Heldentaten haben ihn schließlich über
die Kante getrieben, und er ist ausgerastet. Aber
dass er bekloppt ist, das heißt noch lange nicht, dass
er seine Versprechungen nicht halten kann …
»In Ordnung«, sagte er. »Ich bin Euer Mann.
Meint Ihr es wirklich ernst damit, das ganze Imperi
um zu stürzen?«
»Todernst«, antwortete Finn und lächelte wieder.
Brett wünschte sich wirklich, dass Finn es nicht täte.
Es war ein entschieden verstörendes Lächeln. »Und
sobald das Imperium in Ruinen liegt und der König
in Schande vom Thron gestürzt wurde und die Leute
auf den Knien um einen Retter betteln – dann werden
sie sich an mich wenden! Und ich werde sie erhören!
Ich werde sie erheben und dem Imperium wieder
Größe und Glanz schenken. Nach meinem Bilde
werde ich es natürlich formen und nach meinen
Wünschen. Und dann werden alle wissen, dass ich
der Bessere bin!«
Jawohl, dachte sich Brett. Meine Stimme zum Ir
ren des Jahres hast du.
»Eine Frage genehm?«, meldete er sich zu Wort.
»Wie gedenkt Ihr, Hunderte zivilisierter Planeten zu
ruinieren, selbst mit meiner erfahrenen Hilfe?«
»Indem ich sie dazu bringe, sich gegenseitig an die
Kehle zu fahren«, antwortete Finn Durandal. Auf
einmal musterte er Brett finster. »Sobald Ihr wieder
fein herausgeputzt und der Nase ein wenig bekömm
licher geworden seid, geht Ihr nicht mehr von meiner
Seite! Wir sind Partner. Ratet mal, wer der Junior
partner ist? Präzise. Und schmollt nicht so, oder ich
tue Euch noch weh.«
»An manchen Tagen liefe es nicht mal dann rich
tig, wenn man das Schicksal bestechen würde«, fand
Brett mit einem Schmollmund. »In Ordnung, Senior
partner: Welches ist unser erstes Ziel?«
»Wir gehen einkaufen«, antwortete Finn munter.
»Ihr begleitet mich, während ich die übrigen Leute
einsammle, die mir auf meinem ruhmreichen Feld
zug zur Seite stehen werden. Selbst wenn sie es noch
nicht wissen.«
»Von was für Leuten reden wir?«, fragte Brett
vorsichtig. »Dem Schattenhof oder dem Höllenfeuer
club?«
»Nein«, sagte Finn. »Zumindest noch nicht. Die
haben sich so tief vergraben, dass sogar ich es
schwer hätte, den richtigen Stein zu finden, den ich
umdrehen muss. Und schließlich sind das Leute, mit
denen man am besten aus einer Position der Stärke
verhandelt. Wenn der richtige Zeitpunkt gekommen
ist, wenn sie gesehen haben, was ich vollbringen
kann, werden sie mich von selbst aufsuchen … Nein,
Brett; für den Anfang dachte ich, wir statten der Wil
den Rose der Arena einen netten kleinen Höflich
keitsbesuch ab.«
»Oh Scheiße!«, sagte Brett elend.
    König Douglas marschierte zum Klang vorher auf
genommener Fanfarenstöße durch den Plenarsaal
und

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