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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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Lederpanzer. Das Ding war entfernt
humanoid, aber der breite herzförmige Kopf zeigte
nichts, was einem menschlichen Ausdruck auch nur
entfernt ähnlich gesehen hätte. Es hatte stählerne
Zähne und Klauen und bewegte sich wie eine Kil
lermaschine, ein Albtraum, dem in der wachen Welt
Gestalt und Form und mörderische Absicht verliehen
worden waren. Und alle hier wussten ganz genau,
was es war, was es sein musste.
»Oh lieber Jesus!«, sagte Brett und beugte sich
unwillkürlich vor. »Oh lieber Gott, es ist ein Gren
del! Holt sie da heraus! Holt sie da heraus! Er wird
sie massakrieren!«
»Fasst Euch«, mahnte Finn. »Das ist schließlich
die Wilde Rose! Falls es noch jemanden in diesem
schwachen und selbstzufriedenen Imperium gibt, der
es mit einem Grendel aufnimmt, dann wahrschein
lich sie. Die Chancen stehen nur sieben zu eins gegen
sie.«
»Woher zum Teufel hat der Vorstand einen ver
dammten Grendel?«, wollte Brett wissen, der kaum
zugehört hatte. »Ich habe außer in Holos noch nie
einen gesehen. Ich denke nicht, dass irgend jemand
schon mal einen gesehen hat. Es hieß doch, sie wären
ausgestorben!«
»Richtig«, sagte Finn. »Nur dieser eine ist übrig;
er wurde in einem Stasisfeld aufbewahrt, in einem
Universitätsmuseum auf Shannons Welt. Niemand
außer den höchstrangigen Xenobiologen hatte Zu
gang zu ihm. Anscheinend hat das Museum jedoch
festgestellt, dass es ausgesprochen knapp an Mitteln
war, und der Arena-Vorstand unterbreitete ein sehr
großzügiges Angebot … Selbst mit den heutigen
Einnahmen macht der Vorstand einen Verlust bei
diesem Geschäft, aber eine Publicity dieser Größen
ordnung ist mit Geld nicht zu bezahlen.
Und natürlich sind da noch die Senderechte, Holo
bänder …«
»Das ist krank!«, fand Brett, so wütend, dass er
tatsächlich vergaß, sich vor Finn zu fürchten. »Nicht
mal die Wilde Rose hat eine Chance gegen einen
Grendel! Das ist kein Duell, sondern ein Todesurteil.
Glatter Mord! Der einzige Mensch, der je gegen ei
nen Grendel antrat und überlebte, war der gesegnete
Owen! Seht Euch nur das verdammte Ding an … der
wandelnde Tod, und auch noch stolz darauf! Bitte,
lieber Gott, sie sollten einen Regenerationstank be
reithalten … und einen Arzt, der Puzzles mag!«
»Seid still, Brett«, verlangte Finn. »Ihr macht noch
Leute auf uns aufmerksam. Lehnt Euch zurück und
genießt den Kampf! Rose ist etwas ganz Besonderes.
Eine echte, in der Wolle gefärbte Psychopathin. Sehr
selten in unserer vernünftigen und zivilisierten Epo
che. Und genau das, was ich brauche.«
»Und falls sie nicht überlebt?«
»Dann ist sie nicht das, was ich brauche. Still
jetzt! Der Vorhang geht auf.«
Und ganz unvermittelt kam es zum Kampf. Der
Grendel sprang mit unmöglicher Geschwindigkeit
vor, und die Wilde Rose stellte sich ihm mit einem
glücklichen Lächeln auf den dunkelroten Lippen. Sie
krachten aufeinander, und Funken flogen, als Roses
Schwert harmlos von der verstärkten Siliziumrüstung
des Grendels abprallte. Des Monsters Stahlkrallen
schnitten an der Stelle durch die Luft, wo einen Au
genblick zuvor noch Roses Hals gewesen war; dann
sprangen die beiden Killer wieder zurück und um
kreisten einander langsam. Das Fremdwesen ragte
über der Frau auf, aber es war trotzdem schwer zu
sagen, wer von beiden gefährlicher wirkte.
Brett atmete schon schneller, und das Herz häm
merte ihm in der Brust. Er hatte sonst keine Zeit für
die Arena, aber das hier … das war etwas Besonde
res! Mehr als ein schlichtes Duell, viel mehr als ein
arrangierter Kampf. Es war persönlicher. Nicht
Mensch gegen Fremdwesen, sondern Monster gegen
Monster.
Roses Langschwert zuckte vor und grub sich tief
in ein momentan entblößtes Gelenk des Grendels.
Rose riss die Klinge zurück, ehe die Kreatur die
Waffe packen konnte, und das dunkle Blut des Mon
sters sprenkelte den Sand. Das erste Blut ging an die
Wilde Rose, und die Menge tobte. Der Grendel
sprang blitzschnell vor, und Rose konnte ihm nicht
schnell genug ausweichen. Ein ausholender Schlag
der Klauenhand schleuderte sie lang ausgestreckt zu
Boden, und Blut spritzte aus dem aufgerissenen
Brustkorb. Brett zuckte zusammen. Die Menge flipp
te erneut aus. Die Zuschauer dürsteten nach Blut, und
es scherte sie nicht, wessen Blut es war. Rose war
jedoch schon wieder auf den Beinen und umkreiste
den Grendel langsam, wobei sie sich sorgfältig au
ßerhalb seiner Reichweite hielt. Blut lief in

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