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Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Todtsteltzers Erbe
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gleich
mäßigem Strom über ihre wogende Flanke. Trotz
dem lächelte sie nach wie vor. Brett betrachtete for
schend ihr bleiches Gesicht, das riesenhaft von der
Videowand herableuchtete, und entdeckte nichts
Menschliches in ihrem Blick und ihrem Lächeln.
Er warf einen kurzen Blick auf Finn, der entspannt
dasaß und sich völlig unberührt zeigte von der Wild
heit des Kampfes und der heulenden Menge, und
Brett wusste, dass man heute drei Monster in der
Arena antraf.
Rose sprang vor und zurück, stach in die Winkel
der Gelenke des Grendels, die einzigen echten
Schwachpunkten, die seine Panzerung ließ, und war
immer irgendwie das nötige Bisschen zu schnell für
das Ungeheuer, dem es nicht gelang, ihr Einhalt zu
gebieten. Es war groß und schnell und sehr stark,
aber ganz allmählich wurde es langsamer, während
die Verletzungen zunahmen und das Blut aus ihm
rann. Seine Krallen verletzten Rose auch hin und
wieder, aber es konnte ihr nie eine gefährliche Wun
de beibringen, und Rose gab einen Dreck auf seine
Bemühungen. Sie war jetzt in ihrem Element, tat das,
wozu sie geboren war. Der Grendel dachte nicht dar
an aufzugeben oder zurückzuweichen; man hatte ihn
in grauer Vorzeit entwickelt, um zu kämpfen und zu
töten, und er verstand sich auf nichts anderes. Seine
Angriffe wurden jetzt sichtlich langsamer, und der
breite Kopf schwenkte hin und her, als verblüffte ihn
das eigene Unvermögen, dieses blutrote Phantom zu
töten, das sich immer wieder blitzschnell seinem
Zugriff entzog.
Rose spürte seine Verwirrung und setzte zum töd
lichen Stoß an. Die Zuschauer waren inzwischen auf
den Beinen und jubelten und brüllten. Brett stand
ebenfalls, vom Stuhl gerissen durch den Stolz in sei
nem Herzen angesichts eines einzelnen Menschen,
der der uralten fremdartigen Legende der Zerstörung
trotzte. Er schrie und brüllte Roses Namen, bis ihm
der Hals wund war, und sprang regelrecht auf und
nieder. Rose wollte dem Grendel an die Kehle, aber
prasselnde Energiestrahlen zuckten aus den Augen
der Kreatur. Rose duckte sich in letzter Sekunde und
stieß mit dem Schwert zu. Ein Strahl zischte seitlich
an ihrem Kopf entlang und setzte ihre Haare in
Brand. Sie ignorierte es, griff an, als es der Grendel
am wenigsten erwartete, und legte ihre ganze Kraft in
die Attacke auf seine freiliegende Kehle. Das
Schwert durchbrach die dort nur dünne Panzerschicht
und grub sich tief in den Hals. Der Grendel taumelte
rückwärts, und Rose setzte nach. Sie riss das Schwert
heraus und hackte jetzt in einem fort auf den Hals der
Kreatur ein wie ein Holzfäller auf einen widerspens
tigen Baum; und der Grendel stürzte. Er plumpste
schwer in den Sand und ruderte schwach mit den
Armen. Rose baute sich über ihm auf, grinste wild
und stieß das Schwert mit aller Kraft herab. Die
Klinge schnitt glatt durch die Reste des Halses, und
der schwere Kopf rollte durch den blutigen Sand und
klappte dabei noch das Maul auf und zu. Der kopflo
se Körper strampelte und schlug um sich, aber Rose
scherte sich nicht darum, sondern schlug mit der
freien Hand rasch die Flammen in ihrem Haar aus.
Brett plumpste schlapp und erschöpft auf seinen
Stuhl zurück. Finn hatte sich nicht mal gemuckst.
Brett brauchte eine Zeit lang, bis sich Atem und Herz
wieder beruhigt hatten, und sah schließlich Finn an.
»Wie … wie war das nur möglich?«
»Sachte«, antwortete Finn. »Sie hat geschum
melt.« Brett glotzte ihn ungläubig an. »Sie hat was?«
» Ihr Schwert hat eine Monomolekular-Schneide«,
erklärte Finn. »Ein Grenzfall, sodass man das schüt
zende Energiefeld nicht anmessen kann. Mit einem
solchen Schwert könnte man jedoch den Rumpf ei
nes Sternenschiffs durchschneiden. Genau der Vor
teil, den sie brauchte! Sogar Grendelpanzerungen
haben ihre Grenzen. Rose brauchte nur dicht genug
heranzukommen und die Kreatur müde zu machen,
bis sie ihre Chance erhielt. Ich bin beeindruckt! Tap
fer und clever; eine ausgezeichnete Kombination.
Wir lassen ihr genug Zeit, damit sie im Regenerati
onstank heilt und wieder zu sich findet, und dann
denke ich, schneien wir mal herein und sagen guten
Tag.«
Draußen auf dem Sand der Arena hielt Rose Kon
stantin den abgetrennten Kopf des Grendels über
sich, sodass ihr das Blut ins Gesicht strömte. Sie
trank es und lächelte. Brett schauderte.
»Verdammt, Finn, das habt selbst Ihr nicht ge
macht!«
    Finn und Brett trafen die Wilde Rose in ihrer priva
ten Unterkunft tief unter

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