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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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beispielhafter Sohn werden und dem Vater
zur Ehre gereichen, nichts weiter.
    Und so wäre es vielleicht auch gekommen, hätte
nicht jemand heimlich mit Finn Kontakt aufgenommen -jemand, der mit dafür zuständig war, James in
seiner Zelle tief unter Haus Feldglöck zu bewachen.
Und dieser Wachmann berichtete Finn, dass sich James vor Jahren schon körperlich und geistig völlig
erholt habe, dass William aber trotzdem entschieden
hatte, ihn gefangen zu halten, statt den Lieblingssohn
Douglas wieder abzusetzen. William gelangte gar zu
dem Entschluss, dass James nicht mehr gebraucht
wurde, nachdem für Douglas eine Heirat vereinbart
war und eigene Erben ins Haus standen; so entschied
William, den älteren Sohn töten zu lassen, statt zu
riskieren, dass nach ihm die Wahrheit ans Licht kam.
Das war zu viel für den Wachmann, der James ins
Herz geschlossen hatte, und er nahm Kontakt zum
einzigen Mann auf, dem er noch vertrauen zu können
glaubte: dem Imperialen Champion.
    Finn stellte sofort eine eigene kleine Armee auf-
die natürlich völlig loyal zu ihm stand – und führte
einen Angriff auf Haus Feldglöck. Der Wachmann
schaltete im richtigen Augenblick die Abwehranlagen aus, und Finn überraschte William und seine
Leute. Die guten Jungs stürmten Haus Feldglöck und
erreichten James gerade noch rechtzeitig. Finn führte
James hinaus, der nun zum ersten Mal seit Jahren
wieder blinzelnd ins Tageslicht blicken konnte, und
Finn und seine Leute bejubelten James’ Rückkehr
von den Toten. William stand derzeit im Haus Feldglöck unter Hausarrest, wartete auf seinen Prozess
und stand vorläufig nicht für Fragen zur Verfügung.
    Douglas wusste nicht, was er davon halten sollte.
Nicht, was Finns Story anging – die war offenkundig
von A bis Z völliger Blödsinn. Douglas war in Haus
Feldglöck aufgewachsen, hatte es als Kind vollständig durchstreift und dabei jenen Stellen besondere
Aufmerksamkeit zugewandt, die er eigentlich nicht
betreten durfte. Auf keinen Fall hätte eine Geheimkammer vor ihm versteckt bleiben können. Und außerdem hatte er Aufnahmen von dem Unfall gesehen.
Diese liefen ewig und drei Tage lang in allen Nachrichten und Boulevardsendungen, bis William sämtliche Rechte erwarb und Niamh davor schützte, es
immer wieder sehen zu müssen. Der Aufnahme zufolge war James sofort tot gewesen, sein brillantes
Hirn überall auf dem Fahrzeug verspritzt, das ihn
erwischt hatte. Aber falls der ältere Bruder wirklich
tot war, mit wem hatte er es dann hier zu tun? Er sah
gewiss wie James aus. Und was gewann Finn, wenn
er eine solche Story erfand? Er glaubte doch nicht
ernsthaft, mit einem Doppelgänger durchzukommen,
oder? Einer der älteren Reporter brachte das Thema
der alten Aufnahmen zur Sprache, und Finn lächelte
gelassen.
    »Meine Leute untersuchen das zurzeit. Ich bin
ziemlich sicher, dass wir sie als Fälschung entlarven
werden, mit der William und Niamh ihre Spuren
verwischen wollten.«
    »Das reicht!« Douglas war vom Thron aufgesprungen, ehe er selbst überhaupt bemerkte, was er
tat. Alle Augen und Kameras wandten sich sofort
ihm zu, und unvermittelt herrschte Stille im Thronsaal, und eine Erwartungshaltung lag schwer in der
Luft. Douglas blickte sich langsam um und wusste,
dass man ihn genau zu diesem Zweck hergebracht
hatte. Man hatte ihn im Dunkeln gelassen, damit er
ahnungslos hier erschien und seine Reaktion öffentlich wurde. Finn und Anne waren nicht mehr seine
Freunde. Sie hatten sich James zugewandt oder wer
immer das in Wirklichkeit war. Douglas stand allein
da. Und er fühlte sich lebendiger als seit Zeitaltern.
Er trat langsam vor an den Rand des Podiums und
achtete dabei auf Distanz zu Finn und James.
    »Ich kann nicht glauben, dass mein Vater oder
meine Mutter an einer solchen Machenschaft mitgewirkt haben. Sie liebten James – sein Tod zerstörte
beinahe auch sie. Ich verlange, mit meinem Vater zu
sprechen.«
    »Natürlich«, sagte Finn. »Das wird arrangiert, Eure Majestät. Aber vorläufig steht Euer Vater zu seinem eigenen Schutz unter bewaffneter Bewachung.
Sobald sich die Nachricht von James’ Rückkehr verbreitet, begleitet von Einzelheiten seiner Gefangenschaft … na ja, wir wollen doch nicht, dass gekränkte Bürger die Sache in die eigene Hand nehmen,
oder? William ist derzeit so besser geschützt. Ich
weiß, dass es für Euch schwer zu akzeptieren sein
muss, Douglas. Mir fällt es auch schwer zu glauben,
dass ein Mann, dem

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