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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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es
lieber bleiben. Ich werde mit Finn reden. Danke für
Euren Beistand. Ihr wart sehr hilfreich. Ich bin sicher, dass ich Euch nicht vergesse.«
Er konnte sich diese abschließende Spitze nicht
verkneifen und wurde mit einem Hauch Unsicherheit
in der Miene des Wachmanns belohnt, ehe er die
Verbindung an seinem Ende trennte. Douglas betrachtete finster den Monitor. Die Lage war ihm eindeutig noch stärker entglitten, als er geahnt hatte.
Sein erster Impuls war, einen Flieger zu beschlagnahmen, ihn mit richtig dicken Kanonen zu bestücken und Haus Feldglöck persönlich einen königlichen Besuch abzustatten, den die Wachleute nicht
mehr vergessen würden. Er wusste jedoch, dass das
nicht ging. Finn erwartete bestimmt so etwas. Und
Douglas hegte das nachdrückliche Gefühl, dass man
ihm nicht mal gestatten würde, so einfach aus dem
Palast zu spazieren. Allmählich schwante ihm, welch
umfassende Falle Finn und Anne und weiß Gott wie
viele Leute sonst noch rings um ihn errichtet hatten.
Derzeit blieb ihm nichts weiter übrig, als mitzuspielen und in der Öffentlichkeit den gebrochenen Mann
zu spielen, bis er körperlich und geistig wieder in
Form war. Dann gedachte er diesen Emporkömmlingen und ihrem falschen Bruder James zu zeigen, wie
Douglas Feldglöck es geschafft hatte, schon lange,
ehe er König wurde, eine Legende unter den Paragonen zu werden.
Dann würde er ihnen zeigen, was ein echter Feldglöck zuwege brachte, wenn er auf Vergeltung erpicht war.
Aber zuerst musste er das Zimmer aufräumen. Er
konnte nicht länger auf dieser Müllhalde hausen.
Manches hier nur anzublicken, erzeugte schon einen
kalten Schauer auf seiner Haut. Und einfache, gleichförmige Aufgaben halfen ihm von jeher beim Nachdenken. Er brauchte lange, um das Durcheinander
aufzuräumen, aber er hatte auch viel nachzudenken.
    Im Verlauf der nächsten Wochen arbeitete sich Douglas durch jedes schweißtreibende Training, das er
sich nur ausdenken konnte, während er verfolgte, wie
Bruder James die Runde durch die besten Nachrichten- und Boulevardsendungen auf dem Monitor
machte. Es schien, als wäre James einfach überall
und stürmte von einem öffentlichen Auftritt zum
nächsten, wobei ihm alle Promikanäle auf Schritt und
Tritt folgten. Er wirkte groß und liebenswürdig und
gut aussehend mit seinen leuchtenden Augen und
dem schüchternen Lächeln. Er gab die größte Sensation seit der Rückkehr des Schreckens ab. Die Leute
hungerten richtig nach guten Nachrichten, und die
Wiederkehr des Mannes, der zum König bestimmt
war, brachte ihnen genau das, was sie brauchten. Er
war zwar nicht Owen Todtsteltzer, aber er tat es
auch.
    William wurde natürlich als der übelste aller
Schurken dargestellt, der James nur widerstrebend
am Leben gelassen hatte, um für den Fall vorzubeugen, dass Douglas etwas zustieß, während er den Paragon spielte. Und falls James doch gebraucht wurde,
hatten William und Niamh, wie es schien, Vorkehrung getroffen, dass ein mächtiger Esper alle Erinnerungen James’ seit dem Unfall löschte, damit er
nichts mehr von seiner Gefangenschaft wusste. Diese
Bekanntgabe führte zu offener Feindseligkeit allen
Espern gegenüber, obwohl die Überseele nach Kräften bestritt, dass ihre Leute an einer solchen Intrige
beteiligt gewesen waren. Niemand glaubte ihr. In
Städten auf Planeten des ganzen Imperiums kam es
zu Demonstrationen, die an Aufruhr grenzten, und
man schrie dabei nach strenger Kontrolle sämtlicher
Esper. Aus dem ganzen Imperium kamen Esper
heimlich nach Logres und in die schwebende Stadt
Neue Hoffnung, wo sie sich hinter machtvoller Abwehr verschanzten und darauf warteten, dass die
Menschen wieder zu Sinnen kamen.
    Sie hätten es besser wissen müssen. Die Menschen
hatten einen neuen Helden, an den sie glauben konnten, und wollten nicht, dass man ihnen die heiß geliebten Märchen verdarb.
    Douglas trainierte unaufhörlich, nahm die richtigen Speisen zu sich und brachte den erschlafften
Körper wieder in Form. Regelmäßig übte er sich mit
Schwert und Schild, und die alten Fertigkeiten strömten ihm wieder zu. Er wollte bereit sein, wenn Finns
zweiter Fuß herabtrat.
    Er vermisste Jesamine und Lewis. Er vermisste es,
Menschen um sich zu haben, denen er trauen konnte.
Er hatte jedoch nicht genug Zeit, um sich den eigenen Problemen zu widmen, während die des Imperiums deutlich so viel schwerer wogen.
    Er schien so ziemlich der Einzige im ganzen Imperium zu sein, der

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