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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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Zeit und verglich James’ Messwerte sorgfältig mit den erwarteten Optimalwerten. Endlich
schniefte er ein paarmal und machte sich daran, seine
Sachen zusammenzupacken. James entspannte sich
ein bisschen und zog schweigend wieder das Hemd
an, während du Katt mit Finn über ihn sprach, als
wäre er gar nicht da.
    »Er ist in ausgezeichneter Verfassung, Sir Durandal. Keine Abweichung vom Originalprozess. Der
perfekteste Klon, den ich jemals geschaffen habe.«
    »Das hoffe ich auch, wenn ich bedenke, wie viel
Geld Ihr und Eure Leute mir für seine Herstellung
abgeknöpft habt«, sagte Finn.
    »Ah«, sagte du Katt lächelnd und zuckte die Achseln, »Klone sind nun einmal nicht billig, besonders
nicht die illegal angefertigten, und Ihr wolltet nun
einmal wirklich etwas Besonderes. Bedenkt man all
die Verbesserungen, die ich in dieses Modell eingebaut habe, kann man ihn praktisch als Hadenmann
betrachten.«
    Finn runzelte auf einmal die Stirn. »Ich hatte doch
gesagt: keine Implantate! Keine Technik! Nichts,
was womöglich auf einem Scanner erkennbar wird.
Ich hoffe, Ihr wart nicht allzu kreativ, Elijah. Falls
ich dieses Modell auseinander nehmen und noch mal
von vorn anfangen muss, mache ich mit Euch das
Gleiche. Ganz langsam.«
    »Entspannt Euch, Sir Durandal, entspannt Euch!«
Du Katts Hände flatterten nervös, und sein Versuch,
ein gelöstes Lachen hervorzubringen, fiel nicht gänzlich überzeugend aus. »Ich versichere Euch: Er ist
vollkommen organisch. Er ist schneller und kräftiger
und verfügt über bessere Reflexe als die meisten
Kämpfer, die man heutzutage in der Arena antrifft.
Ein geborener Killer, ganz wie Ihr verlangt habt.«
    »Schade nur, dass er nicht ein bisschen schlauer
ausgefallen ist«, fand Finn und musterte James ohne
jedes Gefühl. »Wirklich verdammt lästig, ihm immer
die Antworten auf die Fragen einzutrichtern und sie
nachplappern zu lassen, nur damit er die Interviews
übersteht.«
    Du Katt zuckte erneut die Achseln. »Potenziell ist
er so intelligent wie das Original – möglicherweise
intelligenter. Ihm fehlt nur ein Kontext, auf dessen
Grundlage er arbeiten kann. Man kann aus Büchern
nichts lernen. Ein gewisser Mangel an sozialen Fertigkeiten vermag nicht zu überraschen. Er ist schließlich erst sechs Monate alt!«
    Er lachte, aber Finn fiel nicht ein, und so hörte er
schnell wieder auf. James stand einfach nur herum,
legte sorgsam ein leeres Gesicht an den Tag und wartete darauf, dass man ihm sagte, was er tun sollte. Er
tat nie freiwillig etwas. Das stand ihm nicht zu. Und
Finn tat ihm weh, falls er je den Eindruck erweckte, er
würde vergessen, wer er war. In der Öffentlichkeit trat
James immer ruhig und selbstbewusst und souverän
auf, weil Finn das so wollte. Privat war James still,
schüchtern und fügsam – weil er weiterleben wollte.
Finn gab du Katt letztlich mit einem Wink zu verstehen, er möge sich entfernen, und betrachtete sein
Erzeugnis, seinen Besitz, seine neueste Waffe. Und
schwelgte lächelnd in Erinnerungen.
    Finn Durandal führte den Überfall auf Haus Feldglöck persönlich an und wurde begleitet von seiner
persönlichen Garde aus sechs zurückgekehrten Paragonen und vier Angriffsschiffen voll mit Truppen der
Militanten Kirche und der Reinen Menschheit. Bewaffnet und gepanzert waren diese, bis auf den letzten Mann und die letzte Frau allesamt Fanatiker, voll
gepumpt mit Rechtschaffenheit und benebelnden Gefechtsdrogen, darauf eingeschworen, in Finns Namen
und für die Sache zu kämpfen und zu sterben. Im
Grunde Kanonenfutter. Finn kommandierte selbst
das Flaggschiff. Manche Freuden waren einfach zu
köstlich, um sie mit anderen zu teilen.
    Williams Sicherheitspersonal rief ihn sofort an, als
es ihn entdeckte, aber die Leute entspannten sich
gleich, als sie Finns Gesicht erkannten. Finn hatte
Haus Feldglöck als alter Freund von Douglas häufig
besucht. Er brauchte nicht mehr vorzubringen als vage Anspielungen auf einen möglichen Sicherheitsalarm, und William befahl, alle Abwehranlagen auszuschalten, und lud Finn und seine Leute ein. So einfach war das. William sah keinen Grund, dem Imperialen Champion zu misstrauen.
    Finns Schiffe landeten unangefochten auf dem
Privatlandeplatz des Hauses, und seine bis an die
Zähne bewaffneten Sturmtruppen verteilten sich sofort und brüllten ihre bösartigen Slogans. Finn hätte
lieber überraschender zugeschlagen, aber man musste Kompromisse eingehen, wenn man mit

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