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Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr

Titel: Green, Simon R. - Todtsteltzers Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PacTys
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Meine Lektronen übermitteln
Euch gerade die Landekoordinaten. Ihr solltet sie genau studieren; wir sind der einzige Raumhafen des
Planeten und verfügen mit Bedacht nur über begrenzten Platz auf den Landeflächen. Wir möchten ja Besucher nicht ermutigen. Verdammt, wir tun glattweg
alles, außer Steine nach ihnen zu werfen und ihre
Mütter zu beleidigen, und trotzdem kommen immer
wieder welche! Also, landet dort, wo man es Euch
sagt, und folgt dann den Instruktionen in die nächste
Stadt. Es ist schon ein ordentlicher Marsch, aber Ihr
könnt das Training wohl gut gebrauchen. Man empfängt Euch in der Missionsstadt, die absolut voll gestopft ist mit faszinierender Historie unseres Planeten.
Falls Ihr Euch dafür interessiert. Kauft auf jeden Fall
Souvenirs ein, weil die ganze Stadt damit überfüllt ist.
Sprecht mit Hellen Adair, und sie bringt Euch zu Tobias Mond. Und benehmt Euch – der Name Todtsteltzer verschafft Euch eine gewisse Narrenfreiheit, und
Mond ist für einen ehemaligen Hadenmann ein recht
guter Menschenkenner, aber selbst …«
»Wir sind nicht willkommen«, unterbrach Lewis
diese Ansprache, die ewig weiterzugehen drohte. »Vertraut mir, wir wissen, worauf Ihr hinaus möchtet.«
»Touristen«, erklärte Natashia kurz und bündig,
»sind wie Furunkel. Sie tauchen plötzlich auf, sie bleiben hartnäckig, sie laufen rot an und jucken und nerven
unaufhörlich. Landet und schert Euch zum Teufel, und
achtet mal darauf, ob ich mich darum schere. Und
nehmt nicht noch einmal Verbindung zu mir auf. Ich
muss ein ernsthaftes Nickerchen fortsetzen.«
Die Kommverbindung fiel aus. Brett seufzte
schwer. »Es, wird alles böse ausgehen. Ich weiß es.«
Die Herwärts landete auf dem St. -BeatriceGedächtnisraumhafen, ohne dass es zu Zwischenfällen kam. Sie war das einzige Schiff auf den Landeflächen. Lewis stieg als Erster aus, nachdem er Ozymandias angewiesen hatte, ständig umfassende Sicherheitsvorkehrungen in Gang zu halten, aber nicht
auf irgendjemanden zu schießen, solange er nicht das
Gefühl hatte, dass es unvermeidlich war. Die Gruppe
sammelte sich draußen vor der Luftschleuse und sah
sich blinzelnd im grauen Licht unter dem wolkenverhangenen Himmel um. Die Landeflächen erstreckten sich über ein Gebiet von kaum achthundert
Metern Durchmesser und waren ringsherum umgeben vom wilden, dunkelroten Dschungel. Keine große Überraschung war, dass niemand sie begrüßte:
kein Tower, keine Zollstation, überhaupt keine weiteren Spuren menschlicher Zivilisation. Es regnete,
ein trübes, anhaltendes Nieseln, das sich nicht weniger auf die Stimmung legte wie auf alles andere.
Samstag schniefte laut und unbeeindruckt.
»Dafür habt Ihr mich geweckt? Es ist kalt, es ist
nass und die Bäume haben die falsche Farbe. Ich
vermute, Ihr werdet mir als Nächstes erklären, ich
dürfte hier niemanden umbringen?«
»Nicht, ohne erst zu fragen«, sagte Lewis entschieden. »Wir möchten einen guten Eindruck machen.«
»Dann sollten wir Brett an Bord lassen«, meinte
Jesamine.
»Ist mir recht«, sagte Brett. »Macht mir nichts aus.
Wirklich nicht.«
»Haltet die Klappe, Brett«, verlangte Lewis. Er
verglich die Richtungsanweisungen, die er erhalten
hatte, mit seinem eingebauten Kompass. »Zur Missionsstadt müsste es … dort entlang gehen. Vier Kilometer, wie der Vogel fliegt.«
»Müssen wir laufen?«, fragte Jesamine. »Steht
kein Verkehrsmittel für Besucher mit teuren Schuhen
bereit?«
»Hier gibt es keine Straßen«, erklärte Lewis.
»Nach dem, was ich in den Dateien gelesen habe,
findet man auf Lachrymae Christi nur vereinzelte
Spuren von Zivilisation. Der Marsch dürfte nicht allzu schlimm werden. Der Dschungel ist heute viel
zahmer als zu Owens Zeit. Kommt, Leute; je schneller wir aufbrechen, desto früher kommen wir an.«
»Ich hasse Leute, die so muntere Stellungnahmen
abgeben«, brummte Brett Rose zu, als sie sich über
den Landeplatz hinweg auf den Weg machten.
»Hasst du nicht auch Leute, die so muntere Dinge
sagen?«
Rose nickte ernst.
Sie nahmen Kurs auf die wartende Baumgrenze.
Alles war ganz still, abgesehen vom unruhigen Plätschern des Regens. Kein Laut von Säugetier oder
Vogel oder Insekt war zu vernehmen, weil man solche Geschöpfe hier nicht fand. Die Schritte der
Gruppe klangen laut und schienen weit zu tragen,
wie als Warnung an den Dschungel, dass sie im Anmarsch waren. Jesamine drückte sich eng an Lewis.
»Ich habe ein richtig mieses Gefühl, Lewis.

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