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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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Haferkekse mit Rosinen von Mrs Cormaci heraus, die immer noch in Folie eingewickelt waren. »Du kriegst die Kekse.«
    »Oh!«, sagte Boots. »Alle für mich?«
    »Na, wenigstens einen solltest du Ripred abgeben«, sagte Gregor.
    Boots gab allen etwas ab und steckte Gregor sogar noch zwei Kekse in die Tasche, damit er und Ares etwas zu essen hatten. Dann musste Gregor los. Er nahm seine beiden Schwestern in die Arme und drückte sie fest an sich. »Seid brav, ihr zwei, ja?«
    »Okay«, sagte Lizzie.
    »Ich bin brav«, sagte Boots.
    »Ich weiß. Ich hab euch lieb. Bis bald«, sagte Gregor.
    »Bis bald«, sagten sie beide.
    Ripred hatte Ares schon erklärt, wo ihr Standort auf der Tartarusebene war. »Denk dran, Gregor, sie halten dich für tot. Also lass dich nicht blicken, bis der Fluch auftaucht.«
    »Alles klar«, sagte Gregor.
    »Gut. Fliegt hoch, ihr beiden«, sagte Ripred.
    »Lauf wie der Fluss, Ripred«, sagte Gregor. Und dann hob Ares ab. Sie flogen durch die Dunkelheit, die für Gregor nicht länger Dunkelheit war. Mit Schnalzen und Husten erzielte er die besten Ergebnisse, aber auch mit dem Atem konnte er sehen, wenn er sich konzentrierte. Die Bilder waren nicht so klar, doch sie waren ständig da, weil er ja immer entweder ein- oder ausatmete. Und je länger er sich auf seinen Atem verließ, desto schärfer nahm er seine Umgebung wahr. Nach etwa einer Stunde waren sie am Ziel. Ares landete in einem kleinen Tunnel, direkt vor einer Wand aus großen Felsen. Dahinter ahnte Gregor Leere. Vorsichtig stieg er ab und ging zu der Felswand. Er senkte den Kopf und atmete kräftig aus. Er nahm eine Höhle wahr, so groß, dass er das andere Ende nicht ausmachen konnte. Die Wände ragten steil nach oben. Tief unten befand sich die größte Ansammlung von Ratten, die er je gesehen hatte. Es mussten weit über tausend sein, die dort schliefen, herumhuschten und ihre Wunden pflegten. Normalerweise hätte Gregor sich Sorgen gemacht, dass sie ihn wittern könnten. Doch die Luft hier war erfüllt vom Gestank verfaulter Eier, an den er sich von seiner ersten Reise erinnerte. Damals hatte Ripred sie alle so lange durch tropfende Höhlen getrieben, bis sie triefnass von schwefliger Flüssigkeit waren, damit man ihren natürlichen Geruch nicht mehr wahrnehmen konnte. Diesmal schien der Gestank von einem fauligen Fluss aufzusteigen, der sich am Rand der Höhle entlangschlängelte. Selbst aus dieser Entfernung konnte Gregor mit Gewissheit sagen, dass es in dem Fluss nichts Lebendiges gab.
    »Das ist also die Tartarusebene?«, flüsterte Gregor Ares zu.
    »Ja. Kannst du sie sehen?«, flüsterte Ares zurück.
    »Ja. Ripred hat es schließlich doch noch geschafft, mir Ultraschallortung einzubläuen«, sagte Gregor. »Ich muss zugeben, dass es ziemlich genial ist. Siehst du den Fluch irgendwo?«
    »Nein. Doch er muss in der Nähe sein. Seinetwegen sind sie hierhergekommen«, sagte Ares.
    Sie richteten sich darauf ein, zu warten. Gregor gab Ares einen Keks, den anderen aß er selbst. Falls er bald sterben musste,war er froh darüber, dass das Letzte, was er schmeckte, aus Mrs Cormacis Küche kam. Aber er wollte sich nicht mehr ohne Weiteres damit abfinden, dass er sterben musste. Nicht nach dem, was Ripred gesagt hatte. Da wurde ihm bewusst, dass er nicht allein war, dass er nur die Hälfte eines Teams war und dass es auch für Ares wichtig sein könnte, von Ripreds Einschätzung zu erfahren.
    »Hey, Ares, kannst du ein Geheimnis für dich behalten?«, fragte Gregor.
    »Ich würde sagen, das ist eines meiner wenigen Talente«, sagte Ares.
    »Ripred glaubt nicht an die Prophezeiungen. Er glaubt, Sandwich war ein armer Irrer und wir alle laufen rum und versuchen, seine Worte wahr zu machen«, sagte Gregor.
    Eine Weile schwieg Ares. »Ich müsste lügen, wollte ich behaupten, dass ich nicht schon ähnliche Gedanken hatte«, sagte er dann.
    »Warum hast du nichts davon gesagt?«, fragte Gregor. Ob noch andere im Unterland ihre Zweifel hatten?
    »Weil seine Worte von allen mit solcher Ehrfurcht behandelt werden. Aber wer war er eigentlich? Kein liebenswerter oder weiser Mann. Seine Worte künden von Untergang, sie treiben uns dazu, einander zu töten«, sagte Ares.
    »Weißt du, als ich das erste Mal hier unten war, hab ich an den ganzen Kram überhaupt nicht geglaubt. Doch die Ereignisse schienen die Prophezeiung zu bestätigen. Aber wenn wir nun alle nur versucht haben, es so zu drehen, dass Sandwichs Worte passen? Denk zum Beispiel an die

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