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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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unwirklich, als sähe er einen Film im Fernsehen und könnte jederzeit umschalten. Es konnte nicht sein, dass das wirklich geschah, ein solches Blutbad, solch eine Verschwendung von wertvollem Leben. Wer tat so etwas? Und wozu? Was sollte das bringen? Sie töteten einander, immer mehr, immer mehr, und am Ende gab es gewaltige Verluste auf beiden Seiten … Aber was hätte sich verändert? Das Ganze kam ihm plötzlich vor wie ein absurdes Spiel, das ohne Weiteres durch ein anderes ersetzt werden könnte, ein Kartenspiel, eine Schachpartie, ein Würfelspiel. Eines, nach dem alle lebend nach Hause gehen könnten.
    »Gregor! Dort drüben! Über dem Fluss!«, sagte Ares.
    Gregor löste den Blick von der Schlacht und suchte die Mauer über dem Fluss ab. Da entdeckte er in der Ferne Nikes schwarz-weiß gestreifte Flügel, die in der Öffnung einer Höhle oder eines Tunnels flatterten – es war nicht genau zu erkennen –, während sie eine Ratte auf dem Felsen vor sich abwehrte. Etwa zwanzig Meter über ihr war ein Wühler dabei, ein frisches Loch in der steilen Wand zu vergrößern. Aus dem Loch strömten Ratten, die halb zu Nike hinabkletterten, halb zu ihr hinrutschten.
    »Was macht sie da?«, fragte Gregor. Sie hätte bei Lizzie und Boots sein müssen, weit entfernt vom Schlachtgeschehen, das hatte Solovet versprochen. Wenn Nike hier war, wo waren dann seine Schwestern? Steckten sie irgendwo und hatten nur Temp, Hazard, Reflex und Heronian, die auf sie aufpassten? Und weshalb flog Nike nicht einfach weg? Sie war nicht groß genug, um es ohne einen menschlichen Partner mit der Ratte aufzunehmen. Was machte sie …?
    Da sah Gregor etwas, das ihm das Herz stocken ließ. Durch die Öffnung hinter Nike drang ein dünner Lichtstrahl. Er leuchtete in einer Folge auf, die Gregor erkannte. Sie hatten es an die Wand im Kinderzimmer geworfen, mit einer Gabel auf den Küchentisch getrommelt, das Signal der Taschenlampe … kurz-kurz-kurz-lang-lang-lang-kurz-kurz-kurz … kurz-kurz-kurz-lang-lang-lang-kurz-kurz-kurz … SOS. SOS. SOS.
    »Lizzie«, flüsterte er. Und dann schrie er los. »Meine Schwestern! Meine Schwestern sind da drin!«

24. Kapitel
    G regor sprang auf Ares’ Rücken. »Los!«, rief er. »Los!«
    Ares widersprach nicht, aber er erinnerte Gregor: »Dann werden sie es wissen! Dass du noch am Leben bist!«
    Ripred hatte Gregor gesagt, er solle sich versteckt halten, bis der Fluch auftauchte, doch das spielte jetzt keine Rolle. Er bekam kaum mit – und es kümmerte ihn auch nicht –, dass sein Auftauchen ein riesiger Schock für die Ratten war. Kaum hatten Ares und er das Versteck hinter den Felsen aufgegeben, als die Ratten auch schon seinen Namen brüllten.
    Gregor beachtete sie nicht. Er würde sich später um den Fluch kümmern, wenn er denn überhaupt auftauchte. Jetzt hatte er Wichtigeres zu tun. Aber er konnte es nicht schaffen. Es war unmöglich. Er war schon oft genug auf Ares geflogen, um abzuschätzen, wie lange sie für eine bestimmte Strecke brauchten, und er wusste, dass es zu weit war. Die Ratten würden gewinnen. Nike konnte sie nicht abwehren. Seine Schwestern würden in Stücke gerissen werden und …
    Plötzlich sah er eine Gestalt die Höhlenwand zu Nike emporhuschen. Es schien unmöglich, dass irgendjemand eine so steile Wand so schnell hochrennen konnte. Außer einem. Derjenige, den Gregor sich dafür ausgesucht hätte. »Es ist Ripred!«, sagte er zu Ares. »Wenn er reinkommt, können wir die Ratten von hinten angreifen!«
    Jetzt war Nike nicht mehr zu sehen, denn aus dem Wühlerloch regnete es Ratten, sie sprangen auf den Felsvorsprung und stürzten sich auf Nike. Mindestens zwanzig waren schon aus dem Loch gekommen, als Ripred sie erreichte. Er raste über die feindlichen Ratten hinweg und wurde von der Finsternis verschluckt. Sekunden später stürzten sich Gregor und Ares in die Schlacht. Für Gregor war es wie in alten Zeiten, als er gerade erst den Wüter in sich entdeckt hatte und vor lauter Adrenalin nicht mehr wusste, was er tat. Er hatte solche Angst, solche Panik um Boots und Lizzie, dass er sich nicht beherrschen konnte. Jeder Schlag seines Schwerts war tödlich, jede Bewegung hatte nur das eine Ziel. Er hackte, schnitt und stieß mit dem Schwert, eine Ratte nach der anderen fiel, Gregor war blind für alles andere.
    Ares musste sich zu ihm umdrehen und ihm mit dem Kopf ins Gesicht stoßen, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. »Gregor!«
    »Was ist?«, fuhr Gregor ihn

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