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Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers

Titel: Gregor Bd. 5 - Gregor und das Schwert des Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Collins
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graue Prophezeiung. Die Geschichte mit meinem Sprung und Henrys Tod. Auch wenn ich gestorben wäre, hätte die Prophezeiung zugetroffen. Also war das einzig Bemerkenswerte an dem Tag vielleicht … dass du mir das Leben gerettet hast«, sagte Gregor.
    »Ich dachte nicht an Sandwichs Worte. Ich wollte nur das Richtige tun«, sagte Ares. Er knabberte an seinem Keks. »Wenn eine Prophezeiung sich nicht auf schlüssige Weise erfüllt, pflegen wir immer zu sagen, die Zeit sei noch nicht gekommen. Und werfen uns dann vor, wir hätten das nur nicht gemerkt.«
    »Allmählich glaube ich, wir sollten uns vor allem vorwerfen, dass wir uns von Sandwich leiten lassen, anstatt einfach das zu tun, was wir für richtig halten«, sagte Gregor. »Wir benutzen ihn als Vorwand, um uns gegenseitig umzubringen. Letzten Endes sind wir diejenigen, die mit dem Schwert in der Hand dastehen.«
    »Gewiss gibt es bessere Worte, an die wir uns halten könnten«, sagte Ares zustimmend.
    »Und ob. Wir beide könnten uns im Schlaf bessere Worte einfallen lassen«, sagte Gregor.
    Plötzlich hob Ares den Kopf, seine Ohren zuckten.
    »Was ist?«, fragte Gregor.
    »Es hat begonnen«, sagte Ares.
    Sie standen auf und schauten über die Felswand. Zuerst konnte Gregor nichts Neues entdecken, nur die Armee der Ratten, die alle unruhig in der riesigen Höhle schliefen. Dann streifte ein schwacher Lufthauch seine Wange und das Bild vor ihm explodierte.
    Es war ein gut geplanter Angriff, Gregor hatte noch nie etwas Derartiges gesehen. Der Lufthauch stammte von zahllosen Flügelschlägen; eine Welle von Menschen flog durch die Dunkelheit auf die Ratten zu. Die Fledermäuse trugen große, undefinierbare Päckchen. Als sie über den Ratten waren, ließen sie ihre Fracht fallen. Sobald die Päckchen den Boden berührten, explodierten sie und es gab ein kleines Feuer. Offenbar hatten sie viel Brennstoff, denn sie brannten am Boden weiter.
    Das Warnsystem der Ratten funktionierte nicht richtig. Bestimmt hatte Ripred ihre Kundschafter vorsorglich von Soldaten töten lassen. Gregor hatte hier und da einen Aufschrei gehört, aber davon war die Armee des Fluchs nicht aufgewacht. Also schliefen die Ratten noch, als die Feuerbomben fielen und die Gegner mit Schwertern und Krallen auf sie losgingen.
    Gleichzeitig griffen die Verbündeten von allen Seiten an. Kakerlaken und Mäuse strömten von links und rechts herbei. Spinnen – die sich offenbar entschlossen hatten, auf der Seite der Menschen zu kämpfen – ließen sich von der Decke herabfallen. Und dann tauchten Lapbloods Ratten aus den Tunneln hinter den Ratten auf und machten ihnen den Rückzug unmöglich. Sie hatten den Schwanz mit etwas eingefärbt, das im Dunkeln leuchtete, irgendetwas Phosphoreszierendes vielleicht, damit ihre Verbündeten sie vom Feind unterscheiden konnten.
    Als die Ratten des Fluchs in dieser Situation erwachten, gerieten sie in Panik. Manche brannten, andere waren bereits tödlich verwundet. Die Gespanne aus Menschen und Fledermäusen und die Ratten waren die Hauptakteure, aber auch die kleineren Tiere konnten eine Menge bewirken. Die Mäuse und Kakerlaken gingen gezielt auf verwundete Ratten los, scharten sich um sie und machten ihnen den Garaus. Die Spinnen ließen sich plötzlich auf nichts ahnende Ratten fallen, bissen sie mit ihren giftigen Kauwerkzeugen und sausten auf ihren Seidenfäden davon, ehe ihre Opfer überhaupt wussten, wie ihnen geschah. Doch die Ratten des Fluchs waren kaltblütige Soldaten und nach dem ersten Schreck rissen sie sich zusammen und gingen zum Gegenangriff über.
    Von ihrem Hochsitz aus schauten Gregor und Ares schweigend zu. Die Feuer am Boden waren erloschen, aber jetzt wurde das Gebiet von Fackelträgern erleuchtet, sodass Gregor keine Ultraschallortung brauchte, um das Spektakel zu beobachten. Schon bald ging es in der Schlacht drunter und drüber, es war das reinste Gemetzel. Keine Sekunde, in der nicht irgendwo jemand starb. Tote Menschen, Ratten, Fledermäuse, Kakerlaken, Mäuse und Spinnen häuften sich auf dem Boden. Es herrschten Panik und Verwirrung. Sogar vor ihren eigenen Verbündeten mussten die Kämpfer sich in Acht nehmen. Ein Mensch durchstieß mit dem Schwert eine Maus, eine Ratte blendete eine verbündete Ratte, ein Fackelträger verbrannte eine Spinne. Das eigentliche Ziel, das sie alle in die Schlacht getrieben hatte, verlor sich im Chaos.
    Von seiner sicheren Position hoch oben konnte Gregor das, was er sah, kaum begreifen. Es schien

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