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Gregor und der Schlüssel zur Macht

Gregor und der Schlüssel zur Macht

Titel: Gregor und der Schlüssel zur Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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hatten die Nager es heute abgesehen, Gregor«, sagte Vikus.
    »Warum bringen sie nicht einfach mich um?«, fragte Gregor wie betäubt.
    »Das würden sie nur zu gern. Doch sie haben gesehen, wie du sprangst und den Sprung überlebtest, deshalb trauen sie sich das nicht zu«, sagte Vikus. »Und im Augenblick sind sie mehr mit der Prophezeiung beschäftigt. Sie wollen dich zerstören, indem sie Boots töten.«
    »Ich glaube trotzdem, dass wir im Überland sicherer wären. Wir gehen einfach nicht mehr in den Central Park. Wir sorgen dafür, dass Boots drinnen bleibt …« Aber so ganz überzeugt war Gregor doch nicht, dass sie zu Hause sicherer wäre.
    »Wenn du das wirklich willst, schicke ich euch auf dem schnellsten Weg zurück. Aber sie werden sie finden, Gregor, jetzt, da sie darauf aus sind. In ihrer Vorstellung ist es ein Wettrennen. Sie müssen Boots töten, ehe die weiße Ratte getötet wird. Nur einer von beiden kann überleben. Ob du es glaubst oder nicht, wir haben sie ins Unterland geholt, um sie zu schützen«, sagte Vikus.
    »Und um euch selbst zu schützen«, sagte Gregor rundheraus.
    »Ja. Und um uns selbst zu schützen«, sagte Vikus. »Doch da unsere Schicksale miteinander verwoben sind, schien es ein und dasselbe zu sein. Also, wie wirst du dich entscheiden? Sollen wir euch nach Hause bringen oder willst du an unserer Seite kämpfen?«
    Gregor dachte an das scharrende Geräusch, das er zu Hause manchmal in den Wänden gehört hatte. Es hatte seine Mutter nervös gemacht, obwohl sein Vater meinte, esseien wahrscheinlich nur Mäuse. Aber wenn es nun Ratten waren? Und wenn sie nur ein paar Zentimeter Putz entfernt waren und Boots belauerten? Sie belauerten und warteten und alles den Riesenratten im Unterland berichteten.
    Von der Tür her kam ein Rascheln. Als Gregor hinschaute, sah er Boots, die auf dem Rücken eines Riesenkakerlaks mit verbogenem Fühler hereinkam.
    »Ge-go!« Sie kicherte. »Ich reiten! Boots reitet auf Temp!«
    Sie war so fröhlich … und so klein … und hilflos … er konnte nicht vierundzwanzig Stunden am Tag auf sie aufpassen … er musste zur Schule … niemand sonst konnte sie beschützen … selbst er hatte heute versagt … wenn das wieder passierte, konnten die Ratten sie binnen einer New Yorker Minute umbringen. Sogar noch schneller.
    »Wir bleiben«, sagte Gregor. »Wir bleiben, bis das alles vorbei ist.«

5. Kapitel
    Z u Ge-go gehn«, sagte Boots zu Temp und schlug mit den Fersen gegen seinen Panzer. Gehorsam trug der Kakerlak sie zu Gregor hinüber. Sie ließ sich von Temps Rücken gleiten, lief zu Gregor hin und umarmte sein Bein.
    »Hallo, Boots«, sagte er und wuschelte ihr durch die Locken. »Wo warst du?«
    »Ich reitet! Schnell! Schnell reitet!«, sagte sie.
    »Kennst du Vikus noch?«, fragte Gregor mit einer Handbewegung.
    »Hallo! Hallo, du!«, sagte Boots fröhlich.
    »Willkommen, Boots«, sagte Vikus. »Wir haben dich vermisst.«
    »Hallo, Federmaus«, sagte Boots und winkte Ares zu, obwohl Gregor ihn nicht beachtet hatte.
    »Hallo, Temp«, sagte Gregor zu dem Kakerlak. »Könntestdu nächstes Mal vielleicht Bescheid sagen, bevor du dich mit Boots aus dem Staub machst? Du hast mir einen Riesenschreck eingejagt.«
    »Hasst uns, der Überländer, hasst uns?«, fragte Temp.
    Na super, jetzt fühlte er sich auf den Schlips getreten. Die Kakerlaken waren so dünnhäutig. Oder besser dünnpanzrig. »Ach was, ich hasse euch nicht. Ich hatte nur Angst, als ihr Boots mitgenommen habt. Ich wusste ja nicht, wo sie war«, sagte Gregor.
    »Sie war bei uns, war sie«, sagte Temp verwirrt.
    »Ja, ich weiß. Jetzt weiß ich es. Aber im Park wusste ich es nicht«, sagte Gregor. »Ich hab mir Sorgen gemacht.«
    »Hasst uns, der Überländer, hasst uns?«, wiederholte Temp.
    »Nein! Ihr sollt mir nur Bescheid sagen, wenn ihr Boots mitnehmt«, sagte Gregor. Temp ließ sichtlich die Fühler hängen. Dieses Gespräch führte zu nichts. Gregor versuchte es anders. »Aber weißt du was, Temp? Vielen Dank, dass ihr Boots vor den Ratten gerettet habt. Das war toll.«
    Das heiterte Temp auf. »Ratte schlecht«, sagte er überzeugt.
    »Ja«, sagte Gregor. »Ratte sehr schlecht.«
    In diesem Moment erschien Luxa in der Tür. Ihr silberblondes Haar war ein bisschen länger geworden und Luxa war etwas gewachsen, aber Gregor fielen vor allem die lila Ringe unter ihren violetten Augen auf. Er war nicht der Einzige, der in der letzten Zeit viel durchgemacht hatte.
    »Willkommen,

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