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Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Gregor und der Spiegel der Wahrheit

Titel: Gregor und der Spiegel der Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Collins
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nicht erinnern, dich gefragt zu haben«, sagte Gregor. Meine Güte! Er hatte das Gefühl, dass er auf dieser Reise andauernd irgendwen anmotzte. Aber warum mussten sich auch alle mit ihm anlegen?
    »Dann hätten wir das ja geklärt. Wir brauchen einander nicht«, sagte Hamnet. »Komm, Hazard.« Er ging mit dem Jungen wieder zu der Echse.
    Mange knurrte wütend und wandte sich an Solovet. »Ihr seid lauter Nichtsnutze! Alle miteinander! Erst schleppt ihr uns an diesen absurden Ort, und wofür das alles? Euer eigener Sohn will euch nicht helfen, ein Heilmittel gegen die Pest zu finden!«
    »Wir brauchen seine Hilfe nicht«, sagte Solovet wegwerfend.
    »Du glaubst nie, dass du Hilfe von jemand anders brauchst, Solovet. Es würde dir recht geschehen, wenn wir dich hier im Dschungel verfaulen lassen würden«, sagte Lapblood.
    »Dann geht doch. Kehrt zurück in eure Höhlen. Wir finden das Mittel auch ohne euch«, sagte Solovet. »Doch klopft dann nicht an unsere Tür und jammert, dass eure Jungen sterben!«
    »Das nehme ich als Versprechen. Aber ich verspreche dir auch was: Sie werden nicht die Einzigen sein, die sterben!«, zischte Mange und duckte sich zum Angriff.
    Und dann ging alles ganz schnell. Die Wache neben Solovet zog das Schwert, während die zweite Wache auf eineFledermaus sprang und in die Luft sauste. Lapblood bezog neben Mange Stellung.
    Gregor wusste, dass in den nächsten Sekunden jemand sterben würde.
    Plötzlich fiel der erste Wachposten auf den Rücken und Hamnet stand mit dessen Schwert in der Hand da. Als Mange einen Satz auf ihn zu machte, warf Hamnet das Schwert. Es blieb mit der Spitze in einer Spalte im Stein stecken und schnitt Mange den Weg ab. Er war ausgewichen, um nicht in das Schwert zu laufen, und rasierte sich dabei auf einer Gesichtshälfte sämtliche Barthaare ab. Dann stieß er gegen Lapblood und warf sie um. In einem Knäuel gingen die beiden Ratten zu Boden. Als die Fledermaus mit der Wache darauf auf die Ratten zusauste, sprang Hamnet hoch, packte den Mann an dem Arm, mit dem er das Schwert hielt, und riss ihn zu Boden. Grunzend landete der Mann auf dem Bauch, sein Schwert zerbrach am Stein in zwei Teile. Das alles war in Sekundenschnelle passiert. Keiner wusste, wie ihm geschah. Langsam und mit verwirrtem Blick setzten sich die Ratten und die Wachen auf.
    Gregor blieb der Mund offen stehen. Er wusste nicht, wie Hamnet es angestellt hatte, aber er hatte den Kampf beendet, und außer ein paar Barthaaren hatte niemand etwas verloren. Gregor schaute zu Ripred, der, unbeeindruckt von den Ereignissen, weiter an dem Totenkopf nagte.
    »Ich wusste, dass er das regeln würde«, sagte Ripred achselzuckend und stopfte sich den Rest des Schädels ins Maul.
    Hamnet riss sein Schwert aus dem Spalt und untersuchte es. »Nichts ändert sich je, oder?«
    »Du hast dich verändert«, sagte Solovet leise. »Oder warum lebt der Nager noch?«
    Hamnet legte sich die Klinge des Schwerts übers Handgelenk und bot ihr den Griff. »Und warum lebst du noch?«, fragte er.
    »Weil ich immer weiterkämpfe«, sagte Solovet und nahm das Schwert.
    »Hört auf«, sagte Vikus. »Hört bitte damit auf.« Er wischte sich das Gesicht mit dem Taschentuch ab und wandte sich zu seinem Sohn. »Hamnet, die Pest ist über uns hereingebrochen. Unsere Krankenhäuser füllen sich mit Opfern. Bei den Nagern ist es beinahe schon eine richtige Epidemie. Wir müssen zum Weingarten der Augen gelangen. Kannst du dieses eine für uns tun?«
    Hamnet schüttelte schon den Kopf und setzte zu einer Antwort an, als Hazard an seiner Hand zog. »Du weißt doch, wo das ist. Der Weingarten der Augen.«
    »Hazard, du verstehst nicht, was …«, sagte Hamnet.
    »Wir können sie hinbringen. Ich kann mit den Fledermäusen reden. Und mit dem Krabbler«, sagte Hazard. »Ist das wirklich dein Vater? So, wie du mein Vater bist?«
    Auf diese Frage wusste Hamnet nichts zu sagen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht stand er da und hielt Hazards Hand.
    »Ist er dein Vater?«, wollte Hazard wissen.
    »Ja, ja«, sagte Hamnet. »Also gut. Also gut. Wer kommt mit? Nicht diese ganze Horde hier.«
    »Nein, nur eine Handvoll. Wir drei Ratten, die beiden Überländer, der Krabbler, ein paar Flieger und deine Mutter«, sagte Ripred.
    »Nicht meine Mutter und auch nicht ihr Flieger«, sagte Hamnet entschlossen.
    »Wir könnten sie aber brauchen, wenn wir in Schwierigkeiten geraten«, sagte Ripred.
    »Nein! Nicht, wenn ich euch helfen soll!«, sagte Hamnet. Jetzt

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