Grenzenlos
auch bei ihr bedanken, für das was sie alles für mich getan hatte. Sie war immer für mich da, genau so wie Max, versuchte sie mich ständig aufzubauen und mich von meiner Trauer abzulenken. Dafür, dass ich mir Max auch nachts ausborgen durfte, wenn es ganz schlimm war.
»Claire, danke, ich muss dir wirklich danken, dass du mir das nicht böse nimmst, wenn ich Max ständig beschlagnahme. Ihr seid ja selbst noch nicht lange ein Paar und dann muss er sich ständig mit mir herum ärgern.« Ich umarmte Claire eng.
»Ach, Jess. Das mache ich doch gern. Du bist meine beste Freundin. Ich liebe dich und ich weiß, du wärst genau so für mich da. Hey und das mit Max ist schon in Ordnung.« Claire schenke mir ihr Lachen. »Ich weiß er ist der Einzige, der für dich als Familie zählt. Er ist wie dein Bruder und das verstehe ich. Mach dir darüber nicht auch noch Sorgen. Davon hast du Momentan genug. Ich will, dass du weißt, dass ich immer für dich da bin. Okay? Wir werden das gemeinsam überstehen."
Tränen standen mir in den Augen. Ich hatte wirklich die besten Freunde. Es kam sogar ein kleines Lächeln in mein Gesicht. Das Gefühl von Lachen tat richtig gut. Meine Wangen spannten, so lange hatte ich kein Lachen mehr im Gesicht. Es war toll solche guten Freunde zu haben. Sie versuchten wirklich alles, damit ich mich wieder besser fühlte. Vielleicht würde es ja tatsächlich besser werden.
»Ahh...das ist mein Mädchen. Auf das Lächeln habe ich seit Wochen gewartet.« Claire umarmte mich noch einmal kräftig und ich erwiderte es.
»Danke, Claire.«
Wir gingen beide wieder zurück an die Arbeit. Es war nicht besonders viel los und so konnten wir zwischendurch immer wieder ein wenig plaudern, etwas das ich auch schon lange nicht mehr getan hatte, bis mir plötzlich die Sprache weg blieb.
Auf einem meiner Tische saß Jake. Und nicht alleine, auf seinem Schoß saß eine vollbusige Blondine. Ihre Arme um seinen Nacken geschlungen. Ich wurde kreidebleich im Gesicht. Jake saß mit seinem Blick zu mir und er starrte mich die ganze Zeit an. Er flüsterte Blondi etwas ins Ohr, jedoch wich sein Blick nicht von meinem, und Blondi kicherte laut. Jake zeigte sein Halblächeln, seine Augen noch immer auf mich fixiert. Ich konnte einfach nicht weg sehen. Es war als ob ich festgefroren war. Mein Herz pochte wie wild gegen meinen Brustkorb. Ein letztes Mal grinste er mich an, danach drehte er sich zu seiner Begleitung und küsste sie. Hielt sie am Kopf fest. Mein Blick wollte nicht ausweichen. Ich musste hinsehen.
»Jess?....Jess!« Ich hörte Claires Stimme. Sie folgte meinem Blick und sah mindestens genau so schockiert wie ich aus.
»Ich glaube mir wird schlecht.« Mit der Hand vor dem Mund rannte ich schnell zur Toilette. Ich schaffte es gerade noch den Deckel aufzumachen bevor ich mich übergab. Claire war schon an meiner Seite und hielt mir meine Haare aus dem Gesicht. Als nichts mehr aus mir hinaus kam, lehnte ich mich gegen die Kabine zog meine Beine zu mir und ließ meinen Kopf auf meine Knie sacken. Claire umarmte mich und tupfte mir mit einem Papiertuch den Schweiß von der Stirn. Zwischen ihren Zähnen stieß sie hervor: »Was für ein Arschloch. Hat er denn überhaupt keine Gefühle? Ist er so kalt? So etwas macht man doch nicht. Ich lasse ihn von Mike raus werfen.« Claire war schon dabei aufzustehen, aber ich hielt sie am Arm fest.
»Bleib...bitte bleib bei mir«, sagte ich verzweifelt.
Wir saßen noch eine Zeit lang, bis ich mir sicher war, dass wirklich nichts mehr aus mir raus kommen würde. Sarah kam zur Toilette, sie arbeite diesen Abend auch mit uns.
Sie sah mich besorgt an. »Hey...ihr werdet da vorne gebraucht. Alles ok?« Ich nickte ihr zu und sagte: »Ja, wir kommen gleich, lass mich nur noch schnell frisch machen.« Sarah lächelte mich an und sagte: »Lasst euch noch ein wenig Zeit, ein paar Minuten kann ich noch übernehmen.«
»Danke«, sagten Claire und ich gleichzeitig.
Ein paar Minuten später fragte mich Claire: »Bist du bereit wieder nach vorne zu gehen?«
Ich holte tief Luft, mein Herz begann wieder zu rasen, nur durch den Gedanken ihn noch einmal zu sehen. Die Sehnsucht nach ihm war zu groß und der Schmerz ihn mit einer anderen zu sehen. Beides lies mein Herz vor Begierde schneller schlagen und zerbrach dabei immer weiter.
Ich seufzte laut: »Es muss. Es war mir klar, dass ich ihn eines Tages wieder sehen würde, jedoch hoffte ich, dass es...es nicht so ist, sondern...anders.«
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