Grenzenlos
flüsterte ich ganz leise. »Max, ich fühle mich so erschlagen, es tut so verdammt weh.«
Er nahm mich ganz fest in seine Arme, strich mir sanft über das Haar und flüsterte mir ins Ohr: »Es wird alles wieder gut werden, Jess. Es wird wieder.«
Max hielt mich noch lange im Arm und ließ mich einschlafen. Es tat gut mit ihm darüber gesprochen zu haben, doch half es wirklich nichts gegen meinen Schmerz.
Und auch am nächsten Tag ging es mir nicht besser, es würde nie wieder besser werden. Ich wusste ich wollte keinen anderen und genau dieser eine riss mir das Herz aus. Max telefonierte mit ihm, doch Jake wollte nicht darüber reden, sondern legte sogar bei ihm auf.
Bei mir meldete sich Jake nie wieder. Keine einzige Nachricht, kein Anruf. Es musste ihm nicht schwer gefallen sein mich loszulassen. Es fiel wohl niemandem schwer mich einfach stehen zu lassen, weder meinen Eltern noch Jake. Vielleicht liebte er mich auch einfach nie wirklich, sondern war wirklich nur der Arsch, welche einfach jede Frau ins Bett bekommen wollte. Max hatte mich von Anfang an gewarnt und ich hätte auf ihn hören sollen. Hätte Jake niemals mein Herz geben dürfen. Warum hatte ich mich so geöffnet, es tat so noch viel mehr weh. Und der Schmerz wurde nicht besser, er wurde einfach nur stärker, jeden Tag. Jeden verdammten Tag. Mein Herz sehnte sich nach ihm, auch wenn ich wusste es war falsch. Ich sehnte mich nach seiner Wärme, seiner Nähe, seinem Lachen, seinen unglaublich blauen Augen, sein Alles. Aber ich wusste es würde nie wieder mir gehören. Nichts davon. Er versuchte nichts daran zu ändern. Meldete sich auf keiner meiner Nachrichten oder Anrufe. Schließlich gab ich es auch auf.
Es war nicht einfach ohne ihn. Die Tage vergingen nicht. Silvester verkroch ich mich in meinem Zimmer und ging den ganzen Abend nicht heraus. Auch wenn Max und Claire versuchten mich herauszulocken um mit ihnen fort zugehen, aber ich wollte nicht. Wollte einfach nur alleine sein.
Ich konnte nicht einmal essen. Das einzige was ich machte war Uni und Arbeit und wieder heim. An Tagen wo ich nicht hinaus musste sperrte ich mich den ganzen Tag ins Zimmer ein und weinte vor mich hin oder versuchte den Tag zu verschlafen, um so wenig wie möglich von dem Schmerz mitzubekommen. Doch auch im Schlaf wurde ich nicht wirklich davon verschont. Ich hatte schreckliche Alpträume. Wachte mitten in der Nacht schreiend auf, voller Panik, voller Angst, tränenüberströmt. Max schlief immer wieder bei mir. An diesen Nächten ging es mir besser, aber ich wollte ihn auch nicht von Claire fern halten, auch wenn sie meinte sie hätte damit kein Problem und verstünde es. Sie wusste genau das Max meine Familie war, mir immer Rückhalt gab, aber dennoch...ich fühlte mich nicht wirklich wohl dabei, denn schließlich musste nicht auch noch deren Beziehung darunter leiden. So schlief Max meist eine Nacht bei Claire und eine Nacht bei mir.
Leider war auch nach Wochen der Schmerz wie am ersten Tag. Meine einzige Gesellschaft war Max und Claire. Sie versuchten mich so gut es ging aufzuheitern, aber jeder Versuch war eigentlich unnötig. Ich wollte den Schmerz auch nicht los lassen. Wollte die Erinnerung an ihn nicht vergessen, es waren die schönsten Wochen meines Lebens. Und diese wollte ich so lange es ging bei mir behalten.
An dem Tag, an dem er von seiner Reise heim kommen sollte, sperrte ich mich wieder mal in meinem Zimmer ein. Ich wollte ihn einfach nicht begegnen. Auch wenn es früher oder später mal passieren würde. Aber nicht an diesem Tag. Und wir wohnten einfach zu eng aneinander und es könnte so viel zu schnell passieren.
Zu Max nach Hause zu gehen war jetzt sowieso auch ein Tabuthema. Auch wenn Jake nicht daheim wäre, aber alleine die Erinnerungen, die dort hoch kommen würden...Nein lieber daheim einsperren.
Kapitel 23
Was für ein Arschloch
Die Tage und Wochen gingen vorbei und ich fühlte mich noch immer wie betäubt. Claire und Max hatten es mittlerweile auch aufgegeben mich aufzuheitern. Sie scheiterten einfach bei mir. Sie versuchten jedoch nach wie vor so viel Zeit wie möglich mit mir zu verbringen, damit ich nicht so alleine war. Wobei ich das alleine sein oftmals bevorzugte. Max schlief weiterhin bei mir und trotzdem wurden die Alpträume immer schlimmer. Jede Nacht wachte ich weinend auf und schrie nach Jake. Sogar nach Wochen hatte ich den Verlust nicht verkraftet.
Drei Wochen nach dem Jake wieder von seiner Reise zurück gekehrt war,
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