Grenzenlos
sowieso gleich am Badezimmerboden übernachtet. Denn sobald ich dachte, dass es mir besser ging wurde es wieder schlechter. Max und Claire sahen aber immer wieder zu, dass ich mich zurück ins Bett bewegte, der Boden war ja nicht wirklich bequem und noch kalt dazu, aber ich wollte mich einfach nicht bewegen. Musste mir wohl etwas eingefangen haben. Am Abend ging es mir meistens besser und schaffte es am zweiten Tag sogar ins Wohnzimmer. Max setzte sich zu mir auf die Couch und ich ließ meinen Kopf auf seine Schulter fallen.
»Du hast es dir hier wohl schon ziemlich bequem gemacht Max?« Max war wirklich so ziemlich immer bei uns. Er war wirklich verliebt in Claire, es war so schön die beiden zusammen zu sehen. Auch wenn es mir irgendwie Herzschmerz bereitete so glückliche Paare zu sehen, aber ihnen sei es gegönnt.
»Ja...ich mag es hier irgendwie, Claire ist da, du sowieso und ihr habt euch echt ein tolles Apartment ausgesucht. Gefällt mir. Und außerdem kann ich so den mürrischen J...« Max bremste sich selbst bevor er weiter redete.
»Schon gut Max, er ist dein Freund, du kannst es nicht immer vermeiden von ihm zu reden«, sagte ich traurig. Jake wird wohl immer irgendwie um mich herum sein, so lange ich mit Max befreundet war, und ich hoffte ja doch, dass ich das für immer war.
»Weil wir ja sowieso gerade bei dem Thema sind.« Max war etwas nervös. Keiner traute sich richtig über ihn in meiner Gegenwart zu sprechen. Ja es tat verdammt weh, aber ich wollte wieder in die Zukunft sehen und es musste weiter gehen. Auch wenn es ohne Jake war.
»Sag schon...ich werde nicht zerbrechen.« Er sah mich mit großen Augen an. Und ich rollte meine Augen und fügte hinzu: »Ja...vielleicht wäre ich das in den letzten Wochen, aber es geht mir...besser.« Zumindest versuchte ich mir genau DAS immer wieder einzureden und ich hoffte, dass es wirklich irgendwann in mein Hirn eingehen würde und es mir tatsächlich besser gehen würde.
Max zog die Augenbrauen hoch.
»Wirklich? Du siehst noch nicht viel besser aus und deiner Reaktion bei Mike´s...«
»Es wird schon...«, flüsterte ich und vergrub mich in seiner Seite.
»Okay....« Max seufzte. »Ich hoffe es wirklich. Aber was ich sagen wollte. Ich habe ihn in die Mangel genommen. Es war nicht in Ordnung, dich so zu behandeln. Auch wenn er dich wirklich hassen würde...es ist nichts, was man jemanden antun sollte. Ich fragte ihn warum er das tat, ob er dich verletzten wollte, denn er weiß schließlich haargenau, dass er dich bei Mike´s antreffen kann.« Ich setzte mich etwas auf und sah Max neugierig an.
Max seufzte laut: »Er tat es mit Absicht, er wollte, dass du genau so leidest wie er. Es war das erste Mal, dass ich ihn endlich zum Reden brachte. Aber Jess glaub mir, es geht ihm wirklich nicht gut. Ich weiß, das vorgestern war echt geschmacklos. Aber Jess, er liebt dich noch immer. Glaub es mir... Aber er wollte, dass du siehst, wie es sich anfühlt, wenn man jemand anderen küsst. Und er wollte es dir nicht nur über ein Foto zeigen, sondern, dass du es richtig siehst.« Max nahm meine Hände und sah mich verzweifelt an. »Sweey, was ist passiert?«
Jake liebte mich noch immer... Und er hat es tatsächlich mit Absicht getan, aber eigentlich hatte ich nichts anderes erwartet, denn er sah mir genau in die Augen bevor er Blondi küsste. Nur warum? Was habe ich ihm getan? Tränen bildeten sich in meinen Augen. Foto? Küssen? Meine Augen wurden weit...aber woher würde er das wissen. Max bemerkte, dass mir irgendetwas eingefallen war.
»Was ist passiert Jess?«
Ich schüttelte frustriert meinen Kopf. »Oh Gott...das ist ewig her.« Und ich hatte es total verdrängt, aber es konnte nichts anderes sein. Woher wusste er davon? Niemand wusste davon. Aber es würde passen.
»Max...ich weiß nicht ob es wirklich das ist, aber ich hab es niemandem erzählt. Wollte eigentlich nicht, dass du es oder Jake erfahren. Aber...aber an dem Tag, wo sich Jake nicht mehr gemeldet hat...ich traf Luke und er gab mir einen Brief von Caroline und Dave.« Ich seufzte. Der Brief....den hatte ich mir nie angesehen. Er war glaub ich sogar noch in meiner Messenger Bag. Aber auch den hatte ich nach diesem Tag, an dem mir mein Herz hinaus gerissen wurde, total vergessen.
Verzweifelt redete ich weiter: »Er versuchte sich zu entschuldigen, und ich fauchte ihn an. Riss ihm den Brief aus der Hand, aber er hielt mich an meinen Hüften fest und küsste mich. Ich konnte mich befreien,
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