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Grenzgaenger

Grenzgaenger

Titel: Grenzgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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nichts passiert», dröhnte er in die Stille. Toppe blinzelte verstört.
    «Wieso?», fragte Ackermann.
    «Ja, Mensch, wenn der in Serie mordet, denkt doch mal nach! Samstag, Montag – und was käme dann? Richtig: Mittwoch. Aber jetzt ist schon Donnerstag. Das beruhigt mich doch sehr.» Er streckte sich.
    «Vielleicht ist die Leiche bloß noch nicht gefunden worden», gab Breitenegger zu bedenken.
    «Hör auf», sagte Toppe.

    Gegen zwei Uhr morgens kehrten sie alle heim und wurden mit offenen Armen empfangen. Nur van Appeldorn kroch in ein kaltes Bett. Marion schlief im Kinderzimmer. Sie redeten seit Tagen kein Wort miteinander.

[zur Inhaltsübersicht]
    Vierzehn
    Breitenegger wedelte mit der Zeitung, als Toppe am nächsten Morgen ins Büro kam.
    «EINE STADT IN PANIK – DER MUSIKERMÖRDER GEHT UM», lautete die Schlagzeile.
    «Na, das kann ja heiter werden», knurrte Toppe.
    «Ist es schon», meinte Breitenegger gelassen. «Der Chef war schon da, und ich hatte schon vier Anrufe aus der Bevölkerung.»
    Wie zur Bestätigung klingelte jetzt das Telefon, und Breitenegger nahm ab.
    Van Appeldorn saß still an seinem Schreibtisch. Er war blass.
    Astrid goss aus einer Kaffeetasse Wasser auf den Lavendel auf der Fensterbank.
    Heinrichs blätterte in seinen Berichten.
    Ackermann stolperte ins Zimmer. Er trug die Bildzeitung wie ein Banner vor sich her. «Wir sind die Sensation, Jungs», rief er und strahlte.
    «Ja, leider.» Toppe zog sich seinen Stuhl heran.
    «Setz dich, Ackermann», murmelte van Appeldorn müde und dann: «Was hast du jetzt vor, Helmut?»
    «Ich will gleich los nach Bonn, diesen Markus Versteyl befragen. Wie viele habt ihr noch auf eurer Liste?»
    «Zwei», antwortete van Appeldorn. «Wenn bei denen allerdings genauso wenig herauskommt wie bei den anderen, stehen wir ganz schön auf dem Schlauch.»
    «Ach wat!» Ackermann ließ sich nicht beunruhigen. «Dann knöpfen wer uns die Nachbarn von Reuter ma’ so richtig vor, und danach gehn wer alle schön auf Dienstreise. Is’ doch auch wat.»
    Toppe bedachte ihn mit einem langen Blick, und Ackermann sah verlegen auf seine Schuhspitzen.
    «Tja, ich fahr dann los.» Toppe stand auf. «Haben Sie Lust, mich zu begleiten, Astrid?»
    Darauf hatte sie offensichtlich gewartet, denn sie war schon vor ihm an der Tür.

    Astrid bot an, mit ihrem Wagen zu fahren, was Toppe zögernd annahm. Einerseits war er froh, denn bei seinem Auto konnte man nicht wissen, ob es noch bis Bonn durchhielt. Andererseits war ihm immer ein bisschen unwohl, wenn er sich von einem anderen über längere Strecken chauffieren lassen musste. Aber Astrid fuhr ruhig und sicher.
    Toppe machte es sich bequem, sie hatten gute zwei Stunden Fahrt vor sich.
    «Gut, dass wir heute fahren», meinte Astrid, «morgen ist bestimmt der Teufel los.»
    «Wieso?»
    «Pfingstverkehr.»
    «Ach ja, Pfingsten. Das hatte ich inzwischen ganz vergessen.»
    «Ich leider nicht. Ich wollte eigentlich mit meinem Freund wegfahren. Aber da wird ja wohl nichts draus.»
    «Nein, sieht nicht danach aus.» Toppe zog seine Eckstein aus der Hemdtasche. «Wollen Sie auch eine?»
    «Gern.» Sie lächelte, sah aber weiter nach vorn.
    Er zögerte, aber dann zündete er zwei Zigaretten an und reichte ihr eine hinüber.
    «Danke. Sagen Sie, wie lange machen Sie diesen Job eigentlich schon?»
    «Bei der Kripo? Eine ganze Weile, fast zwölf Jahre.»
    «Und es hat Ihnen nie was ausgemacht, dass Sie zwischendurch vergessen, ob Pfingsten ist oder Weihnachten?»
    «Na ja, es ist ja nicht immer so», gab er vage zurück.
    «Aber doch ziemlich oft», beharrte Astrid.
    «Ich glaube, man gewöhnt sich einfach daran.»
    «Aber da bleibt doch einiges auf der Strecke, oder? Hobbys und Familie und so, meine ich.»
    «Schon.» Er dachte nach. «Ich glaube, man reduziert seine Interessen zwangsläufig auf die, die einem wirklich wichtig sind. Aber es stimmt schon, es ist sicher ein Beruf, der einen ganz schön fordert. Vielleicht ist das für mich auch das Reizvolle daran, ich weiß nicht.» Er grübelte. Ob das in anderen Berufen anders war?
    «Was ist mit Ihnen», fragte er, «warum wollen Sie denn zur Kripo?»
    «Ich schätze, es ist ähnlich. Ich wollte einen Beruf, wo man nicht tagein, tagaus den gleichen öden Quatsch macht.» Sie lachte ein wenig unsicher. «Ziemlich romantisch, was?»
    Er feixte. «Na ja, mittlerweile haben Sie ja selbst gesehen, wie viel langweiliger Routinekram auch dazugehört …»
    «Sicher, trotzdem ist dieser

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