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Grenzgaenger

Grenzgaenger

Titel: Grenzgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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schrieb gleichzeitig. Ihm gegenüber saß mit spitzem Mund der Chef. Sein Gesicht war ein einziger Vorwurf.
    Fünf oder sechs Leute, mitten unter ihnen Heinrichs, standen herum und redeten aufgeregt und laut miteinander. Ackermann saß verloren auf einem Stuhl.
    Toppe drängte sich durch zu Breitenegger, der gerade den Hörer auflegte und seine Pfeife zur Hand nahm.
    «Was ist denn hier los?», fragte Toppe ihn, aber der Chef fiel ihm gleich ins Wort: «Das sehen Sie doch wohl selbst. Also, Herr Toppe …»
    «Einen Augenblick», unterbrach Breitenegger ihn. «Wir haben wieder einen Toten», raunte er. «Norbert ist rausgefahren. Emmericher Straße 284, gleich gegenüber von Famila.»
    Toppe drehte sich auf dem Absatz um, fasste Astrid am Oberarm und zog sie hinter sich her aus dem Büro.
    Vor der Tür blieb er stehen und wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn.
    «Ich hab’s geahnt», sagte er dumpf und stapfte die Treppe hinunter.

[zur Inhaltsübersicht]
    Fünfzehn
    Diesmal fuhr Toppe selbst.
    Er brauchte das Haus nicht lange zu suchen. Vor dem Eingang, halb auf der Straße, standen van Appeldorns Wagen, zwei Polizeiautos und jede Menge Schaulustige. Immer noch strömten vom Supermarkt her Menschen über die Straße. Ein einsamer Streifenpolizist versuchte, den Verkehr auf der Durchgangsstraße nach Emmerich im Fluss zu halten.
    Toppe stellte sein Auto schräg auf dem Fahrradweg ab und eilte auf den Eingang zu.
    Es war ein hübsches Haus, ein renovierter Bauernhof, der jetzt zwei Familien Platz bot.
    Van Appeldorn kam ihm in der Halle entgegen und hob beschwichtigend die Hände, als er Toppes Gesicht sah.
    «Reg dich ab, Helmut. Diesmal ist es kein Mord. Ganz einfach Tod durch Herzversagen.»
    Toppe stieß hörbar die Luft aus. «Gott sei Dank. Wer hat den Tod festgestellt?»
    «Der Notarzt. Er ist gerade weg.»
    Toppe ging auf die offene Tür zu, die zum Wohnzimmer führte. «Und warum hat der die Kripo gerufen?»
    «Es lag keine Vorerkrankung vor, und da wollte er sichergehen. Aber ich habe nichts gefunden, was auf eine Gewalttat hinweist, und diesmal habe ich verdammt genau hingeguckt. Aber sieh selbst.»
    «Wer hat den Toten gefunden?», fragte Toppe automatisch.
    «Seine Exfrau, die wohnt oben.»
    Draußen hielt wieder ein Auto.
    «Wird der Leichenwagen sein», meinte van Appeldorn.
    Toppe trat ins Wohnzimmer und sah sich um, Astrid folgte ihm.
    In der rechten Zimmerecke saß in einem Ohrensessel der Tote mit zurückgelegtem Kopf. Toppe ging einen Schritt näher heran und kniff die Augen zusammen. Er erstarrte, dann drehte er sich abrupt um.
    «Warte noch, Norbert», sagte er mit steifen Lippen. «Ich bin sofort wieder da. Und lass den Toten hier. Verändere nichts.»

    Er stürmte zurück ins Büro, drängte die Leute zur Seite, hastete an seinen Schreibtisch und nahm ein Foto von dem Stapel, den er gestern Abend durchgesehen hatte. Dann stand er eine Weile still und starrte auf das Foto in seiner Hand.
    «Was ist los, Helmut?», fragte Breitenegger alarmiert.
    «Der Teufel», antwortete Toppe. «Der ED soll rauskommen zur Emmericher Straße.»
    Dann lief er hinaus.

    Van Appeldorn und Astrid warteten in der Halle auf ihn. Ein Zinksarg versperrte die Tür zum Wohnzimmer. Toppe räusperte sich nervös.
    «Der Tote ist O. Hetzel.»
    Van Appeldorn sah ihn fast mitleidig an.
    «Na und?», bemerkte er schließlich. «Das weiß ich. Otto Hetzel.»
    Toppe hielt ihm das Foto unter die Nase. «Otto Hetzel war mit der Bigband in Worcester.»
    «Das kann doch nicht wahr sein!» Van Appeldorn drehte sich um und schob den Zinksarg zur Seite. Toppe folgte ihm.
    So langsam hatte er sich wieder unter Kontrolle.
    Es war ein gemütliches Zimmer mit einem offenen Kamin aus Natursteinen, hohen Bücherregalen an den Wänden, verblichenen Perserteppichen auf Holzdielen, zwei alten Ledersofas und dem Ohrensessel in der Ecke. Der Tote hatte beide Hände auf die Sessellehnen gelegt, und nur sein panischer Gesichtsausdruck störte die friedliche Atmosphäre.
    «Herzversagen», murmelte Toppe.
    Neben dem Ohrensessel stand ein kleiner antiker Tisch. Darauf eine Flasche Sherry, zwei Gläser – in beiden war noch ein Rest – und eine Schachtel Negerküsse, die überhaupt nicht ins Bild passte.
    Toppe sah van Appeldorn an und öffnete den Mund.
    «Ja, ist gut, ich rufe den Staatsanwalt an», meinte van Appeldorn und verschwand.
    Berns kam allein. «Was ist los?»
    «Der Tote soll an Herzversagen gestorben sein,

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