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Grenzgaenger

Grenzgaenger

Titel: Grenzgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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sich finster um.
    «Guten Tag. Wie von Ihnen ist die Commissaris?», bellte er mit starkem holländischem Akzent.
    Toppe stand auf und ging auf ihn zu. «Guten Tag, mein Name ist Toppe.» Er streckte dem Mann seine Hand hin, aber dieser übersah die Geste – ob es absichtlich geschah, vermochte Toppe nicht zu sagen – und verbeugte sich knapp.
    «Bruikelaer. Die Kollege von Ihnen soll mich doch kennen.»
    Toppe sah van Appeldorn fragend an, der nickte: «Mevrouw und Mijnheer Bruikelaer, die Eltern des Mädchens.»
    «Sie sind also die Commissaris?»
    Toppe nickte. «Hauptkommissar.»
    «Oh, hoofdcommissaris. Das ist doch was Besonderes in Ihre Land, he? Dann können Sie uns sicher helfen.»
    Astrid stand auf und schob ihren Stuhl nach vorn.
    «Wollen Sie sich nicht setzen?», fragte sie freundlich.
    «Ja, bitte», sagte nun auch Toppe.
    Die Frau stand nur weiter schweigend an der Tür, aber der Mann winkte ab.
    «Vielen Dank, aber wir wollen nicht so viel von Ihre kostbare Zeit nehmen. Ich will nur wissen, wann wir unsere Tochter nach Hause holen können.»
    «Das wird so schnell nicht möglich sein, fürchte ich», antwortete Toppe vage.
    «Warum nicht, wenn ich das einmal fragen darf, Mijnheer hoofdcommissaris. Ich glaube doch, dass die Eltern wohl ein Recht haben, um ihre Tochter nach Hause zu holen. Zumal unsere Tochter in Ihre Land nicht froh geworden ist, wie sie doch gedacht hat.»
    Toppe hob unglücklich die Schultern.
    «Es gibt da ein Problem», begann er vorsichtig.
    «Problem? Oh, ein Problem. Ich glaube doch, dass es für die duitse Behörden keine Probleme gibt, he? Sie wollen uns doch keine Schwierigkeiten machen, Männeken, he? Davon hatten wir doch schon genug vor fünfzig Jahre, he?»
    Toppe rupfte sich ein Barthaar aus, hielt es zwischen Daumen und Zeigefinger und betrachtete es.
    «Nein», sagte er ganz ruhig, «natürlich wollen wir Ihnen keine Schwierigkeiten machen. Aber sehen Sie, es scheint im Augenblick so, als handele es sich bei dem Tod Ihrer Tochter möglicherweise gar nicht um Selbstmord. Es könnte sein, dass Ihre Tochter ermordet worden ist.»
    «Vermoord?» Der Mann starrte ihn an. «Was ist das denn nun wieder? Unsere Tochter in Ihre Land ermordet! Aber darf ich Sie fragen, wie Sie zu diese Verdacht kommen?»
    «Darüber kann ich Ihnen leider noch nichts sagen», antwortete Toppe in seinem freundlichsten Dienstton.
    Er merkte, wie sich ihm alle Nackenhaare sträubten, aber er schwor sich, ruhig zu bleiben. Die anderen schauten gelassen zu, und van Appeldorn schien fast amüsiert.
    «Großartig», entgegnete Mijnheer Bruikelaer, «ganz großartig. Bist du bei die Sherlock Holmes auf die Schule gegangen, he? Oder was? Aber, Männeken, weißt du, was du da machst, he? Ist es denn nicht genug, dass wir unsere Tochter verloren haben? Jetzt müssen wir alle Gasten für die Begräbnis umladen. Ersetzt du uns das Geld für die Briefen und alles, he?» Er war jetzt ganz nah an Toppe herangetreten. Der legte ihm beschwichtigend die Hand auf den Arm. «Natürlich sind Sie aufgeregt, Herr Bruikelaer. Das ist verständlich. Aber sind Sie denn gar nicht daran interessiert, dass der Tod Ihrer Tochter aufgeklärt wird?»
    Der Mann antwortete nicht sofort.
    «Ja, lieber Herr», sagte er dann leise, «denken Sie denn, dass unsere Tochter dann wieder lebendig wird?»
    Damit drehte er sich um, fasste seine Frau bei der Hand, und sie verließen ohne ein weiteres Wort das Büro.
    Van Appeldorn stand auf und schloss die Tür.
    «So viel zum Thema Völkerverständigung», bemerkte er bitter.
    Sie brauchten einige Zeit, bis sie die Szene verdaut hatten, aber schließlich sagte Toppe: «Ich fahre raus zum Tatort. Wer außer mir war noch nicht da?»
    Es war einer seiner Grundsätze, dass jeder, der an einem Fall mitarbeitete, den Tatort gesehen haben sollte, bis auf eine Ausnahme.
    «Na, ich als Aktenführer brauche ja wohl nicht mit», wehrte Breitenegger ab.
    «Schaden könnte es eigentlich nichts», widersprach Toppe aus Gewohnheit. «Aber gut. Du, Walter, und Sie, Astrid, wir sollten zusammen rausfahren und uns dann gleich auch noch die Tote ansehen und mit Dr. Bonhoeffer sprechen. War der Staatsanwalt schon am Tatort, Norbert?»
    «Nein, aber da Stein ja selbst die Obduktion für heute Morgen angeordnet hat, müsste er jetzt eigentlich bei Bonhoeffer in der Pathologie sein. Da kann er bestimmt rüberkommen.»
    Während Toppe telefonierte, kramte van Appeldorn in seiner Schreibtischschublade. «Hier ist

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