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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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seufzte erneut, packte meine Hand und zog mich zu sich. »Wir haben niemanden gebissen. Noch nicht.« Er fuhr mit dem Finger über die Rune, genau wie Laurel es getan hatte, und wie bei dem Faena flammte sie auch unter seinem Finger auf und erwärmte sich. Jusson hob den Blick und sah mich an. Seine Augen leuchteten jetzt vollkommen golden. »Was hat Botschafter Laurel gesagt, als er davon hörte?«
    »Er war sehr aufgeregt, weil ich nicht erlaubt hatte, dass Hase ausgebildet wurde«, antwortete Suiden.
    »Sehr gut, Hauptmann Prinz«, erwiderte Jusson. »Aber Wir haben Unseren Cousin gefragt.«
    »Er sagte, es wäre kein Wunder, dass Magus Kareste meine Rückkehr so sehnlichst wünschte, da ich eigentlich zu einem zitternden Häufchen hätte reduziert werden sollen, wie die Attentäter«, sagte ich.
    »Allerdings.« Die Augen des Königs verengten sich zu Schlitzen. Er hielt meine Hand fest, als er aufstand und meine Finger spreizte. »Kommt und seht, alle.« Niemand rührte sich. Ein goldener Blick aus schmalen Schlitzen zuckte durch den Raum. »Sieht jemand von Ihnen irgendetwas Böses?«
    »Nein, Euer Majestät«, antwortete ihm ein rauer Chor aus Männerkehlen. »Obwohl er einen Mann getötet hat, Majestät«, setzte ein Adliger hinzu.
    Hauptmann Suiden öffnete den Mund.
    »Erlaubt Euch nicht, für Uns zu antworten, Hauptmann Prinz«, kam Jusson ihm zuvor. »Auch wenn Euer Eifer, Euren Schützling zu verteidigen, lobenswert ist, vergesst bitte nicht, dass Ihr nicht in Tural seid.« Der König wandte sich an Thadro. »Sagen Sie, Lordkommandeur, wie hat Leutnant Hase seiner Behauptung nach den Angreifer getötet?«
    »Mit einem Messer, Euer Majestät.«
    »Allerdings«, Jusson tippte mit dem Finger auf meine Handfläche, »und nicht damit. Zeig Uns das Messer, Cousin.«
    Ich versuchte, meine Hand aus dem Griff des Königs zu befreien, aber er ließ nicht los. Also zog ich das Messer mit meiner anderen Hand und wollte es ihm reichen. Die Gardisten zückten beide gleichzeitig ihre Schwerter.
    »Nein, Cousin, nicht Uns.« Der König deutete auf Lordkommandeur Thadro. »Ihm, wenn’s beliebt.«
    Ich reichte dem Lordkommandeur das Messer. Dabei bemerkte ich, dass ich das Blut noch nicht abgewischt hatte.
    Kommandeur Thadro betrachtete das Messer aufmerksam.
    »Und?«, erkundigte sich der König.
    »Es ist ein Messer, Euer Majestät.« Thadro wog es in der Hand. »Sehr gut ausbalanciert und sehr gepflegt, aber dennoch ein einfaches Messer. Obwohl Sie es sorgfältiger reinigen sollten, Leutnant, bevor Sie es in die Scheide zurückschieben.« Er reichte es einem Gardisten.
    »Ein Attentäter wurde angegriffen, nachdem er und seine Mitattentäter Lord Hase angegriffen haben«, sagte der König. »Ist das böse?« Ein rauer Chor verneinte es herzhaft. Jusson nickte und ließ meine Hand los. »Nein, natürlich ist das nicht böse. Wir werden Ihnen jetzt sagen, was böse ist. Wenn Gäste zu einem Fest eingeladen werden, einer vergiftet wird und der andere um sein Leben kämpfen muss.«
    Das Schweigen war zum Schneiden dick.
    König Jusson wandte sich an Suiden. »Wir lassen die königliche Leibärztin und zwei Unserer Leibgardisten hier, die Lord Esclaur bewachen, während er sich erholt. Bitte sagt Botschafter Laurel, Hauptmann Prinz, dass dies nur zu dem Zweck geschieht, Unsere Sorge zu schmälern, und nicht den geringsten Zweifel gegen seine Person beinhaltet.« Er wartete, bis wir uns verbeugten, scharte seinen Hof um sich und verließ den Raum genauso stürmisch, wie er hineingerauscht war.
    Als die Schritte der königlichen Besucher die Treppe hinunterpolterten, wurde mir klar, dass die beiden Gardisten, indem sie Esclaur bewachten, auch vor meinem Schlafzimmer Wache standen. Ich fragte mich, in welche Richtung dieses Schwert schneiden sollte. Außerdem fiel mir auf, dass Lordkommandeur Thadro mein Messer mitgenommen hatte.

36
     
    Ich wurde von einem Kissen aus dem Schlaf gerissen, das in meinem Gesicht landete. Sofort rollte ich mich aus dem Bett, das Stiefelmesser in der Hand, das ich unter meinem Kissen liegen hatte, und sah mich hektisch in dem grauen Licht des frühen Tages nach meinem Angreifer um.
    »Oh, gut. Sie sind wach.« Lord Esclaur lag auf einen Ellbogen gestützt da und lächelte mich an.
    Die Pritsche über mir knarrte, als Jeff sich hinausbeugte und mit müden Augen hinunterstarrte. Lord Esclaurs Lächeln verstärkte sich. Ich seufzte, setzte mich auf meine Pritsche und wollte mir mit der Hand durchs

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