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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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klickten auf dem Boden, und im nächsten Moment packte Laurel meine Hand. Er ignorierte das Wasser, das auf sein Fell tropfte, fuhr eine Kralle aus und strich mit der Spitze über die Rune. Ich fühlte erneut, wie sie wärmer wurde. »Ihr habt also Eure Augen geschlossen«, wiederholte Laurel meinen Bericht, und ich nickte. »Und als Ihr sie wieder aufschlugt, lagen die falschen Zauberer am Boden.« Ich nickte wieder. Der Hufschlag kam näher, und ich überlegte, warum Jeff Besuch mitbrachte. Laurel schlug mit seiner anderen Tatze auf meine Wange, bis ich ihn ansah. Seine bernsteingelben Augen starrten in meine. Dann schüttelte er den Kopf, dass seine Perlenschnüre klickend aneinanderschlugen. »Es ist keine Überraschung, dass dieser Magus Euch so dringend zurückhaben wollte.«
    »Was meint Ihr damit, Sro Katze?«, erkundigte sich Suiden.
    »Hase hat keinerlei Ausbildung genossen, Ehrenwerter Hauptmann.« Der Faena warf Suiden einen vielsagenden Blick zu. »Wie es aussieht, ist er in den letzten Tagen so beschäftigt gewesen, dass er mir nicht einmal die Zeit opfern konnte, ihm auch nur die grundlegendsten Dinge beizubringen.«
    Suiden winkte ungeduldig ab. »Fein. Er hat also keine Ausbildung. Und?«
    Das Hufgetrappel war mittlerweile recht nah. Ich hörte, dass es mehr als nur zwei Pferde waren. Erheblich mehr.
    »Also hat er keine Ahnung, wie er sich schützen soll. Er hätte mit den Angreifern am Boden liegen müssen.« Laurel tippte wieder mit seiner Tatze gegen meine Wange, um meine Aufmerksamkeit zu gewinnen. »Macht Euch keine Sorgen, Hase, das hier ist meine Botschaft.« Er ließ die Hand sinken und kehrte zu Esclaur zurück.
    »Was hat Lord Teram gemacht?«, erkundigte sich Javes.
    »Nachdem er sich ausgetobt hatte, ist er mit den Dienern hinausgegangen, um den Hof zu untersuchen. Ich habe ihn nicht begleitet, weil ich es nicht wagte, Esclaur allein zu lassen. Als er zurückkehrte, behauptete er, dass er niemanden gefunden hätte, und wollte dann wissen, was Esclaur und ich überhaupt dort verloren gehabt hätten. Der Hof wäre, wie er sagte, ›der Öffentlichkeit nicht zugänglich‹ gewesen. Ich erwiderte, dass Gherat uns dorthin geschickt hätte, was Gherat jedoch abstritt. Er meinte, er hätte dem Diener nur aufgetragen, uns irgendwohin zu bringen, wo es kühler wäre.« Ich zuckte mit den Schultern und seufzte. »Was auch stimmte. Der fragliche Lakai jedoch war nirgendwo aufzufinden.« Ich deutete mit einem Nicken auf den ausgebreiteten Umhang. »Sie wollten beide, dass ich das bei ihnen lassen sollte, aber ich erwiderte, ich würde es Ihnen zeigen.« Ich lächelte schwach, als ich an die beleidigte Miene meines Cousins dachte, weil sein provinzieller Verwandter, den er gnädigerweise in seine erhabenen Reihen aufgenommen hatte, sich ihm widersetzte.
    Die Hufe klapperten mittlerweile auf dem Pflaster des Hofes und kamen vor der Botschaft zum Stehen. Rufe gellten über den Hof, dann flog die Eingangstür auf, und Schritte hallten durch den Flur.
    »Es gibt gewisse Nachteile, wenn man von der Königlichen Armee bewacht wird«, merkte Laurel an.
    Die Tür unserer Stube wurde aufgestoßen und knallte so hart gegen die Wand, dass der Putz bröckelte. Auf der Schwelle stand der König, umringt von einigen Leuten seiner Leibgarde und in Begleitung des Lordkommandeurs, was ein allgemeines Knacken der Rückenwirbel auslöste, als Suiden, Javes und ich Haltung annahmen. Hinter ihm drängten sich eine Frau, die einen Medizinbeutel in der Hand hielt, und einige andere Lords vom königlichen Hof. Die Nachhut bildete Jeff. Er drückte sich um den erlauchten Haufen herum und baute sich hinter mir auf. Was alles bedeuten konnte.
    König Jussons Augen glühten, als er zu Laurel ging, der Lord Esclaurs Gesicht abtupfte. Der Hauptmann und der Rest der Garde bemühten sich, Schritt zu halten. »Was ist vorgefallen?«
    In diesem ausgesprochen günstigen Moment schlug Lord Esclaur die Augen auf, sah den König und lächelte. »Sire, schön Euch zu sehen.« Dann rollte er sich auf die Seite und schlief ein. Mich beschlich sehr, sehr zögernd der Gedanke, dass ich vielleicht, möglicherweise, eventuell das Licht des Morgens erblicken würde.
    Die Anspannung wich sichtlich aus Jussons Gliedern. »Also wird er wieder gesund.«
    »So scheint es, Ehrenwerter König.« Laurel tauchte das Tuch in die Schüssel, wrang es aus und tupfte Esclaurs Nacken ab. »Wie ich Lord Hase und den Hauptleuten bereits sagte, wurde ihm ein sehr

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