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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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anderen Seite ritten Lordkommandeur Thadro, der des Königs Schild trug, und die Leibgarde des Königs, deren Emblem der Greif war, das ebenfalls auf einigen Fahnen flatterte. Die Fahnenträger an der Spitze trugen natürlich die Standarte des Königs vor sich her: ein einfaches, gekröntes Schwert. Führen, herrschen und verteidigen.
    Wir ritten in schnellem Galopp zum Haupttor. Die Gardisten des Königs, die wir als Wache dort zurückgelassen hatten, traten heraus und verneinten kopfschüttelnd Jussons Frage, ob jemand vorbeigekommen wäre. In dem Moment hörten wir Hufgetrappel. Im nächsten Moment bog die Abteilung um die Ecke, die der König zur Königlichen Garnison geschickt hatte, verstärkt durch die restlichen Truppen der Garnison. Es handelte sich zumeist um einfache Reiter, und nur gelegentlich blitzten die Epauletten eines Offiziers zwischen ihnen auf. Die beiden vermissten königlichen Gardisten befanden sich ebenfalls unter ihnen. Als sie uns sahen, hielten sie an. Der Anführer der Abteilung ritt zum König und salutierte.
    »Kommandeur Loel und der Rest der Offiziere sind nicht in der Garnison, Euer Majestät«, erklärte der Mann. »Es scheint, dass sie die Garnison alle auf dem Seeweg verlassen haben.« Der Gardeoffizier deutete auf die Reiter. »Sie waren eingesperrt.«
    Loel hatte zuvor offenbar alle festgesetzt, die sich ihm widersetzten, und als die wenigen Aufrührer, die von der Brücke hatten entkommen können, die Übrigen über das Scheitern ihrer Rebellion informiert hatten, waren sie durch die Hintertür geflüchtet. Suiden setzte sich im Sattel zurecht und blickte stirnrunzelnd auf das Wasser hinaus. Ich folgte seinem Blick und sah die weißen Punkte von Segeln.
    König Jusson kommandierte einige seiner Gardisten und Reiter ab, welche die Garnison besetzen sollten. Dann wendete er sein Pferd und betrachtete die grüne Brücke. Er hob den Kopf und sah den Geist von Reiter Basel an, der in seiner Hirschgestalt neben mir stand; er hatte alle Vorschläge ignoriert, sich an Laurel Faena zu halten. Sie betrachteten einander kurz, der König und Basel, dann trieb Jusson sein Pferd auf die Brücke. Thadro ritt mit dem Schild des Königs in der Hand unmittelbar rechts hinter ihm. Die Brücke hielt, und alle entspannten sich. Seine Standartenträger beeilten sich, wieder die Spitze zu übernehmen, und wir überquerten den Schlossgraben, wobei wir uns unter den summenden Hummeln wegduckten.
    Auf der anderen Seite der Brücke schickte Jusson zwei Gardisten zum Hafen, um vor den entflohenen Deserteuren zu warnen. Wir trieben unsere Pferde an, kamen jedoch sofort wieder zum Stehen, da einer der Soldaten hinter uns erschreckt schrie. Als wir uns in unseren Sätteln umdrehten, sahen wir, wie dichte grüne Brombeerzweige aus dem Boden sprossen, dunkler wurden, als sie sich verdickten, und schließlich den Zugang zur Brücke versperrten. Basel wirkte sehr selbstzufrieden und trat wieder an meine Seite.
    »Du weißt aber schon«, sagte ich, als der Geist mich erreicht hatte, »dass wir auf diesem Weg zurückkehren müssen, ja?« Basel ignorierte mich, während wir weiterritten. »Wie du meinst, aber der König wird nicht sonderlich erfreut sein, wenn er sich den Weg nach Hause freihacken muss.« Ich meinte ein verächtliches Schnauben zu hören.
    Es war nicht gerade ein wilder Ritt, denn Jusson hielt uns in einem leichten Galopp. Auf einem Platz hielt er kurz an und schickte eine Abteilung los, um die Stadttore zu sichern. Einer anderen unter der Führung eines Wolf-Adligen befahl er, »alle Angehörigen des Hauses von Dru, derer Sie habhaft werden«, in den Palast zu schaffen.
    Wir setzten unseren Weg fort, und ich blieb, wo ich war, zwischen meinen Kameraden; ich drängte mich weder vor, noch ließ ich mich zurückfallen. Ich ritt zwischen Suiden und Javes, während Jeff mir den Rücken freihielt.
    Die Straßen waren verlassen, selbst die Marktplätze und Alleen waren menschenleer und ruhig. Ich blickte prüfend geradeaus, erwartete irgendeinen Widerstand. Die bedrückende Ruhe, die nur von uns gestört wurde, beunruhigte mich eher. Die Stadt schien den Atem anzuhalten. Ich dachte an die kämpfenden Drachen über unserem Hof, und mir schoss der Gedanke durch den Kopf, dass die Bürger hier wohl auch in ihren Kellern hockten.
    Schließlich bogen wir um eine Ecke und erreichten einen großen Platz. Ich richtete mich in meinem Sattel auf, als ich ihn erkannte. Ich bemerkte die Rauchspuren von Fackeln an

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