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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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den Wänden eines Hauses und fletschte unwillkürlich die Zähne. Cousin Terams Haus. Als wir näher kamen, hörte ich das Klappern von Hufen auf Pflaster. Im nächsten Augenblick galoppierten Reiter mit einer Standarte aus einer Seitenstraße neben Flavans Anwesen. Die Bannerträger schwenkten ab und zeigten ihre Fahne. Ich blinzelte verwirrt. Es war ein sprungbereiter, gekrönter Löwe.
    »Oh, erspart mir das!« Wir näherten uns ihnen, und ich sah die Wappen auf ihren Kettenhemden. »Aus demselben, verdammten Theaterstück!«
    »Es geht immer nur um Symbole, Hase«, sagte Suiden. »Das Gute und das Licht gegen das Böse und das Dunkle. Deshalb gibt sich Teram als Paladin des Lichts und Erlöser des Königreiches.«
    Selbst im Kampf verzichtete Hauptmann Javes nicht auf sein Lorgnon. Er hob es an und blickte hindurch. »Seht an, da kommt Locival mit seinem Breitschwert Löwenherz, bereit, den bösen Zauberer zu zerschmettern!« Teram trug tatsächlich dieselbe Verkleidung wie auf seinem Maskenball und ritt hinter den Bannerträgern. Javes grinste mich wieder dümmlich an. »Dessen Rolle, wie ich annehme, für Sie vorgesehen ist, Hase.«
    Der Blick, mit dem ich Javes bedachte, war böse, obwohl seine vernichtende Wirkung vermutlich durch die Schmetterlinge geschmälert wurde, die mich umflatterten. Glücklicherweise schien wenigstens der Wind geneigt zu sein, mein Haar in Ruhe zu lassen. »Ich bin kein …«, begann ich.
    »Knochen und blutige Asche!«, stieß Jeff hervor, während ein erschrecktes Murmeln durch die Reihen unserer Männer lief. Ich riss den Kopf herum und sah, wie die geflüchteten Truppen der Garnison, unter die sich Terams Männer mischten, aus einer Seitenstraße strömten und sich hinter Lord Teram formierten. Söldner und Aufrührer wurden von dem Kommandeur der Königlichen Garnison Loel angeführt.
    »Also wirklich«, murmelte Javes. »Schwachkopf höchstpersönlich.« Er hob die Brauen. »Dann frage ich mich allerdings, wer auf dem Seeweg geflohen ist.«
    »Ich mich auch«, erklärte Suiden.
    Ich achtete jedoch kaum auf die beiden Hauptleute, sondern blickte nur auf die Person, die neben Kommandeur Loel ritt. »Sirs …«
    Javes und Suiden folgten mit ihren Blicken meinem ausgestreckten Finger und erstarrten, als Slevoic sich hinter dem Kommandeur aufbaute.
    »Sieht aus, als hätten wir den fehlenden Stab und die Drachenhaut gefunden«, meinte Javes.
    Die Sonne reflektierte auf dem Schild, den Slevoic trug und der grün-violett schimmerte. Mein Blick glitt zu seinem Kettenpanzer, der jetzt ebenfalls rosa blitzte, bevor er wieder weiß wurde. In der anderen Hand hielt Slevoic den Leichnam von Prudence Eiche, an dem eine Fahne flatterte. Javes beugte sich vor, um das Emblem darauf besser erkennen zu können. »Das Wappen des Hauses von Dru: ein Eichenbaum.« Er lachte barsch. »Wie ironisch.«
    Ironisch? Ich blinzelte, um den roten Nebel zu vertreiben, der mir bei Slevoics höhnischer Schändung vor den Augen waberte. »Mörderische Höllenbrut«, sagte ich, während meine Hand warm wurde.
    »Allerdings.« Das Wort rumpelte in Suidens Brust. »Diesen pastan auc kaufe ich mir.«
    Tollwütiger Hund? Ich runzelte bei diesem turalischen Schimpfwort die Stirn, als mir plötzlich siedend heiß einfiel, dass Slevoic sich heute Morgen in der Botschaft nicht verwandelt hatte.
    König Jusson gab ein Zeichen, und es wurde still auf dem Platz. Nur das Flattern der Fahnen und Standarten war zu hören. Lord Teram richtete sich in seinen Steigbügeln auf. »Bürger von Iversterre …!«, begann er.
    »Halten Sie keine Volksreden, Teram ibn Flavan e Dru!« Jussons sanfte Stimme hallte über den ganzen Platz. »Sie erheben sich gegen Ihren König.«
    »Er gehört zu den Dru?« Ich starrte Teram entsetzt an; meine Haut kribbelte bei dem Gedanken, dass ich mit Slevoics und Gherats Haus verbandelt sein könnte.
    »Mütterlicherseits«, sagte Suiden. »Zu Ihnen gibt es keine Blutsverwandtschaft.«
    »Was macht die Aristokratie denn nur? Läuft herum und heiratet sich?«, erkundigte ich mich.
    »Allerdings«, gab Suiden trocken zurück. »So wie Ihre Eltern es getan haben.«
    »Rebellion?«, brüllte Teram zurück. »Ihr beschützt einen bösen Zauberer …«
    »Hab ich es Ihnen nicht gesagt?«, murmelte Javes.
    »… nehmt ihn in Euer Haus auf, lasst ihn zum Thron vor! Wir sind keine Rebellen!« Teram deutete mit einer Handbewegung auf seine Männer. »Wir sind die letzte Bastion gegen das Verderben, das Ihr auf

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