Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
Vom Netzwerk:
gefunden.«
    »Mehr als ein Magus?«, fragte Laurel tonlos.
    Es war still. Die Seeleute hatten ihre Arbeiten beendet, und jetzt hörte ich nur noch ihr leises Murmeln aus der Ferne und das Knarren des Schiffes, das sanft auf den Hafenwellen dümpelte.
    »Glaubt Ihr immer noch, dass Ihr mich beschützen könnt?«
    »Wie bitte?«, wiederholte Laurel, als er aus seinen Gedanken gerissen wurde. »Oh, selbstverständlich. Das ist kein Problem, Hase.« Seine Augen funkelten im Licht der Laterne, als er mich betrachtete. »Wie viele waren es?«
    Ich zählte die Schatten, die ich gesehen hatte. »Fünf, glaube ich.«
    »Fünf Magier, und Ihr habt sie alle vertrieben und sie anschließend ausgeschlossen, sodass sie gezwungen waren, einen Botenvogel zu entsenden.«
    Suiden war offenbar nicht der Einzige, der redete, aber der Gerechtigkeit halber musste ich zugeben, dass Laurel die Sache mit den Brieftauben auch von jemand anderem hatte erfahren können, nicht nur vom König.
    Laurel schüttelte den Kopf, und seine Perlen prasselten förmlich. »Nein, Magus Kareste wird Euch nicht zurückbekommen, Lehrvertrag hin oder her.« Er hob seine Tatze, in welcher die Rune sich leuchtend vor der Dunkelheit abhob. Meine erwärmte sich ebenfalls. »Das schwöre ich Euch, Hase. Sic!«

48
     
    Es schien, als hätte Lordadmiral Noal das Gefühl, dass selbst drei Schiffe nur ein dürftiger Schutz wären angesichts der Bedrohung durch die turalischen Freibeuter auf dem offenen Meer. Wir sollten uns mit Vizeadmiral Chause treffen, um über zusätzlichen Schutz zu beraten. Am Nachmittag unseres zweiten Tages auf See wurden Segel gesichtet. Ich sah zu, wie Hauptmann Suiden aus seiner Kajüte kam, gefolgt von seinem Ersten Offizier, und durch ein Fernrohr spähte. Anschließend schob er es zusammen, gab es Leutnant Falkin, und beide kehrten in seine Kajüte zurück.
    Ich hatte Hauptmann Suiden vorgeschlagen, dass ich keinen Schutz mehr benötigte, als wir Segel setzten, denn alle, die mir etwas antun wollten, saßen entweder im Verlies, waren geflohen oder an Land zurückgekehrt. Suiden hatte seinerseits vorgeschlagen, eine Aufgabe für mich zu suchen, weil ich offenbar zu viel Freizeit hätte, da ich solch alberne Vorschläge machte. Ich könnte zum Beispiel den Kielraum säubern. Also sorgten Jeff und ich dafür, dass wir den herumeilenden Matrosen nicht im Weg standen, während wir zusahen, wie die Segel der anderen Schiffe am Horizont größer wurden. Ich versteifte mich vor Sorge bei dem Gedanken, ein weiteres Familienmitglied zu treffen, weil diejenigen, die ich bisher kennengelernt hatte, alles andere als angenehm gewesen waren, vom König einmal abgesehen.
    Andererseits hatte ich zum ersten Mal seit drei Jahren Slevoics drohenden Schatten abgeschüttelt, war im Gegensatz zu Ryson nicht seekrank – es gab also tatsächlich einen Gott -, und die Sonne fühlte sich gut auf meinen Schultern an, der Wind blies mir frisch ins Gesicht. Ich lächelte zögernd. Das Leben war, zumindest im Moment, erträglich.
    »Missgebildeter Bastard eines schweinefickenden Köters! Ich werde dir zeigen, in meiner Kombüse herumzugeistern!«
    Jeff und ich drehten uns herum und sahen gerade noch, wie etwas an uns vorbeifegte. Es schlug einen Haken und gesellte sich zu uns. Basels Geist. Er hatte allerdings seinen Schwung falsch berechnet und wäre fast im Meer gelandet. Nachdem er zum Halten gekommen war, stellte er sich hastig hinter mich. Wir starrten ihn an, drehten uns jedoch herum, als sich uns schwere Schritte näherten. Der Koch kam in Sicht. Er trug eine fleckige Schürze und schwang ein riesiges Hackbeil. Ich trat einen Schritt zurück und wäre beinahe selbst über die Reling gefallen, als mir klar wurde, dass die Flecken auf der Schürze des Kochs getrocknetes Blut waren.
    Es war bereits kurz nach dem Auslaufen deutlich geworden, dass die Mannschaft der Furchtlos nicht sehr glücklich darüber war, dass wir ihre Marinesoldaten ersetzt hatten, dass ihnen ein Armeehauptmann als Kapitän aufs Auge gedrückt worden war, dass Frauen und ein Magischer an Bord waren. Auch über unsere Fracht und unser Ziel waren sie alles andere als erfreut. Am schlimmsten jedoch reagierten sie auf Basel. Eine Lady aus Freston hatte mir einmal erzählt, dass Soldaten vollkommen besessen von Talismanen, Maskottchen und Ritualen waren. Ich dagegen legte nur meine Rüstung immer in einer bestimmten Reihenfolge an; und immerhin lebe ich noch. Aber wir waren im Vergleich zu

Weitere Kostenlose Bücher