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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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in die Grenzlande«, sprach Berle schließlich die Gedanken aller aus.
    »Einige schon«, meinte Groskin, der wie die Kanzlerin die Stirn gefurcht hatte. »Aber nur aus ganz besonderen Gründen. Und der Pass gilt nie länger als einen, höchstens zwei Tage.«
    »Ich erinnere mich, dass der König so etwas gesagt hat«, meinte ich und zuckte schließlich doch mit den Schultern. »Ich wurde aber trotzdem durchgelassen, ohne Probleme.«
    »Sind Sie dort in die Armee eingetreten?«, wollte Javes wissen.
    »Nein, Sir, nicht dort, sondern in Cosdale.« Das war eine Stadt an der Straße des Königs, ein bisschen südlich von Freston.
    »Warum nicht in Veldecke?«, erkundigte sich Esclaur.
    »Weil es zu dicht an den Grenzlanden liegt.« Ich verzog erneut die Lippen. »Ich war auf der Flucht, Mylord. Ich wollte nicht in Reichweite von jemandem oder etwas sein, der oder das vielleicht die Grenze überqueren konnte.« Ich legte meine Hände auf die Reling. »Ich habe mich einer Nachschubkarawane angeschlossen, die nach Cosdale wollte, und Veldecke am selben Tag verlassen, an dem ich gekommen war.«
    »Es überrascht mich nur, dass der Karawanenführer das zugelassen hat.« Esclaurs Brauen zogen sich zusammen.
    Ich zuckte erneut mit den Schultern. »Sie hat es erlaubt. Und hat mich auch reichlich dafür arbeiten lassen.« Mein Lächeln wurde breiter. »Ich hatte mir gedacht, dass die Armee danach ein wahres Kinderspiel sein würde. War sie auch.«
    »Ich kenne die Karawanenführerin, welche die Route nach Cosdale führt. Ich bin sehr überrascht, dass sie Sie hat gehen lassen, nachdem Sie einmal bei ihr waren«, meinte Groskin.
    »Ach? Sie steht demnach wohl auf Jünglinge, ja?«, erkundigte sich Berle.
    Ich versteifte mich und warf der Kanzlerin einen scharfen Blick zu, aber Groskin drückte meinen Ellbogen. »Nein«, kam er mir zuvor. »Aber sie hat eine Vorliebe für kostenlose Arbeiter. Sie hat schon früher Jungen mitgenommen, die ziemlich große Mühe hatten, anschließend wieder wegzukommen.« Er schien nun überzeugt, dass ich mich nicht auf die Kanzlerin stürzen würde, und ließ meinen Ellbogen los.
    »Sie sagte, dass ich ihr noch etwas für Mahlzeiten und meinen Platz an ihrem Lagerfeuer schuldete«, meinte ich. »Ich sagte ihr, sie könnte es sich … ich meine, ich sagte, das wäre nicht so, und bin einfach gegangen.«
    »Hat sie Ihnen nicht diesen Hünen von Leibwächter hinterhergeschickt?«
    Ich überlegte und erinnerte mich schwach an das Geräusch von Schreien und hastigen Schritten, als ich weggegangen war. »Wenn ja, hat er mich jedenfalls nicht erwischt.«
    »Ist das jemand, den wir im Auge behalten sollten, Leutnant?«, erkundigte sich Javes bei Groskin.
    »Ich weiß es nicht, Sir. Sie hat nie gegen ein Gesetz verstoßen, soweit ich weiß.«
    Etwas bewegte sich zu Groskins Füßen, und als ich hinsah, bemerkte ich, wie der Leopard zu uns hochsah, die Reißzähne gefletscht.
    »Vielleicht hat sie es aber doch getan«, meinte Groskin leise. Er hatte ebenfalls nach unten gesehen. Dann blickte er zu mir hoch. Seine Augen schimmerten goldgelb. »Sie haben nie die Ladung der Karren überprüft, Hase?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Ich war dem Chefkutscher der Karawane zugeteilt.«
    »Der Schmuggel hat erst angefangen, nachdem Ihr verschwunden seid, Hase«, erklärte Laurel. »Vielleicht hat die Karawane gar keine Schmuggelgüter transportiert. Damals jedenfalls nicht.«
    »Noch jemand, den die Armee beauftragt hat, die Garnison zu versorgen«, meinte Javes und massierte sich die Schläfen.
    »Ich dachte, Sie hätten den Transport der Waren nach Veldecke bereits aufgedeckt«, erwiderte ich.
    »In die Stadt, ja, aber nicht auf das Gelände der Garnison«, antwortete Javes. Er seufzte. »Ich beneide Sie nicht um Ihren Auftrag, Berle.«
    »Ich mich auch nicht.« Kanzlerin Berle blickte aufs Meer hinaus.
    Ich betrachtete die Kanzlerin für Auswärtiges verstohlen. Ob sie jemals erfahren hatte, was wir in Hauptmann Suidens Kajüte besprochen hatten, bevor wir von dem Dschinn-Sturm unterbrochen worden waren? Wenn ja, dann nicht von mir. Obwohl das vielleicht auch nur daran lag, dass ich nie Gelegenheit gehabt hatte, allein mit ihr zu sprechen. Laurel, Doyen Allwyn, Jeff oder die Geister waren immer bei mir, manchmal sogar alle gleichzeitig.
    Als ich an die Geister dachte, sah ich mich um. Sie drängten sich an der Reling, auf den Masten, den Spieren, in der Takelung. Einige behielten ihre Gestalten, andere

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