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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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geraten, weil alles andere als Provokation empfunden werden könnte. Vizeadmiral Havram war jedoch an Bord der Furchtlos gekommen, weil er Teil der diplomatischen Gruppe sein sollte, die an Land ging, und außerdem von Hauptmann Suiden das Kommando der Furchtlos übernehmen wollte.
    Mochte der Hafen mich auch an Iversly erinnern, Elan selbst tat das keineswegs. Die Stadt erhob sich in einem Halbkreis über dem funkelnden blauen Wasser und erstreckte sich Terrasse um Terrasse den Hang hinauf, ergoss sich über die Klippen. Hohe Säulen, elegante Bögen und runde Kuppeln prangten in der ganzen Stadt verteilt, und alle schimmerten hell im Licht der leuchtenden Nachmittagssonne – ein starker Kontrast zu der dunklen Erde, dem Grün von Blättern und Gräsern und einem wahren Urwald von Blumen. Auf dem Kamm der Klippen hob sich als Silhouette gegen den blauen Himmel die Burg des Fyrst von Elan ab. Auf ihren Türmen und Zinnen flatterten Fahnen.
    Nachdem wir Anker gesetzt hatten, befahl mich Onkel Havram in die Kapitänskajüte, um eine Vorschrift zu verkünden, die ich keinesfalls missachten sollte.
    »Du wirst die ganze Zeit bei mir, Hauptmann Suiden oder Hauptmann Javes bleiben, ist das klar?«, befahl Havram.
    »Jawohl, Sir!«
    »Du wirst mit niemandem weglaufen, weder mit Familie, Freunden, Katzen oder Mitgliedern unserer Delegation, kapiert?«
    »Sir, jawohl, Sir!«
    »Du wirst nicht bummeln …«
    »Jawohl, Sir!«
    »… einkaufen …«
    »Jawohl, Sir!«
    »Wenn du vernünftig bist, dann wirst du nicht allein herumlaufen. Verstehst du mich?«
    »Sir, jawohl, Sir!«
    »Wiederhol es, Junge.«
    »Ich werde nicht ohne Sie, Hauptmann Suiden oder Hauptmann Javes herumlaufen, Sir! Nie!«
    »Prächtig, prächtig, prächtig!« Er sah Jeff an, der hinter mir stand. »Haben Sie verstanden, was ich gerade gesagt habe?«
    »Sir, jawohl, Sir!«
    »Was habe ich denn gesagt?«
    »Hase bleibt entweder bei Ihnen, Hauptmann Suiden oder Hauptmann Javes, Sir, und zwar immer, Sir!«
    Der Vizeadmiral lächelte zufrieden. »Ausgezeichnet.«
    Wir folgten dem Vizeadmiral auf die Brücke, wo wir uns neben Leutnant Falkin aufbauten, der zusah, wie ein Boot voller Amtsdiener vom Kai ablegte und zu uns hinausruderte. Nach kurzer Zeit gesellte sich Hauptmann Javes in seiner Paradeuniform zu uns, komplett mit Habbs und Umhang, dann Leutnant Groskin, ebenfalls in Paradeuniform, und Laurel Faena, der zum ersten Mal seit Dornel seinen Umhang trug. Der Wind war trotz des nahen Sommers noch recht frisch. Er wirbelte um mich herum, zupfte sanft an meinen Haarbändern, und ich erschauerte trotz meines Capes.
    »Ah, die Willkommensparty«, erklärte Javes, der durch sein Lorgnon das Boot musterte.
    »Aye«, sagte Onkel Havram, der wie Suiden und Falkin durch sein Fernrohr spähte. »Ich nehme an, wir sollten sie am Fallreep begrüßen.« Hauptmann Suiden und er schoben ihre Fernrohre zusammen und reichten sie dem Ersten Offizier.
    »Brauchen wir Flöten und Trommeln, Botschafter?«, erkundigte sich Havram, als wir zum Hauptdeck hinuntertrampelten. »Oder sollen die Truppen ein Ehrenspalier bilden?«
    »Nein, Ehrenwerter Vizeadmiral«, erwiderte Laurel. »Es sind nur Hafenbeamte. Wir selbst sollten genügen. Laut dem Protokoll wird der Erste, der an Bord kommt, der Hafenmeister sein.«
    Onkel Havram nickte. Als wir das Hauptdeck erreichten, sah er Javes an. »Wo ist die Botschaftsgruppe?«
    »In ihren Kabinen, wo sie sich vermutlich den Kopf darüber zerbrechen, worauf sie sich da eingelassen haben, Sir«, erwiderte Javes.
    Laurel lachte einmal fauchend und zuckte mit einem Ohr. »Dafür ist es zu spät, Ehrenwerte Leute.« Er schüttelte seinen Umhang und zupfte an meinem Cape. Ich blickte an mir herunter und überzeugte mich, dass meine Habbs nicht schmutzig und meine Hosenbeine ordentlich darübergezogen waren.
    »Pfau«, murmelte Jeff.
    »Ja, das ist er, Ehrenwerter Jeffen«, meinte Laurel, als wir das Fallreep erreichten. »Aber hier zählt der erste Eindruck. Und zwar sehr viel.« Laurel drehte mich herum zu einer letzten Inspektion, richtete meinen Zopf, überprüfte die Haarbänder und rückte die Feder unseres Paktes zurecht. Dann machte er sich an seinen Perlen und Federn zu schaffen, zog noch einmal an seinem Umhang und hielt dabei seinen Amtsstab in der Armbeuge. Ich starrte den Stab an, betrachtete die Tuchstreifen und Federn, die in dem Wind flatterten.
    »Sagt, Laurel, was ist aus dem Stab geworden, den die Ehrenwerte Esche benutzt

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