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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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umwölkte sich vor Scham.
    Die Trompeten schmetterten erneut, und der Fyrst blickte wieder zum Fenster. »Noch mehr Neuankömmlinge. Wenn das so weitergeht, wird der Rat sehr bald vollzählig sein, und der Faena kann seine Fragen stellen.« Er sah Wyln an. »Ich muss hinuntergehen und die neu eingetroffenen Ratsmitglieder begrüßen, die zweifellos allesamt den Sohn von Zweibaum sehen wollen. Wenn ein solches Ansinnen an Euch gestellt wird, lehnt es ab.«
    Wyln nickte. »Jawohl, Euer Gnaden.«
    Dann wandte sich der Fyrst an mich. »Ihr haltet Euch dicht an Euren Cyhn , junger Mensch. Besser noch, haltet Euch dicht an Euren Cyhn und den Faena. Lauft nicht allein umher und lasst Euch von niemandem fortlocken.«
    Ich nickte und fühlte mich plötzlich ziemlich beengt, vor allem, als zwei Burgwachen auf ein Zeichen Seiner Gnaden sich an uns hefteten. Die Trompeten schmetterten erneut, signalisierten die Ankunft eines weiteren Ratsmitgliedes, und der Fyrst ging zur Tür. »Ich werde nach Euch schicken, sobald ich Zeit habe«, sagte er. Es war nicht ganz klar, wen er mit »Euch« meinte, aber mich beschlich das unangenehme Gefühl, dass es an mich gerichtet war.

63
     
    Onkel Havram kehrte auf sein Schiff zurück, um, wie er sagte, »eine Untersuchung einzuleiten, wie es dem Erzdoyen gelingen konnte, seinen aufmerksamen Wachen zu entkommen.« Er sah mich besorgt an. »Aber ich komme wieder, Junge.« Als er sich umwandte, lächelte er Hauptmann Suiden gequält zu. »Hätte zulassen sollen, dass Sie Seine verdammte Eminenz über die Planke gehen oder ihn zumindest ein bisschen von der Rahnock baumeln ließen.« Er wartete nicht auf Suidens Erwiderung, was auch ganz gut war, denn der Hauptmann antwortete nicht. Aber er stand auf, weil Laurel vorgeschlagen hatte, dass wir die Gemächer des Fyrst verlassen sollten. Als ich ging, sah ich mich noch einmal in dem Raum um. Auf Schlachtfeldern gibt es oft weniger Verwundete, schoss mir durch den Kopf.
    Laurel, Wyln und ich gingen nicht in den Garten hinab, weil der Wind mittlerweile kräftig heulte, sondern folgten Suiden, Javes und Allwyn in unser Quartier. Als ich eintrat, erwartete ich eigentlich, Kanzlerin Berle dort zu sehen, aber abgesehen vom Botschaftspersonal saß nur Lord Esclaur am Kamin, mit einem Pokal Wein und einem Buch.
    »Wo ist die Kanzlerin?«, erkundigte sich Javes.
    »Berle hat das Dampfbad entdeckt.« Esclaur legte das Buch weg, stand auf und reckte sich. »Sie meint, dort würden Steine erhitzt und mit Wasser übergossen, und man sitzt in dem daraus resultierenden Dampf. Soll sehr entspannend sein, aber für mich klingt das zu sehr nach Sommer in Iversly.«
    Ich rang mir ein Lächeln ab. »Ich weiß nicht, wie entspannend die Kanzlerin es finden wird, da es für alle zugänglich ist.« Ich bemerkte Esclaurs fragenden Blick. »Männer und Frauen, Eorls und Diener teilen sich alle dasselbe Bad.«
    »Ich muss schon sagen!« Auf Lord Esclaurs Gesicht rangen Staunen und Vergnügen miteinander. Als sein Blick jedoch auf die Geister fiel, die in unser Quartier strömten, wurde er schlagartig wieder ernst. »Sie sind vor einer Weile davongeschwebt, als hätte jemand ›Feuer‹ gerufen.« Sein Blick glitt wieder zu mir. »Alles in Ordnung, Hase?«
    Ich wollte die Frage schon bejahen, natürlich, aber kein Laut drang über meine Lippen. Ich blinzelte, holte tief Luft und sagte: »Nein.«
    Er runzelte die Stirn, während er mich anstarrte, und seine Miene verfinsterte sich, als er die anderen betrachtete. »Was ist passiert?«
    »Eine Abrechnung, Lord Esclaur«, antwortete Doyen Allwyn. Er versuchte ebenfalls zu lächeln, aber seine Lippen wollten ihm nicht so recht gehorchen. »Ich werde beten und meditieren. Segenswünsche.« Der Doyen verschwand in seinem Gemach.
    »Kanzlerin Berle hat Seiner Gnaden verschwiegen, wer hinter dem Schmuggelring steckte, Sro Esclaur, und ihm auch die Hintergründe nicht geschildert.« Suidens Stimme klang erschöpft, und er fuhr sich mit einer Hand über das Gesicht. »Also blieb diese Aufgabe an uns hängen.« Er trat zum Tisch und goss sich Wein in einen Kelch.
    »Wie bitte?«
    »Man fragt sich unwillkürlich, was Berle dem Fyrst eigentlich genau erzählt hat, oder?«, merkte Javes an. Esclaurs Blick zuckte zu Wyln, der ruhig neben mir stand und uns beobachtete. Javes lachte barsch. »Oh, sie haben uns so gründlich durchschaut, dass wir jetzt keine Geheimnisse mehr vor ihnen haben.« Er leistete Suiden beim Wein Gesellschaft. »Zu

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