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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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wiederhaben wollen«, sagte Suiden.
    »›Wiederhaben‹?« Wyln stellte den Weinkrug mit einem Ruck ab, während er Suiden ansah. Das Feuer im Kamin spiegelte sich in seinen Augen. »Es war mein Heim, Hoheit, nicht etwas, das mir aus der Tasche gefallen ist. Was jetzt Iversly ist, war einst Morendyll, das Juwel an der See, und Fyrst Loran regierte dort als der Hochkönig der Elfen. Es gibt Mosaiken in den Wänden des Palastes, die Molyu, meine Schwester, seine Gemahlin, eigenhändig dort eingearbeitet hat. Gärten, Laubengänge und Lauben, die sie und meine anderen Schwestern entworfen und angepflanzt haben. Meine eigene Gemahlin wurde dort geboren und wuchs auf, so entzückend wie eine sonnengeküsste Rose, und dort heiratete ich sie auch.« Die Flammen in seinen Augen tanzten, als er einen Schluck Wein trank. »Fragt mich, wo meine Frau jetzt ist, Ehrenwerter Prinz. Fragt nach meinen Kindern.«
    Keiner sagte einen Ton.
    Der Zauberer senkte den Kelch und lächelte freundlich. »Soweit ich weiß, befinden sich die Stallungen der Königlichen Garnison über der Grube, in die man ihre Leichen warf, zusammen mit dem anderen Abfall.«
    Erneut war kein Laut zu hören.
    »Ihr sagt, dieser Mensch vertraut mir nicht«, fuhr Wyln fort, »dass er mir nicht den Rücken zuwendet, mit seinen vierundsechzig Linien zum Hause Iver. Zu demselben Iver, der mich aus meinem Heim vertrieb, meine Familie tötete, dessen Priester den Mord an ihnen als eine Läuterung des Landes lobpriesen, das ihnen von ihrem Gott verheißen worden wäre.« Der Zauberer zuckte mit den Schultern. »Vielleicht tut der Sohn von Zweibaum ja gut daran, vorsichtig zu sein.«
    Der Wind peitschte um die Burg und rüttelte an den Fenstern. Ich erinnerte mich an das, was Jusson gesehen hatte, als ich ihn berührte, fuhr mit dem Finger über mein Spiegelbild in dem auf Hochglanz polierten Holz und hoffte inständig, dass ich nicht wie mein ferner Vorfahr aussah.
    »Keine Sorge, Zweibaums’sohn, Ihr seht nicht so aus«, meinte Wyln beiläufig, als er noch einen Schluck Wein trank.
    »Waren wir Narren, dass wir hergekommen sind?«, erkundigte sich Javes nach einem Moment.
    »Der Ehrenwerte Faena glaubt das nicht, stimmt’s, Laurel?« Wyln wandte sich an die Raubkatze.
    »Ihr könnt den Eimer so weit herunterlassen, wie Ihr wollt, Wyln, aber dieser Brunnen ist trocken«, brummte Laurel. »Ich weigere mich, mit Euch zu debattieren.« Er sah Javes an. »Man hat mich beschuldigt, vorschnell und leichtfertig mit meinen Versprechungen umzugehen, Ehrenwerter Hauptmann, aber ich habe einen Pakt geschlossen und einen Eid geleistet. Beide habe ich bis jetzt eingehalten.«
    »Wenn der Hohe Rat zusammentritt«, sagte Esclaur und sah Laurel nachdenklich an, »könnte es sehr gut sein, dass Eure Schwüre für null und nichtig erklärt werden.«
    »Ich habe nicht Frieden versprochen«, erwiderte Laurel. »Und auch niemandem von Euch etwas versichert oder Eurem König. Ich habe jedoch geschworen, Hase von dem Magus fernzuhalten, und das werde ich auch tun.«
    »Und ich habe gelobt, sein Pate zu sein«, meinte Wyln, der sich anschickte aufzustehen. »Ungeachtet von Zweibaums’sohns Vorfahren.«
    »Warum?«, wiederholte Suiden seine Frage von vorhin.
    Wyln ließ sich wieder auf seinen Stuhl zurücksinken und verzog gereizt sein Gesicht. »Warum was?«
    »Wenn Hases Vorfahr Eure Familie getötet und Euch Euer Heim genommen hat, wenn die Menschen Euch solche Qual bereitet haben und Ihr uns so sehr hasst, warum habt Ihr dann Hase als Cyhn akzeptiert?«
    Wyln seufzte. »Ihr seid schlimmer als ein Kind mit Eurem ständigen Fragen nach dem ›Warum‹.«
    Suiden sah Wyln nur an, der in seinen Weinkelch blickte, während sich eine Falte zwischen seinen Brauen bildete. Schließlich zuckte der Zauberer mit den Schultern, leerte seinen Kelch und ließ ihn dann sinken. Statt jedoch den Hauptmann anzusehen, richtete er seinen scharfen Blick auf mich.
    »Es gibt eine Theorie, dass die menschliche Gabe aus einer sonderbaren Alchemie zwischen Elf und Mensch erwächst. Dass diese mit der Gabe der Magie Geborenen eine Spur Elfenblut in ihren Adern haben und dass die Gabe sich umso stärker in ihnen zeigt, je größer diese Spur ist.«
    Ich starrte den Zauberer unwillkürlich an.
    »Wollt Ihr behaupten, dass Hase Elfenblut in seinen Adern hat?«, erkundigte sich Suiden. Er und Laurel waren die Einzigen, die ihre Augen nicht weit aufgerissen hatten.
    »Seine Gnaden hat es bei dem Dinner in der ersten

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