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Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition)

Titel: Grenzlande 1: Die Verpflichtung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Hauptmanns ging ich zu ihm und nahm ihm den Stab ab. Ich schrak etwas zusammen, als sich plötzliche Wärme über meine Hand und meinen Arm ausbreitete. Laurel beugte sich vor und entfernte das Tuch von Prudence Eiches Leichnam. Die Kanzlerin stand auf und trat neben den Faena.
    »Ist Euch Elfenholz bekannt, Ehrenwerte Kanzlerin?«
    »Ja, Botschafter.«
    Überrascht blickte ich vom Tisch hoch und begegnete dem Blick von Kanzlerin Berle, die mich über Laurels Schulter hinweg ansah.
    »Dann muss ich Euch nicht erklären, was das hier ist.« Laurel fuhr mit der Hand über die tote Elfe. »Ihr Name war Prudence Eiche, Kanzlerin. Ich kannte sie und habe mit ihrer Schwester um sie getrauert, nachdem sie ermordet wurde. Ihr könnt Euch folglich meinen Schock vorstellen, als ich feststellen musste, dass ein Kirchenoberster ihren Leichnam als Amtsstab benutzte.« Laurel deutete auf die Tunika. »Oder mein Entsetzen, als ich einen Kommandeur der Königlichen Armee in der Haut des Drachen Gwyyn sah, den Sohn einer teuren Freundin.« Laurel sah hoch. »Der Kommandeur behauptete, er habe diesen Panzer von der Königlichen Waffenkammer erhalten.« Laurel ging zu seinem Stuhl zurück und setzte sich hin. »Die letzten fünf Jahre wurden wir ständig von Schmugglern überfallen …«
    »Schmuggler?« Kanzlerin Berle setzte sich ebenfalls hin.
    »Schmuggler und Plünderer, Ehrenwerte Kanzlerin. Sie schmuggeln Holz, Pelze, Elfenbein und Ähnliches nach Ivesterre und verkaufen es mit großem Gewinn auf den hiesigen Märkten.« Laurel hob seine Tatze, und ich gab ihm seinen Stab zurück. »Auf denen niemand nach der Herkunft von exotischen Fellen fragt oder sich Gedanken darüber macht, ob der Trank eines Apothekers wirklich einen Extrakt aus echtem Drachenherz enthält.«
    »Das ist zutiefst bestürzend, Botschafter.«
    »Wir selbst sind ebenfalls nicht sonderlich erfreut darüber.« Laurel beugte sich vor. »Es wird bereits von Krieg geredet.«
    Einen Moment herrschte Schweigen. »Verstehe«, sagte Kanzlerin Berle schließlich. »Seid Ihr sicher, dass diese Schmuggler von hier stammen?«
    »Eine berechtigte Frage. Einige Schmuggler wurden erwischt«, Laurel fletschte die Lippen und zeigte seine Reißzähne, »und ausführlich befragt. Sie alle stammten aus Iversterre. Ob auch Leute aus den Grenzlanden daran beteiligt sind?« Er zuckte mit den Schultern. »Das ist möglich, aber bisher haben wir keine Beweise dafür gefunden.«
    »Verstehe«, wiederholte die Kanzlerin. Sie faltete die Hände in ihrem Schoß. »Aber sagt, Botschafter, wie passt Leutnant Hase ins Bild?«
    Ich war gerade in die Betrachtung einer besonders entblößten Meerjungfrau versunken, aber mein Kopf fuhr hoch, als ich meinen Namen hörte.
    Laurels Schnurrhaare legten sich erneut an, aber diesmal zeigte sein Lächeln weniger Zähne. »Der Ehrenwerte Zweibaum, Lord Rafe ibn Chause, hat nachhaltig dazu beigetragen, den Hohen Rat zu echter Diplomatie zu bewegen. Er hat seinen Sohn als Unterhändler empfohlen, sowohl wegen Lord Hases Wurzeln in den Grenzlanden als auch wegen seiner Verwandten im menschlichen Königreich.« Laurel lachte fauchend. »Die Alternative wäre gewesen, einen Tross von Grenzländern mit zu entsenden, und wir hielten es für unwahrscheinlich, dass Iversterre dafür bereit war.«
    Kanzlerin Berle nickte. »Und Hauptmann Suiden?«
    Laurel zog die Brauen zusammen, als er diese unerwartete Karte auf dem Tisch sah, welche die Kanzlerin soeben ausgespielt hatte. »Hauptmann Suiden?«
    »Er ist der Sohn der Schwester des Amir von Tural.«
    Ich konnte nicht anders und starrte – wie auch Jeff und Laurel – meinen Hauptmann an. Prinz Suiden lächelte schwach, als er sich vor der Füchsin verbeugte.

28
     
    Ich schärfte mir nachdrücklich ein, niemals mit Laurel Faena zu spielen. Statt jedes Wissen von Hauptmann Suidens königlicher Abstammung zu leugnen oder auch nur abzustreiten, dass er mit dem Amir von Tural unter einer Decke steckte, zuckte er nur mit den Schultern.
    »Ich bin überzeugt, dass Eure Armeekommandeure sehr genau wussten, wer Hauptmann Suiden ist, als sie ihn zum Befehlshaber meiner Eskorte machten.« Laurel sah Kanzlerin Berle gelassen an. »Die Vorfahren des guten Hauptmanns interessieren mich jedoch nicht. Der illegale Schmuggel dagegen schon. Die Mondperiode beginnt mit dem kommenden Vollmond, und das Blut der Ermordeten wird dann nach Vergeltung schreien. Das ist eine sehr gefährliche Zeit, Kanzlerin Berle, in der alle an

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