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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Schulter zu finden. Er blickte ebenfalls auf den Schild. Neben ihm standen Laurel und Jeff. Irgendwie hatten sie es geschafft, auf Jussons Seite zu bleiben, als die Königstreuen ihn von der Meute isoliert hatten, sehr zum Ärger der Adligen, die nun allein auf der anderen Seite standen.
    »Wie ich gehört habe, war es ein beeindruckender Anblick; die Streitkräfte der Menschen erstreckten sich bis zum Horizont«, meinte Laurel und hob witternd den Kopf.
    »Wie Heuschrecken auf einem Feld, und ebenso gierig«, erwiderte Wyln. »Wie außerordentlich merkwürdig, dass ich jetzt diesem Wappen in den Kampf folgen soll.« Sein Blick glitt zu den Adligen hinter uns und blieb an Beollan und Ranulf hängen. »Und dann noch mit diesen Leuten als Waffenbrüdern.«
    Jusson drehte sich um und starrte den Zauberer an.
    »Keine Schlacht, ehrenwerter Cyhn «, widersprach ich missbilligend. »Nur ein Scharmützel, wenn überhaupt. Dieser Angriff ist eine Dummheit.«
    »Vermutlich ein falscher Alarm, den jemand gegeben hat, den die Ereignisse der letzten zwei Tage nervös gemacht haben«, schlug Jeff vor.
    »Das ist eine Möglichkeit, Gardist Jeffen«, antwortete Jusson. Dann sah er wieder nach vorn und trat auf die Straße, als die beiden Gardisten, die ich losgeschickt hatte, mit einer Reihe von Pferden auftauchten, geführt von den königlichen Stallknechten. »Aber das wissen wir erst genau, wenn wir dort sind.« Während ein Knecht das Halfter seines Pferdes hielt, schwang sich Jusson in den Sattel. »Und auch wenn ich Euch gern an meiner Seite hätte, Lord Wyln, Meister Laurel, ich kann nicht zulassen, dass Gesandte eines fremden Landes gegen mein Volk kämpfen, selbst wenn es Gesetzesbrecher und Verräter sind …«
    Diesmal runzelte Wyln die Stirn. »Euer Eorl-Kommandeur ist nicht da …«
    »Das verstehen wir«, mischte sich Laurel ein, legte Wyln eine Tatze auf den Arm und drehte den Kopf in eine andere Richtung, immer noch witternd.
    Jusson lächelte hart. »Macht Euch keine Sorgen. Ich bringe Hase gesund zurück.«
    »Und Euch selbst auch, Ivers Sohn?«, erkundigte sich Wyln. »Bringt Ihr Euch ebenfalls gesund zurück?«
    Jusson starrte Wyln einen Moment an, bevor er kurz den Kopf schüttelte. »Ich werde tun, was nötig ist«, antwortete er und wandte sich an mich. »Bainswyr und Fellmark sollen mit uns reiten, Cousin. Das wird alle beruhigen. Ein bisschen, jedenfalls.«
    Jusson irrte sich. Seine Adligen beruhigten sich keineswegs, aber die Kommentare richteten sich nicht mehr gegen aufdringliche Magische, sondern gegen opportunistische Lords der Gemarkungen. Ich achtete nicht darauf, weil ich anderes im Kopf hatte, und schwang mich ebenfalls in den Sattel, den Schild des Königs am Arm, eine Erdkugel über meiner Schulter. Jeff nahm mit den anderen Königstreuen seinen Platz hinter mir ein.
    »Wohin?«, fragte Jusson mich.
    Ich musterte die Straße, ob es dort etwas Auffälliges gab. Aber die Bewohner stürmten entweder von Haus zu Haus oder wanderten verwirrt umher. Ich hob den Kopf, aber ich konnte nur die dunklen Schatten der Berge vor dem Sternenhimmel erkennen, und kein einziges Signalfeuer brannte.
    »Zum Königstor, Sire«, entschied ich.
    »Warum dorthin?«, fragte Ranulf finster. Die Pferdeknechte hatten es geschafft, ihm sein gewaltiges Streitross zu bringen, und er stieg langsam auf. Der Schmerz hatte tiefe Falten in sein Gesicht gegraben und ließ ihn im Mondlicht doppelt so alt aussehen.
    »Wenn es eine Bedrohung für die Stadt gibt, dann höchstwahrscheinlich am Königstor, und nicht am Westtor, wo die Garnison liegt«, sagte ich. »Und wenn einer der außen liegenden Höfe angegriffen wird, können wir ihn durch dieses Tor sehr rasch über die Königsstraße erreichen.«
    Jusson nickte. »Gib den Befehl, Hase.«
    Ich gehorchte, und wir setzten uns in Bewegung. Einer der Gardisten hielt das Banner des Königs und ritt uns voran. Jusson ritt unmittelbar dahinter und ich neben ihm, als sein Schildträger. Uns folgten Ranulf und Beollan, dann kamen die Königlichen Gardisten einschließlich Jeff, die ihr eigenes Banner hatten, den sich aufbäumenden Greif. Ihnen folgten die restlichen Adligen. Zuerst mussten wir uns durch die Städter drängen, welche die Straßen bevölkerten, aber rasch Platz machten, als sie das königliche Banner sahen. Viele liefen neben uns her, als wir lostrabten. Unter ihren wehenden Mänteln sahen wir ihre Nachtkleidung, und in den Händen hielten sie Prügel, Kurzschwerter und

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