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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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das hier wichtig ist …«
    »Wo ist der König?«, unterbrach ich ihn. Ich trat auf den Flur hinaus und machte den anderen hinter mir Platz.
    »In seinen Gemächern …«
    Deren Tür sich im gleichen Moment öffnete. Jusson trat angekleidet heraus und schnallte sich ebenfalls den Schwertgurt um.
    »Sire.« Ich eilte an seine Seite. »Wo ist Thadro?«
    »Unterwegs, auf der Jagd nach flüchtigen Tavernenwirten und umtriebigen Leichen, nehme ich an, denn er ist bislang noch nicht zurückgekehrt«, antwortete Jusson. Er hob eine Braue, als er Jeffs und mein Kettenhemd sah. Jeff hatte die Haube aufgesetzt, aber mein Zopf war zu dick, sodass die Haube des Kettenhemdes nicht darüberpasste. Deshalb lag sie auf meinen Schultern, und das Kettengeflecht schimmerte dunkel im Licht der Flurlampen. Jusson drehte sich um und rief Cais zu, er solle ihm seine Rüstung bringen. Dann zog er Mantel und Hemd aus und ließ sie zu Boden fallen, als der Haushofmeister mit der Rüstung des Königs aus dem Zimmer eilte. »Was soll dieser Alarm?«, fragte Jusson.
    »Das weiß ich nicht, Sire. Aber es ist das Signal für einen Angriff auf die Stadt.« Überall im Flur flogen Türen auf, und die Bewohner traten heraus, unterschiedlich angekleidet. Stampfende Schritte auf der Treppe kündigten den Rest der Königlichen Garde an.
    »Meine Fahne weht über der Garnison, und sie greifen trotzdem an?«, erkundigte sich Jusson in dem Durcheinander von Fragen, Forderungen und Ausrufen. »Sind die Banditen hier so tollkühn?« Er legte den Schwertgurt ab. Finn trat vor und nahm ihn in Empfang.
    »Soweit ich weiß, ist das noch nie vorgekommen«, sagte ich und musterte die Gardisten. Arlis konnte ich nicht sehen; er war vermutlich noch beim Lordkommandeur. »Wir brauchen Pferde, Sire.«
    »Beschaffe sie«, befahl der König, während Cais und Finn ihm rasch halfen, die Rüstung anzulegen.
    Ich knurrte zwei Gardisten an und schickte sie mit einem entsprechenden Befehl zu den Stallungen. Sie entfernten sich im Laufschritt, wobei sie einigen Gästen des Königs auswichen, die immer noch im Flur standen und Antworten verlangten. Die meisten jedoch sahen die Rüstung des Königs, waren in der Lage, eins und eins zusammenzuzählen, und verschwanden wieder in ihren Gemächern. Als Cais dem König das Kettenhemd über den Kopf zog, tauchten sie wieder auf, diesmal mehr oder weniger angekleidet. Nachdem Jusson seinen Schwertgurt erneut angelegt und den Helm mit der Schlachtkrone aufgesetzt hatte, ließ er sich von Cais den Schild geben und marschierte durch die Meute zur Treppe. Alle folgten ihm, wobei sie sich gegenseitig anrempelten, um die beste Position hinter dem König zu erlangen. Offenbar hatten Jussons Höflinge bemerkt, dass der Lordkommandeur nicht da war, und glaubten, sie könnten Thadros Platz einnehmen. Ich wollte ihnen folgen, als jemand an meinem Ärmel zupfte.
    »Mylord.« Finn hielt mir ein Schwert hin.
    Ich nahm es, murmelte meinen Dank und schob es in meine Scheide, bevor ich hastig Jusson folgte. Ich holte ihn an der Eingangstür ein. Hinter ihm drängten sich die Leute, und als sie nach draußen auf die Stufen stürmten, verwandelte sich das Gewühl in ein Chaos, in dem widersprüchliche Befehle gebrüllt wurden. Es gelang mir, mich nach vorn zu drängen, und ich stemmte mich gegen den Tumult.
    »Die Königstreuen, die Wachdienst haben, bleiben hier!«, schrie ich durch den Lärm. »Die anderen nehmen Aufstellung!«
    Trotz des Königlichen Greifs auf unseren Wappenröcken waren es nicht meine Männer, und ich war nicht ihr Leutnant. Noch nicht. Doch auf meinen gebrüllten Befehl hin traten die zur Wache eingeteilten Gardisten weg, während die anderen sich in einer Reihe aufstellten und eine Wand zwischen dem König und den Adligen bildeten.
    »Sehr gut, Cousin«, meinte Jusson. »Hier.« Er schob mir seinen Schild in die Hand. »Halt dich links von mir, fern von meinem Schwertarm.«
    »Jawohl, Sire«, erwiderte ich kläglich. Ich starrte auf das Wappen des Schildes. Es war das gleiche Wappen wie auf dem Wappenrock des Königs und seiner Fahne: Ein schlichtes, mit einer Krone verziertes Schwert: Führen, Herrschen, Verteidigen.
    »Es ist etwas aus der Vergangenheit, das ich einst immer wieder gesehen habe, und es war stets von Übel«, murmelte Wyln. »Das letzte Mal folgten ihm viele Tausende, strahlend mit Schwertern und Panzern, als sie kamen, gegen uns Krieg zu führen.«
    Ich drehte mich um, überrascht, den Zauberer an meiner

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