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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Namen sanft flüsterte, an das Blitzen eines Messers, das Geräusch der Brandung, aber wie all meine Träume in letzter Zeit bestand auch dieser nur aus einem Durcheinander von verblassenden Bildern.
    »Ich erinnere mich nicht«, sagte ich sehr leise. »Das Meer vielleicht.«
    »Das Meer.« Wyln ließ meine Hand los, und ich hob sie vor mein Gesicht und betrachtete im Licht der Kerze die Feder. Sie sah aus wie vorher, gebogen und etwas zusammengedrückt. Dann hörte ich ein Grollen, das nicht von Jeff kam, und blickte hoch. Laurel lag fest schlafend auf seinem Bett, und seine Erdkugel schwebte über ihm. Offenbar hatte die durchwachte letzte Nacht ihren Tribut bei dem Berglöwen gefordert. Im Gegensatz zu Wyln. Offenbar hatte es gewisse Vorzüge, alterslos zu sein, und ich hatte von alten Elfen gehört, die überhaupt nicht mehr schliefen.
    »Laurel ist nicht aufgewacht«, bemerkte Wyln, der meinem Blick gefolgt war. »Trotz des sehr starken Bandes zwischen Euch hat er sich nicht einmal gerührt. Selbst ich hätte nichts bemerkt, wenn ich nicht Wache gehalten hätte.«
    Ich ließ die Vorstellung auf sich beruhen, dass der Zauberer über mich wachte. »Unser sehr starkes was?«
    Wyln sah mich amüsiert an. »Ihr wusstet nicht, was Ihr da geknüpft habt, nicht wahr? Und er hat es Euch auch nicht verraten, oder? Habt Ihr Euch niemals gewundert, warum Seine Gnaden Loran Euch in Laurels Obhut gegeben hat, obwohl der Faena Euch an Kareste ausgeliefert hatte?«
    »Seine Gnaden meinte, er wollte mich nicht ohne Meister herumlaufen lassen …« Ich verstummte, als mir klar wurde, dass dem Fyrst wahrscheinlich Hunderte von Magiern zur Verfügung standen, die meine Ausbildung hätten übernehmen können. Wyln eingeschlossen.
    »Andere hätten Eure knospende Gabe ebenso gut beaufsichtigen und leiten können«, las Wyln meine Gedanken. »Besser sogar als jemand mit dem magischen Wissen, über das eine Katze verfügt. Aber die Verpflichtung an sich ist schon sehr stark, und sie wird von der Rune verstärkt, die Laurel Euch in die Hand geritzt hat. Seine Gnaden machte sich Sorgen, was geschehen könnte, wenn Ihr beide getrennt würdet.«
    »Laurel und ich waren häufig voneinander getrennt«, protestierte ich. Wie Beol lan gesagt hatte, waren wir schließlich nicht an der Hüfte zusammengewachsen. Und Hauptmann Suiden hatte Laurel häufig von mir ferngehalten, oder ich war irgendwohin gegangen, wo er mir nicht hatte folgen können. Dann erinnerte ich mich jedoch daran, wie genau Laurel über gewisse Ereignisse Bescheid wusste, obwohl er nicht dabei gewesen war. Zum Beispiel war ihm bekannt gewesen, was im Salon des Königs gesprochen worden war. Und wie leicht er uns, und damit mich, in dem Lagerhaus gestern Morgen gefunden hatte. Gedanken-Sehen, dachte ich, oder ist es vielleicht etwas anderes? Mein Blick glitt zu der zweiten Erdkugel, die ebenfalls von Laurel stammte und über meinem Bett schwebte.
    »Wart Ihr wirklich voneinander getrennt, Hase?« erkundigte sich Wyln. Als ich schwieg, lächelte er erneut. »Trotzdem ist das nicht unbedingt etwas Schlechtes. Dieses Band bietet Euch den Schutz von Lady Gaia selbst, gespendet durch ihren Schamanen. Hätten wir Frühling oder Sommer, würde ich mir keine Sorgen machen. Aber Lady Gaia macht sich für Ihren Schlaf während der dunklen Zeit des Jahres bereit. Eine Zeit der Träume, eine Zeit, in der das Wasser das Zepter übernimmt, dasselbe Wasser, mit dem dauthiwaesp gewirkt wurde. Und Ihr habt nicht nur versucht, Euch von dem Symbol zu trennen, mit dem Sie Euch beschützt, sondern Ihr habt auch noch vom Meer geträumt.«
    »Einem aufgebrachten Meer«, sagte ich tonlos. »Einem stürmischen, wogenden Meer.«
    »Also erinnert Ihr Euch doch an etwas, an einen Aspekt, der sich in ein Element verwandelt hat.« Wyln legte nachdenklich den Kopf auf die Seite. »Aber wie passt das zu allem anderen? Dem Versuch, Euch zu binden, der rituellen Schwarzen Magie und dem Angriff auf das Totenhaus?«
    »Ich weiß es nicht«, gab ich zurück, weil mich im Augenblick Träume und Schwarze Künste nicht interessierten. »Ist meine Verpflichtung Laurel gegenüber stärker als unser cyhn?«
    »Stärker? Nein. Aber sie rivalisiert damit. Und sie rivalisiert auch mit Eurer Loyalität gegenüber dem König. Es ist eine starke Bindung, ebenso stark wie die während Eurer Lehrzeit bei Magus Kareste. Es ist sehr gut, dass Ivers Sohn, Laurel und ich alle an demselben Strang ziehen, was Euch angeht. Mehr oder

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