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Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition)

Titel: Grenzlande 2: Die Königstreuen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lorna Freeman
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Sir«, meinte Arlis. »Nach letztem Frühjahr hatte ich genug von … Ablenkungen und Abenteuern. Ich wollte nicht mehr.«
    »Eine sehr lobenswerte Einstellung«, meinte Thadro. »Sie sagten, es wären noch andere aus der Stadt und dem Tal daran beteiligt gewesen. Wer?«
    Einige Städter traten unruhig von einem Fuß auf den anderen und sahen zu Boden. Ich erinnerte mich daran, dass Chadde Quittungen von Kaufleuten und Ladenbesitzern aus Freston in Heltos Unterschlupf gefunden hatte. Der Brauer, der Müller und andere, auch Meister Ednoth, hatten dem Kupferschwein minderwertige Produkte zu gewaltig überhöhten Preisen verkauft. Die Puzzleteile fügten sich zusammen.
    »Die Beweise liegen auf der Hand, Sir«, sagte ich, während ich die Ratsältesten beobachtete. »Mehlsäcke, Bierfässer, Krüge mit Branntwein und Schnaps. Wer würde eine solch unschuldige Fracht in Frage stellen, wenn sie zu anderen Dörfern und Ortschaften gebracht wird? Und wenn sich jemand wunderte, dass plötzlich der Wohlstand ausgebrochen war, konnten sie Heltos Quittungen vorweisen, die zeigten, dass sie ein Vermögen damit verdienten, diesem leichtgläubigen Ausländer minderwertige Produkte zu ungeheuer überhöhten Preisen zu zahlen.«
    »Sehr gut, Cousin«, mischte sich Jusson in das Verhör. Obwohl ein Gardist ihm einen Stuhl gebracht hatte, stand er neben Wylns Schulter und ignorierte damit die vorherrschende Etikette. »Und wie meine Friedenshüterin vermutlich herausbekommen hat«, fuhr der König fort, »sind diese Quittungen nicht nur eine Tarnung für ungesetzliche Gewinne, sondern halten auch fest, wem was gezahlt wurde, sowie, falls wir sie richtig zu lesen verstehen, auch warum. Richtig, Friedenshüterin Chadde?«
    »Ja, Euer Majestät«, erwiderte Chadde. Etwas blitzte unter ihrer gelassenen Fassade auf, und ich war froh, dass es nicht auf mich zielte. »Ich wusste von Slevoic, Helto und Menck und hatte Gawell und Ednoth in Verdacht. Aber erst gestern in der Taverne habe ich begriffen, wie weit sich diese Seuche ausgebreitet hat.«
    »Wie Arlis sagte, Euer Majestät«, meinte Ratsherr Almaric, der irgendwie ebenfalls ausgelaugt wirkte, »war es eine Ablenkung, die außerdem Schatztruhen füllte, welche manchmal beängstigend leer waren. Ein schlechter Winter …« Er zuckte mit den Schultern.
    »Das waren Lebewesen«, erwiderte ich. »Keine Ablenkung.«
    »Ja, Lord Hase«, antwortete Almaric, dessen Blick kurz zu Wyln und Jusson glitt, bevor er sich auf Laurel und Cais an der Esse richtete. »Aber vergessen Sie nicht, das hier ist der Norden, und im Gegensatz zu dem, was ich vom Süden gehört habe, haben wir noch recht deutliche Erinnerungen an den letzten Krieg mit den Grenzlanden.«
    »Erinnert Ihr Euch auch daran, dass Ihr ihn angefangen habt?«, flüsterte Wyln.
    »Fast alle Männer im Tal und den umliegenden Bergen, die eine Waffe halten konnten, sind in den Kampf gezogen, Lord Wyln«, meinte Almaric. »Aber nur eine Handvoll ist zurückgekehrt, und die meisten davon waren gebrochen an Körper und Seele. Eine ganze Generation war verloren, und ihre Kinder beklagten ihren Verlust.« Sein Blick richtete sich auf Dyfrig, der immer noch aus dem Fenster starrte. »Einige tun das immer noch.«
    »Also dachten Sie sich, es wäre eine gute Tat, wenn Sie die Welt von Magischen befreiten?«, fragte ich. »Wenn Sie uns so hassen, warum sind Sie dann hier und nicht bei Helto?«
    »Wegen der Ereignisse gestern Nacht in der Kirche«, nahm Friedensrichter Ordgar den Faden auf, »und wegen der Tatsache, dass diejenigen, die den Auferweckten bekämpft haben, hier sind und nicht da draußen.«
    »Wie überaus ironisch«, flüsterte Wyln heiser, »dass Euer Priester, der den tödlichen Schlag führte, ein Magischer ist, wie jeder von uns aus den Grenzlanden. Andererseits, wie Jusson Ivers Sohn bereits ausführte, habt Ihr Euch alle verwandelt, und zwar genau in das, was Ihr so gehasst und verachtet habt.«
    »So scheint es.« Der Friedensrichter fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. »Aber was auch immer wir getan haben mögen, Euer Majestät, wir hatten, so wie auch Arlis, niemals die Absicht zu rebellieren. Ihr seid und wart immer unser König.«
    »Welch loyale Untertanen«, entgegnete Jusson. »Aber haben Sie gedacht, dass Ihre Kumpane Sie einfach nach Hause gehen lassen würden, wenn Sie nicht mehr mitspielen wollten?« Er hob die Hand, als Ordgar und einige andere gleichzeitig reden wollten. »Nein, antwortet nicht darauf. Es ist

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